Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan
Zugangsberechtigung auf eine möglichst geringe Anzahl von Leuten beschränken.
Zunächst gingen sie die Befragung von Leibowitz noch einmal durch. Natürlich ohne sich mit den widerlichen Begleitumständen zu befassen. Und dann wurde es allmählich interessant. Cally bemerkte, wie sich Brian Wilson, der Leiter
der Einsatzabteilung, in den hinteren Teil des Raums zurückzog und sich auf einem Stuhl an der Wand niederließ.
»John Earl Bill Stuart«, sagte das Weichei vom Geheimdienst und projizierte das Holo eines kleinen, dunkelhaarigen Mannes über den Konferenztisch. »Wir kennen ihn natürlich seit sieben Jahren als Spezialisten des Darhel für schmutzige Tricks. Seit sein Vorgänger ein ihm … angemessenes Schicksal erlitten hat.« Dabei sah er Cally an.
Darauf reagierte sie mit einem Raubtiergrinsen. Vor sieben Jahren hatte sie den Sicherheitschef von Tir Dol Ron erledigt. Charles Worth war ein wenig zu gut geworden und war Dingen ein wenig zu nahe gekommen, an die die Bane Sidhe ihn nicht heranlassen wollte. Deshalb hatte die Organisation seine Exekution angeordnet und Cally und ihr Team ausgeschickt, um das Urteil zu vollstrecken. Es war geradezu unglaublich befriedigend gewesen, Charles Worth persönlich zu töten. Der Mistkerl hatte versucht, sie und Granpa erledigen zu lassen, als sie acht Jahre alt gewesen war. Der Mann, der damals den Auftrag gehabt hatte, sie zu töten, war der erste Mensch auf ihrer Abschussliste gewesen.
»Wir haben Stuart natürlich im Auge behalten, seit er seine augenblickliche Position einnahm. Er ist erst kürzlich umgezogen und hatte seine Spuren recht gut verwischt. Solange hat es gedauert, bis wir ein besseres Motiv hatten, ihn ausfindig zu machen.« Er tippte an den Bildschirm seines PDA, hatte also offenbar seine Präsentation in Power Point vorbereitet. Das Holo wechselte und zeigte jetzt ein großes Wohngebäude mit Granitfassade.
»Hier ist Johnny Stuart zu Hause. Genauer gesagt, er bewohnt im zweiten Stock ein nach seinen Wünschen ausgebautes Appartement, das das halbe Stockwerk einnimmt. Auf diese Weise haben wir ihn gefunden. Er mietet gewöhnlich zwei Appartements und lässt die Zwischenwände entfernen. Und die Bauträger haben natürlich Computerunterlagen über ihre Geschäfte, so wie alle Leute das tun.
Es gibt eine kleine Komplikation. Mister Stuart hat eine Tochter. Der Einsatzbefehl lautet, ihn zu ergreifen. Aber erstens müssen wir ihn abholen, während er zu Hause ist, und zweitens dann, wenn wir genau vorhersagen können, wo sich das Mädchen gerade aufhält, damit sie uns nicht im Wege ist.
Deshalb ist dies zwar ein üblicher Nachteinsatz, aber Sie werden das Haus nicht durch die Tür betreten. Ihre Einsatzregeln sind in Bezug auf Sichtbarkeit gegenüber Zivilisten wesentlich weiter gespannt. In diesem Fall grenzt Mister Stuarts Schlafzimmer an den Flur, und Sie werden die Wand durchbrechen. Es besteht ein geringfügiges Risiko, dass die Zielperson dabei mehr als nur in geringem Maße verletzt wird, und das ist ein weiterer Grund, weshalb eine Person im Team eine Hiberzine-Bolzenpistole tragen wird. Nach Akquisition der Zielperson werden Sie diese hiberzinieren und das Gebäude verlassen. Wenn möglich, sollten Sie sein AID für eine forensische Analyse mitnehmen. Halten Sie sich mit der Suche danach aber nicht zu lange auf.«
Cally unterdrückte ein Gähnen. Mit Ausnahme der Regelfreigabe für den Wanddurchbruch war alles andere bedrückend langweilig. Trotzdem war sie ganz bei der Sache; könnte ja sein, dass er etwas Wichtiges sagte. Ja, zwischen all dem offenkundigen Blödsinn und dem Spaß, den er daran hatte, seine eigene Stimme zu hören.
»Allright.« Der Einsatzleiter hinten im Raum erhob sich und schnitt dem Weichei barmherzigerweise damit das Wort ab. »Ich denke, das sollte ausreichen, damit das Team anfangen kann, den Einsatz zu planen.« Er nickte Cally und den anderen zu. »Ich habe Ihnen ein Memo mit den exakten Einsatzbedingungen geschickt und überlasse Sie jetzt sich selbst«, sagte er.
Dem Weichei war die Enttäuschung darüber anzumerken, dass man ihn aufgefordert hatte, die Klappe zu halten, und dies noch dazu in recht deutlichen Worten. Wie ein beleidigtes, kleines Entchen verließ er den Raum hinter seinem Chef.
Als er draußen war, sahen die Teammitglieder einander an und grinsten, alle waren sie in gleicher Weise froh, das WE los zu sein, eine Abkürzung, die gewöhnlich wie »Weh« ausgesprochen wurde.
Wilson war
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