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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Weg ebenso in wildwachsenden Büschen verschwanden wie ein Springbrunnen. Aus den kreuz und quer herumliegenden Steinfliesen der Terrasse wuchs ein Baum mit einem Stamm von der Dicke eines Mannes. Weit hinten ragte aus dem mannshohen Unkraut ein Aussichtstürmchen.
    „Was soll denn das alles bedeuten?“ fragte Mallory halblaut sich selbst. „Was ist das für ein Haus? War ich denn schon jemals hier gewesen?“
    Er drehte sich um und sah vor sich eine hohe, schmale, braungestrichene Tür in einer Wand, die mit schmalen Holzlatten verkleidet war. Er drehte vorsichtig den großen, braunen Porzellanknopf. Die Tür schwang nach innen und öffnete sich auf eine verstaubte Diele, von der eine steile Holztreppe nach unten führte.
    Mallory sah in tiefste Schwärze hinunter. Moderiger Geruch nach feuchtem Holzwerk und Pilzen stieg ihm in die Nase.
    „Hallo!“ rief er. „Ist jemand zu Hause?“ Seine Stimme kam als gedämpftes Echo zurück. Ihm war sonderbar zumute.
    „Jetzt bin ich soweit gekommen, da kann ich mir alles übrige ja auch noch anschauen“, murmelte er vor sich hin. Vorsichtig hielt er sich am wackeligen Geländer fest und stieg die steilen Stufen hinunter. Auf halber Treppenhöhe mußte er stehenbleiben, da ihm der Kopf wirbelte. Am Fuß der Treppe angekommen, suchte er in seinen Taschen nach Zündhölzern. Er fand ein Briefchen, und er strich mühsam ein Zündholz an. Das hüpfende Flämmchen ließ ihn einen Steinfußboden erkennen, einen riesigen, alten Ofen mit einem Kohleneimer dahinter, Deckenbalken, die sich senkten und die Wand eines höhlenähnlichen Kellers und darin eine kleine Tür aus dicken Planken, die mit Eisenbändern zusammengehalten waren.
    „Also dorthin“, sagte er, als das Zündholzflämmchen verlöschte. Er strich ein neues an, stieg über halbverfallene Holzkisten, die ihm im Weg standen und drückte auf die schwere Eisenklinke. Sie bewegte sich mit dem trockenen Kreischen rostigen Metalls. Die Tür schwang auf.
    Er stand vor einem kleinen Raum, dessen Wände mit Regalen verstellt waren, in denen Tontöpfe standen. Einige davon waren zerbrochen, und die Scherben lagen in den vertrockneten Resten ihres früheren Inhalts.
    „Aha, Lagerraum“, murmelte er. „Marmeladen. Wie Mutter sie einst gemacht hatte.“
    Er vernahm das scharfe Klicken von geöltem Metnil, das irgendwo einrastete. An der gegenüberliegenden Wand erschien ein Lichtstreifen, der sich langsam verbreiterte, als eine Holzvertäfelung sich lautlos in die Mauer schob.
    Nun sah Mallory in einen schwacherhellten Raum mit Wänden aus glattem grauem Material und einem mittschwarz poliertem Fußboden. Die ganze Decke glühte in einem gleichmäßig weißen Licht. An einer Seitenwand waren große dunkle Umrisse zu erkennen. Safes? Oder Fernsehgeräte? Über ihnen leuchtete und flirrte eine ganze Reihe handtellergroßer Scheiben.
    Er trat einen Schritt hinein. Als er die Schwelle überschritt, blinkte in der Wand gegenüber ein heller Lichtfleck und blendete ihn. Er drehte das Gesicht weg, und das Licht hörte zu blinken auf. Dann klapperte etwas, und es klang wie eine elektrische Schreibmaschine, auf der jemand mit Höchstgeschwindigkeit rattert.
    Mallory trat einen Schritt zurück. Ein Geräusch links von ihm ließ ihn den Kopf drehen. Ein rechteckiges Stück Wand, etwa ein mal zwei Meter groß, drehte sich langsam und gab den Blick auf einen weiteren Raum frei.
    Von der Leuchtdecke fiel grelles Licht auf einen glitzernden Gerüstbau über einem flachen, gepolsterten bahrenähnlichen Bett, auf dem ein Mann lag, der so vertrocknet aussah, daß Mallory ihn für eine mumifizierte Leiche hielt. Aber der weißhaarige Kopf drehte sich langsam. Blasse, trübe Augen sahen ihn an.
    „Algoric, dem Himmel sei Dank, daß du gekommen bist“, flüsterte eine Stimme, die wie das Rascheln trockenen Herbstlaubes klang.
     
    Mallory strich sich mit der Hand über die Augen, doch als er wieder schaute, hatte sich nichts geändert. Er trat einen Schritt in den Raum hinein. Warme Luft schlug an sein Gesicht. An seiner Stirn klopfte eine Ader. Er konnte nur verschwommen sehen. Er ging zum Bett hinüber und blickte auf den verhutzelten Mann hinunter, der in Drähte und Röhren wie in einen Kokon eingesponnen war. Die Drähte verbanden ihn mit einer Maschine, die neben ihm stand. Mallory berührte einen dürren, knochigen Arm. Er fühlte sich kühl und trocken, aber lebendig an.
    „Sie müssen echt sein“, sagte er. „So echt wie alles

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