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Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Titel: Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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das Zimmer?«, fragte er.
    »Die Zimmer«, erwiderte der andere knapp. »Auf der anderen Seite im Erdgeschoss.« Er deutete hin und drehte sich zum Rücksitz, um dem Mädchen einen Schlüssel zuzuwerfen. »Hier ist deiner, Deni«, sagte er.
    Das Mädchen nahm ihn wortlos entgegen, und da Luke ihr Gesicht nicht sehen konnte, hatte er auch keine Ahnung, was sie davon hielt. Er jedenfalls fühlte sich überhaupt nicht wohl dabei, ein dreizehnjähriges Mädchen in einer solchen Spelunke ganz allein in ein Zimmer zu schicken, selbst am helllichten Tag.
    »Du wirst nicht allein in diesem Zimmer sein, Reardon. Ich nehme den Fußboden«, sagte er.
    Auf dem Boden zu liegen, das war zwar beschissen, aber er würde ganz sicherlich nicht Tramp oder Kerry hinschicken, die ja beide nicht wussten, wie jung das Mädchen war. Trotzdem wollte er ihnen das nicht verraten; der Einzige, der Bescheid wusste, war Cargo – doch ihn bei dem Mädchen einzuquartieren, kam aus nahe liegenden Gründen nicht infrage.
    Sie sah ein wenig nervös aus. Nein, ziemlich nervös sogar. So als rechnete sie damit, im Namen ihres Jobs zu einem Jungfrauenopfer zu werden. Puh. Wenn er ihr Alter nicht gekannt hätte, hätte ihn die Art und Weise, wie die sie hergerichtet hatten, täuschen können, aber so sah er sie nur an und sah »Kind« und … komm bloß nicht auf dumme Gedanken .

    Nachdem Cargo ihm einen argwöhnischen Blick zugeworfen hatte, den Landrum mit seinem eigenen »Sei nicht blöd, du Arschloch«-Gesichtsausdruck erwidert hatte, wirkte er irgendwie erleichtert.
    Als Luke ihr Gepäck und das seine hineintrug, sah die Kleine irgendwohin, sah bloß nicht ihn an, und gab sich alle Mühe so auszusehen, als würde sie jeden Tag mit einem erwachsenen Mann schäbige Hotelzimmer beziehen. Er schloss die Tür hinter sich und stellte die Taschen neben den Stuhl.
    »Mach dir keine Sorgen. Ich weiß, dass du dreizehn bist, und meine kleine Schwester ist älter als du. Sieh jetzt zu, dass du ein wenig schlafen kannst, Reardon«, sagte er. »Vielleicht kannst du mir noch vorher ein Kissen und eine Decke rüberwerfen?«
    Ihr Gesichtsausdruck war köstlich.
     
    In der Nacht griffen sie zu.
    Sie verließen Knoxville am späten Nachmittag und kamen, noch ehe es ganz dunkel geworden war, durch die Berge. Aber als sie schließlich Asheville erreichten, führten ihre Scheinwerfer sie über eine nach Einbruch der Dunkelheit fast völlig verlassene Straße.
    Die Geografie Ashevilles hatte dafür gesorgt, dass viele Bereiche, auf denen Häuser hätten stehen können, von dem Häuserbrei frei waren, der die Vorstadtlandschaften im Mittleren Westen beherrschte. Mächtige Bergrücken und Bodenfalten – die jemandem, der in den Ebenen des Mittleren Westens aufgewachsen war, gewaltig erscheinen mussten – waren mit Lichtern überzuckert, wie der Sternenhimmel. Mit Lichtern, die aus den Fenstern von Häusern leuchteten, die die zahlreichen Spitzkehren begleiteten.
    Reardon saß am Steuer. Sie war seit Knoxville gefahren und hatte sich damit durchgesetzt, dass sie ihren Beifahrern erklärt hatte, dass es ihr höchstens Magengeschwüre eintragen würde, wenn sie das nicht tat und jemand anders am
Steuer saß. Dabei hatte sie besitzergreifend auf die Motorhaube des alten Crown Victoria geklopft, und ihr Tonfall hatte den ganzen Abscheu eines heranwachsenden Mädchens erkennen lassen und angedeutet, was sie von den Fahrkünsten ihrer Teamkollegen hielt.
    Landrum und Privett hatten schnell ihr Einverständnis erklärt, voller Sorge, Denises Verhalten könne Kerry und Tramp doch noch spitzkriegen lassen, wie jung sie eigentlich war. Außerdem saß Luke wieder auf dem Beifahrersitz, und die beiden anderen Männer blieben auf diese Weise ohne Körperkontakt mit ihr. Allerdings fingen sie an, ihm wissende Blicke zuzuwerfen, und das passte ihm gar nicht.
    Das Haus, das sie suchten, stand etwa auf halbem Wege an einer der Bergflanken. Das Nachbarhaus war unbewohnt, daneben lag ein unbebautes Grundstück inmitten von Gelände, das sich nicht für dichtere Bebauung eignete. Es war hübsch isoliert.
    Reardon bog in die Einfahrt des leer stehenden Hauses und schaltete die Scheinwerfer aus, ließ den Motor aber laufen. Beim Aussteigen wehte ihnen der eisige Wind ins Gesicht, der von den im Winter kahlen Bäumen kaum abgehalten wurde. Die Kälte erfasste sie mit der ganzen Gewalt, die sie von Wintertrips nach Chicago kannten. Aber Luke hatte nicht damit gerechnet, auf diese Kälte auch

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