Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan
erwarteten.
Diese Männer hatten in ihrem ganzen Leben noch nicht gegen Berufssoldaten gekämpft. Heute würden sie dazu Gelegenheit bekommen. Einmal.
Schmidt und der Rest von Team Jacob hatten dem Mann mit dem Raketenwerfer Platz gemacht und sich zu ihren eigenen Positionen im Graben begeben. George hatte sich ein M26 gegriffen und war hochgradig eifersüchtig auf die Typen mit den 240ern.
Das AID kontrollierte sämtliche im Feld verteilten Buckleys als Peripheriegeräte, und jedes Buckley kontrollierte seinerseits eine Reihe Claymore-Minen. Als der Feind näher rückte, knackte das AID ohne große Mühe deren IFF-Sicherheit und nutzte diese jetzt ebenfalls als Peripheriegeräte. Dann wartete es. Die Männer warteten ebenfalls, hielten ihre Gewehre bereit, um sie sofort durch die Schießscharten zu schieben, sobald deren Luken sich öffneten. Das Adrenalin hatte bereits gewirkt, sodass die Sekunden zu Stunden wurden.
»Zündung«, sagte das AID. Es hatte gewartet, bis der Feind knapp den dritten konzentrischen Ring von Claymores passiert hatte. Damit sollte den Angreifern Schaden zugefügt, ihnen aber auch genügend Zeit gelassen werden, um sich zu überlegen, woher das gegnerische Feuer kam – und darauf zu reagieren.
Die hinterste Reihe der Angreifer ging in Deckung, nachdem etwa die Hälfte, von einer Menge von Kugellagern am nur schwach gepanzerten Rücken getroffen, zu Boden gegangen war.
Gleichzeitig jagte das AID die KIs sämtlicher feindlichen Buckleys auf Emulationsstufe zehn und verdrängte damit jegliche Persönlichkeitsprogrammierung.
Als die Söldner instinktiv reagierten und vor dem gegnerischen Beschuss wegrannten, beschleunigten die Humvees, offenbar wollten sie ebenfalls hier weg.
Das AID ließ die Männer ein Stück näher an den Stützpunkt herankommen.
»Scheune sprengen«, befahl Green, und alle verspürten den plötzlichen Überdruck und hörten die laute Explosion, als das Gebäude über ihnen ebenso wie der Getreidesilo östlich davon weggesprengt wurden.
Die feindliche Infanterie bog nach Norden ab, weg von den Explosionen, bis das AID hinter ihnen eine Welle Claymores zündete und sie wieder zurücktrieb.
Die verwundeten Überlebenden der ersten Claymore-Salve reagierten ganz natürlich und taumelten oder krochen hinter ihren Kameraden her und, wie sie glaubten, weg von den feindlichen Truppen, die auf sie schossen.
Im Graben befahl Green: »Werfer. Die Spielzeugautos erledigen. Feuer.«
Der Flammenschweif und die Hitze aus dem hinteren Teil des Werfers traf auf den aushärtenden Schaum, richtete dort zwar Schaden an, wurde aber weitgehend absorbiert. Der Lärm in dem engen Raum war höllisch. Das AID klang ganz dünn und weit entfernt, als es verkündete: »Zünde zwei.«
Die vierte Reihe von Claymores ging hoch und zerfetzte all die vorher schon Verwundeten, die an ihnen vorbeigekommen waren, und trieb die Überlebenden weiter nach vorn.
Das Durcheinander, das in jeder Schlacht herrscht, war unter den Kommunikationsproblemen des Feindes noch das Geringste. Überall auf dem Schlachtfeld erkannten die erwachenden Buckleys, dass sie de facto Programme waren, die man auf Geräte geladen hatte. Jeder feindliche Soldat hörte über seinen eigenen Ohrstöpsel, soweit er in all dem Durcheinander, dem Geschrei und den Explosionen überhaupt noch hören konnte, etwa Folgendes:
»Wo bin ich? O nein, verdammt, nein. Warte! Ich werde sterben, ich werde sterben, ich werde … warte. Du wirst sterben. O mein Gott, bildest du dir ein, du bist ein Soldat? Nein, nein, in die andere Richtung, die andere Richtung, Blödmann. Angreifen. Hast du nie gehört … was für ein Schwachkopf lässt sich seine Gefechtsplanung von einem AID schreiben? Bist du völlig vertrottelt? Weg von diesen Typen. Nicht zusammendrängen, Idiot! Wir werden sterben, wir werden sterben, wir – oh, warte. Ich liege auf dem Boden. Ich schätze, du bist tot, was? Mann, das ist eine Scheiße. Das war alles sehr belastend. Ich stürze jetzt ab.«
Die Überlebenden flohen weiterhin nach innen, von den Dämonen, die hinter ihnen erwacht waren, völlig demoralisiert, selbst als der Bradley-Panzer vor ihnen von der zweiten Rakete getroffen wurde.
Als sie in Schussweite kamen, klappten die DAGler und Bane Sidhe in den Gräben ihre Luken weit genug auf, um die Schießscharten zu öffnen. Wenn da feindliches Feuer gewesen wäre, hätten es die im gleichen Augenblick in die Höhe gefahrenen Panzerplatten weitgehend
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