Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
waren Rufe zu vernehmen: „Korporal, der Torposten Nummer drei ist bewußtlos!“
    Mallory tat einen Schritt auf Lori zu. Sie warf sich an seine Brust und schlang die Arme um seinen Hals. Leute rannten zum Tor.
    „He, dort hinunter!“ brüllte jemand.
    „Dad! Sie werden auf dich schießen!“ weinte Lori. Jemand rief erneut nach dem Korporal und Sally stieß einen scharfen Schrei aus. Mallory kam rutschend zum Stehen. Sally war auf die Knie gefallen und hielt ihren Arm fest.
    „Lauf, Jeff!“ stöhnte sie. „Nicht auf mich warten!“
    Lori stellte sich ihrem Vater in den Weg. „Dad, stell dich doch! Deserteure werden erschossen!“
    „Das heißt, wenn sie sie erwischen!“ knurrte Mallory. „An dir liegt es jetzt, Lori.“
    Ein Schuß pfiff vorbei. „Paß auf sie auf!“, flüsterte Mallory, „und auf dich selbst natürlich auch.“ Er wirbelte herum und rannte auf einen tiefen Schattenfleck zu. Hinter ihm hörte er Lori schreien: „Dorthin! Diese Richtung!“ Er tauchte in einem Gebüsch unter und schaute vorsichtig zurück. Sally hatte sich zusammengekrümmt, und Lori lief den sich nähernden Männern entgegen. Sie zeigte in die entgegengesetzte Richtung, die er genommen harte.

 
5
     
    In den folgenden drei Stunden legte Mallory drei Meilen zurück, vorwiegend robbend. Es begann zu regnen, und dann fiel auch noch Nebel ein. Auf der Straße rumpelten Fahrzeuge vorbei, und die Scheinwerfer schnitten helle Löcher in die Dunkelheit. Männer riefen und durchsuchten das Buschwerk, aber keiner kam ihm näher als auf fünfzig Meter.
    Endlich erreichte er eine Straße mit fester Decke. Die Lichter von Strangs Camp waren nur noch ein rosa Schimmer am Himmel. Sterne waren nicht zu sehen. Der Regen hatte zwar aufgehört, aber der Wind war beißend kalt. Mallorys verletzter Arm schien zu Ballongröße anzuschwellen.
    Ich muß irgendwo einen Unterschlupf finden, sagte er zu sich selbst. Und ein Fahrzeug brauche ich, um an Strangs Wachen und Spähern vorbeizukommen. In Omaha müßte es doch noch, irgendwelche Behörden geben. Und Militär. Aber das Hauptquartier dort war vielleicht das erste Ziel.
    Er gab es auf, in größeren Zeiträumen zu denken und behielt nur noch die unmittelbare Zukunft im Auge. Einen Unterschlupf, Essen, Ausruhen, Verbandszeug für den Arm. Das mußte vorerst reichen. Es war vielleicht sogar mehr als genug.
    Vor ein paar Stunden noch hatte der Wind aus dem Osten geblasen. Vielleicht tat er das auch jetzt noch. Davon ging er aus, als er seinen Weg auf der Straße fortsetzte. Er erkannte die Straße, die ihn Brozhny vor kaum zwölf Stunden entlanggefahren hatte. Das schien nun schon Tage her zu sein. Er dachte an Sally, die eine Kugel im Arm hatte, und an Lori, die damit nicht fertig wurde, daß sie zwischen ihm und ihrer vermeintlichen Pflicht hin- und hergerissen war. Er dachte an Gill, an Randy und Maria …
    Nicht denken, befahl er sich selbst, nur weitergehen.
    Wie weit? fragte ein Teil seines Bewußtseins.
    Bis du irgendwohin kommst, antwortete er sich selbst.
     
    Er war eine ganze Gruppe großer Gebäude; sie waren hoch, hatten glatte Fronten und Mansardendächer, und sie standen unter jahrhundertealten Bäumen auf dem Kamm eines Hügels. Licht schimmerte in einigen Fenstern. Über dem Wispern des Windes vernahm er einige Geräusche – eine Stimme, den dumpfen Ton einer zufallenden Tür, das leise Brummen eines Generators.
    Mallory verließ die Straße und überquerte ein gepflügtes Feld, um zum Fuß der Anhöhe zu gelangen. Vor ihm lag ein dichtes Gebüsch mit einigen höheren Bäumen. Er zwängte sich durch und stand vor einer hohen Ziegelmauer. Sein verletzter Arm behinderte ihn, und so brauchte er eine Viertelstunde, bis er die untersten Äste einer Buche erklettert hatte, an denen noch das Herbstlaub hing. Von hier aus konnte er sich auf die Mauerkrone herunterlassen und dann nach innen springen.
    Der Boden war glatt und weich und fühlte sich wie Rasen an. Er kam zu einem Pfad, der sich durch Buschwerk wand und zu einer schmalen Zufahrt führte, die an der Rückseite des Hauptgebäudes entlanglief. Mallory erkannte die Umrisse eines geparkten Fahrzeuges. Rosa Licht fing sich in einem Katzenauge.
    Etwa fünfundzwanzig Meter von ihm entfernt und genau gegenüber war ein Fenster erleuchtet. Ein großer Mann mit kupferfarbenem Haar saß schreibend an einem Tisch. Es war ein tröstlicher, beruhigender Anblick. Er mußte irgend einen Menschen um Hilfe bitten. Ein weiser Mann in

Weitere Kostenlose Bücher