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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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es vorhergesagt hatte“, stellte Bruder Jack fest und nickte. „Ich wußte ja, daß der Ruf an mich ergehen würde.“
    „Haben Sie ein Kurzwellenradio?“ fragte Mallory.
    „Mit Ihnen ist schwer verhandeln“, fuhr Harmony auf. „Nun, dann reden Sie doch endlich! Sie wollen also, daß ich in aller Offenheit bei Ihnen mitspiele? Ich habe doch recht?“ Schweiß glitzerte auf seiner Stirn.
    „Bruder Jack, ich bin lediglich daran interessiert, zu erfahren, ob und wo es noch eine Regierungsbehörde gibt und dann alles zu tun, was getan werden kann, um gegen das zu kämpfen, was unser Land überfallen hat.“
    „Ich sehe, Sie haben den falschen Eindruck gewonnen“, sagte Harmony. „Sie lassen es nicht einmal zu, daß ein Mann sein Gesicht wahrt, nicht wahr? Gut. Wir wollen offen reden. Ich bin ein Realist. Wo der Widerstand hoffnungslos ist, hat ein Mann die Pflicht, sein eigenes Leben zu retten.“
    „Aber sehen Sie mal, Bruder Jack, wenn Sie einen Wagen haben, könnte ich doch …“
    „Ich habe Seelen für Christus gewonnen, selbst als ich noch leere Lügen predigte“, fuhr Harmony fort. „Denken Sie einmal darüber nach, was ich für den Teufel tun kann, wenn ich weiß, daß es ihn gibt.“
    „Ich fürchte, wir mißverstehen uns ganz gründlich, Harmony“, sagte Mallory. „Ich bin nicht gekommen, um mit Ihnen einen Handel abzuschließen.“
    Der Mann mit dem Kupferhaar zog eine Schublade auf und nahm eine schwere Colt-Automatik 45 heraus. Seine Finger schlossen sich fast liebevoll um den Griff. Er wog sie in seiner Hand, richtete sie dann auf Mallory, ließ aber den Griff auf dem Tisch ruhen.
    „Die anderen können Sie haben“, meinte er. „Sie sind nichts wert. Ausschuß. Mit denen können Sie verfahren, wie Sie wollen. Aber mich brauchen Sie. Mich. Strang weiß das. Sonst hätte er Sie nicht geschickt.“
    Die Tür wurde aufgerissen. Deeb stürmte herein, hatte den Bogen in der Hand, keuchte, hatte einen rot angelaufenen Kopf, und die Augen quollen ihm fast aus den Höhlen. Hinter ihm stand ein Junge mit japanischem Aussehen.
    „Sie wollen uns verkaufen!“ rief Deeb. „Ich habe es gehört!“
    „So? Gelauscht hast du? Bruder Deeb, das ist wirklich nicht nett von dir.“
    Bruder Jack hob die Pistole an und ließ den Lauf ein wenig spielen. „Leb wohl, Bruder Deeb“, sagte er und schoß dem Dicken ins Gesicht.
    Als der Schuß durch den geschlossenen Raum donnerte, drehte sich Deeb um seine eigene Achse und fiel mit dem Gesicht voran über den Tisch. Mallory sprang auf, blieb aber wie angewurzelt stehen, als sich der Lauf auf ihn richtete. Der kleine Japaner zog sich langsam zurück.
    „So. Sie waren also eine ganze Weile bei Strang“, sagte Harmony zu Mallory, als sei vorher kein Wort gesprochen worden. „Sie müssen festgestellt haben, daß er mit dem Feind gemeinsame Sache gemacht hat. Sagen Sie mir, ist es wahr, daß der Satan die Gestalt eines kleinen schwarzen Jungen angenommen hat, der einen krummen Buckel hat und dem von der Nase ein roter Haarwisch baumelt, der wie ein Ziegenbart aussieht?“ Seine Augen bohrten sich in die Mallorys, und seine falschen Zähne schimmerten durch die halboffenen Lippen.
    „Ich habe niemanden gesehen, auf den diese Beschreibung paßt“, antwortete Mallory.
    „Er kommt in tausend Formen und Gestalten. Oh, ich habe einige gesehen. Als ich ein Junge war, erschien er mir eines Nachts als riesige, schwarze Dogge, aber ich trieb den Hundeteufel mit Gottes Fluch vondannen. Später kam er einmal in der Gestalt eines Weibes in scharlachfarbenen Kleidern, war angemalt und parfümiert – und da wußte ich dann, daß er stärker ist als Gott.“ Er zielte auf Mallory. „Und jetzt reden Sie!“
    „Die, die ich gesehen habe, sehen aus wie Menschen, die aus einer miesen Fabrik für Schaufensterpuppen kommen“, erklärte Mallory vorsichtig.
    „Und wie sprechen sie?“
    „Sehr höflich. Selbst dann, wenn sie einen umbringen.“
    „Wie die Stimme dieser scharlachroten Frau.“ Harmony nickte. „Und das hat sie auch verraten. Zuerst habe ich mich gefürchtet. Diese Schwäche muß ich bekennen. Ich lief mit den anderen. Dann hat der Satan mich ausgewählt, ließ mich stehenbleiben und zurückschauen. Oh, es war schon in meinem Herzen, daß ich dem Bösen zu gehorchen hatte!“ Harmony sah Deeb an, der über dem Tisch lag. Sein Gesicht war eine blutige Masse.
    „Dieser da hat mich getäuscht. Er nahm die Gestalt eines Mannes an, aber jetzt hat er sie wieder

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