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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Es war voll Leben, Licht und Fröhlichkeit. Es gab Pferde, und die Menschen trugen schöne, altmodische Kleider. Es war wie ein Traum, der mich immer wieder heimsuchte. Ich kam her – wie, das weiß ich nicht. Ich schien den Weg zu kennen.“
    „Ich habe versagt“, murmelte der alte Mann. „Wie konnte es ein solches Ende nehmen? Verrat, Haß, Tod … und noch Schlimmeres als der Tod.“
    „Ich habe jetzt Ihre Fragen beantwortet“, sagte Mallory. „Jetzt sind Sie an der Reihe. Wrer sind Sie? Wie heißt dieses Haus?“
    „Das ist jetzt alles nicht mehr wichtig, junger Mann. Es ist zu spät, viel zu spät …“
    „Sie könnten es mir trotzdem erzählen.“
    Der Alte schüttelte mühsam den Kopf. „Du würdest es nicht verstehen … oder mir nicht glauben.“
    „Nun, versuchen Sie’s doch.“
    „Wie solltest du … Du weißt nichts von … der anderen Welt, der großen Welt.“
    „Ich weiß, daß wir von Kreaturen, die nicht von unserer Erde stammen, überfallen worden sind“, sagte Mallory kurz. „Was sind sie? Und was wollen sie von uns?“
    „Was sie wollen? Mallory, du mißverstehst sie. Sie wollen nichts. Sie wissen auch nichts, nicht so wie du und ich wissen und wollen.“
    „Sie wollten etwas so sehr, daß sie diesen Planeten überfielen und besetzten“, entgegnete Mallory.
    „Nein. Besetzen, das ist nicht das richtige Wort. Unser Planet ist nicht besetzt. Er ist infiziert. Sie sind keine Invasoren. Sie sind eine Krankheit.“
     
    „Die Mone“, sagte der alte Mann, „sind ein einziger Organismus, in dessen Sein eine unendliche Vielfalt geheimer Anlagen eingeschlossen ist. Es begann vor unendlich vielen Äonen auf einer Welt in einer weit entfernten Galaxis. Vielleicht war es anfangs nur ein ganz einfaches Virus, ein unkörperliches, ungeistiges Wesen, das nur aus einem Muster lebender Zellen bestand, die sich teilten, ausbreiteten und wuchsen.
    Aber es ist die grundlegende Tendenz des Lebens, selbst des Halb- oder Pseudolebens eines Virus, sich zu vermehren. Allmählich wurden also die Mone auf ihrer Welt zum herrschenden, sogar zum einzigen organisierten Wesen. Sie entwickelten sich – nicht zur Inelligenz, sondern zu einem System instinktiver Reaktionen auf Situationen, die ähnlich jener von Insekten sind, die kunstvolle Nester bauen, geometrisch ungemein schwierige Netze spannen, Fallen errichten, Nahrung sammeln, andere Insekten als Arbeitstiere benützen, die Richtungssinn haben und sich miteinander verständigen können – und all das, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, wie der menschliche Geist sie zu produzieren versteht. Und wie anders organisierte Leben sahen sich auch die Mone einmal der Alternative gegenüber: entwickelt euch – oder sterbt. Die Mone entwickelten sich.
    Wir kennen die einzelnen Schritte nicht, welche die Mone taten, als sie ihr heimisches Sonnensystem besetzten. Dann lernten sie, die Entfernungen zwischen den einzelnen Sternensystemen zu überbrücken. Wie sie das taten, das wissen wir nicht, und wir kennen auch die Methoden ihres Überlebens nicht. Wir wissen nur, daß sie zu dem Zeitpunkt, als sie den Raum zwischen den Galaxien überbrückten, schon eine ungeheure Kraft darstellten. Das verkapselte Samenplasma konnte die Belastungen von Hitze, Kälte, Schwerelosigkeit und Zeit ertragen, bis die Sonnenwärme einer Galaxis sie anzog. Ein Sporenpolster reagierte auf die Anziehungskräfte eines Planeten und ließ sich zu einer Welt treiben. Es spielte keine Rolle, welche Art Welt das war, denn die Sporen waren unendlich anpassungsfähig. Sie konnten durch geschmolzenes Magma schwimmen, auf blankem Eis vegetieren, das nur einen oder höchstens zwei Grad über dem absoluten Nullpunkt maß, oder es paßte sich einer Atmosphäre aus weißglühenden Gasen an. Dieses Plasma paßte sich jeder Bedingung an und richtete sich ganz darauf ein. Dann barst dieses Sporenpolster und entließ eine Unzahl embryonischer Kreaturen, die sich selbst erhalten konnten, denn sie hatten sich schon vorher den gegebenen Verhältnissen angepaßt, egal, wie schwierig sie auch sein mochten. Sie wuchsen, bauten ein Nest für die Mone-Königin und fütterten sie, bis ihre Laichzeit herannahte.
    Dann war der Planet mit unendlich vielen Milliarden von Arbeiterformen versorgt. Die nächste Entwicklungsstufe begann. Diesmal konzentrierte sich die ganze Anstrengung auf die Schaffung von Millionen und Abermillionen von Sporenpolstern, die alle mit dem Samen einer neuen Kraft erfüllt

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