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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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so: Zuschlagen und das Muster aus Gonyls Geist reißen.
    Gonyl erhielt den Befehl, dieses Muster ohne Gegenwehr abzugeben.
    Mallory stand allein im Transmitterraum und musterte verwundert die bestürzend verwirrende Gedankenstruktur, die sich in seinem Geist formte: Der vereinte Galaktische Kommandokode, dessen beide Hälften ineinander verschmolzen waren zu einer Einheit, die mehr war als die Summe der beiden Teile.
    Er griff aus und bewegte sich an den ineinander verschlungenen Linien und Ebenen gedanklichen Stoffes entlang und berührte die Transmitterkontrolle. Sofort zog sich die Scheibe in sich selbst zurück, bis die ursprüngliche silbrige Kugel auf dem schwarzen Podest ruhte. Auf eine weitere Berührung hin öffnete sich das schwarze Portal.
    Die erstaunliche Einfachheit des Gerätes faszinierte Mallory. Ein Berührung – und die Kugel zog sich in sich selbst zurück, bis sich ihre latenten Energien in einen einzigen Impuls einer Nichtraum-Oszillation auflösten, der über die halbe Galaxis zuckte, den Alarm meldete und schließlich auf eine winzige Welt ganz am Ende eines galaktischen Armes traf.
    Eine andere Berührung, und die Energiegestalt formte sich neu, wurde zum Materietransmitter für kleinere Entfernungen und bediente sich dabei nicht-räumlicher Energien, die mit Lichtgeschwindigkeit einen Materieimpuls aussandten; und dieser Impuls war die Jeff Mallory genannte Einheit. Die Zeit würde für ihn ohne Bedeutung sein, obwohl Jahre vergehen mußten, ehe dieser Materialimpuls von der Empfangsstation auf einem künstlichen Planeten aufgenommen werden konnte, die etwa auf dem zehnten Teil des Weges zum galaktischen Zentrum lag.
    Von dort aus ging dann der Bericht über die Invasion der Mone weiter zu einer anderen Welt. Es war dann schon zu spät, die ganze einheimische Bevölkerung zu retten. Man würde von dort aus aber sofort eine Mannschaft aussenden, die mit der Überfallenen Welt zu verhandeln hätte. Jeff Mallory würde noch am Leben und ein freier Bürger der strahlenden Galaktischen Gesellschaft sein.
    Es interessierte ihn festzustellen, daß er nicht die kleinste Neigung verspürte, sich dieser Möglichkeit zu bedienen. Onkel Als Instruktionen waren sehr einfach und zwingend gewesen: Schick deine Warnung aus, die sofort weitergeleitet und befolgt wird. Innerhalb weniger Stunden mußte dann eine Spezialmannschaft über den Nichtraum ankommen. War das schon zu spät – falls die Mone schon gelaicht hatten –, dann wurde es notwendig, den ganzen Planeten geistig zu bombardieren. Wenn nicht, dann genügte es, wenn das Nest der Mone aufgelöst und die Planetenoberfläche im Umkreis von hundert Meilen um das Infektionszentrum sterilisiert wurde. Soweit Mallory wußte, hatten die Mone noch nicht gelaicht. Handelte er rasch, dann konnte vielleicht der Planet überleben …
    Mallory sah die glühende, schimmernde Kugel an, die auf seinen Befehl wartete, um den Alarm mit Überlichtgeschwindigkeit durch den Raum zu schicken. Er griff aus und schaltete sie ab. Sie fiel in sich zusammen und wurde zu einem strahlenden Punkt. Dann starb er.
    „Du hast dich auf mich verlassen, Onkel Al“, sagte Mallory laut. „Aber ich bin kein Galaktiker. Ich bin nur ein armer, von Instinkten getriebener Primitiver. Du gabst mir zwei Möglichkeiten, zwischen denen ich wählen sollte – ich kann mich für keine entscheiden.“
     
    Zwei Stunden später verließ er das Haus, nachdem er es vom Dachboden bis zum Keller durchsucht hatte. Nichts war ihm in die Hände gekommen, was er als Waffe gegen die Mone benützen konnte, aber er hatte ein Paar gute Stiefel gefunden. Sie waren ein galaktisches Produkt, und sie paßten ihm. Er fand auch einen warmen Mantel und Lebensmittel.
    Als die Dämmerung einbrach, machte er sich auf den Weg durch das dichte Buschwerk und stand schließlich wieder auf der Staubstraße, auf der er gekommen war. Die Suchkommandos waren verschwunden. Nirgends im breiten Tal bewegten sich Lichter. Nur schwach zeichnete sich im fahlen Dämmerlicht ein Dorf ab. Wenn er richtig schätzte, dann mußte er ungefähr fünfzig Meilen nordwestlich von Beatrice sein. Er überquerte ein offenes Feld und hielt sich in der allgemeinen Richtung einer in der Ferne erkennbaren Baumreihe. Er verwünschte seine Langsamkeit und hätte gerne einen Wagen gehabt, um schneller vorwärts zu kommen. Die Zeit wurde allmählich knapp, vielleicht schon zu knapp. Hunderte von Milliarden dieser Sporen, das hatte Gonyl gesagt.

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