Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter
dass unser kulturelles Erbe auf Spanien zurückgeht und über Spanien auf Rom. Die Römer wussten, was in einer Situation wie der unseren zu tun war. Wir brauchen einen Diktator , wir müssen jetzt einen haben. Wir haben keine Zeit mehr zu vergeuden. Wir müssen ein armes Schwein zum Diktator ernennen und die ganze Macht der Präsidentschaft, die gesamte Macht der Richter und auch Ihre gesamte Macht auf seine Schultern laden.
Wir dürfen keine Zeit mehr vergeuden«, wiederholte Suarez. »All die Zeit, die uns noch geblieben war, hat unser verblichener Präsident bereits vergeudet. Nein … ›vergeudet‹
wäre ein zu schwacher Begriff. Sie wurde nicht etwa vergeudet, sie wurde an unsere Feinde verkauft, an die, die unsere Kinder fressen wollen … Ihre Kinder, und an die, die ihnen dabei helfen wollten. Wir haben keine Zeit zu vergeuden … keine Zeit für lange Debatten … nur Zeit zu wählen, Zeit zu wählen, ob unsere Kinder leben oder sterben werden.
Ich habe lange und gründlich über diese Frage nachgedacht: Wie können wir sicherstellen, dass unsere Kinder leben und nicht etwa sterben? Und ich habe lange und intensiv darüber nachgedacht, wem wir diese Verantwortung anvertrauen könnten. Er sollte ein Mann sein – ich bitte die Damen um Entschuldigung, wir sind immer noch Latinos -, unser Führer muss ein Mann sein, ein Mann mit Erfahrung im Krieg. Er sollte ein Mann sein, der sein Land mit Taten und nicht nur allein mit Worten liebt. Er sollte ein Mann sein, der reich genug ist, um nicht stehlen zu müssen, und ehrlich genug, dass er es auch nicht tun wird.
Er wird über enorme politische Macht verfügen, und deshalb sollte er auch ein Mann sein, der politische Macht immer verabscheut hat, ein Mann – wie im alten Rom Cincinnatus -, der diese Macht in der Sekunde, wo sie nicht mehr gebraucht wird, wie eine heiße Kartoffel fallen lässt …«
Bei diesen Worten weiteten sich Boyds Augen. Er schüttelte seine Wachen ab, drehte sich um und schrie: »Suarez, Sie Mistkerl, ich mache das nicht!«
»Mund halten, Gefangener. Sie werden es tun. Und zwar deshalb, weil, wenn Sie es nicht tun, ich es tun muss. Und mir fehlen Ihre Fähigkeiten. Wachen, drehen Sie ihn wieder herum.
Also«, schloss Suarez, »dazu sind Sie hierher gekommen: Sie sollen alle Macht, die es in diesem Land gibt, einem Mann übertragen, für einen Zeitraum von … sagen wir sechs Monate? Um Ihre Kinder zu retten und alle anderen Kinder auch.
Keine Debatte. Sie werden jetzt abstimmen.«
Kommandozentrale, USS Des Moines
»Wie hat SOUTHCOM auf den Putsch reagiert?«, fragte McNair.
»Völlige Stille«, antwortete der XO. »Wir haben gefragt, was wir tun sollen, besser gesagt haben das versucht, aber da kam nichts.«
Nur Daisy wusste, jedenfalls an Bord dieses Schiffes, dass Southern Command deshalb nicht auf die Anfragen der Schiffe reagiert hatte, weil sie und ihre Schwester sichergestellt hatten, dass keine Gespräche durchkamen, weder nach draußen noch nach drinnen. Sie war besorgt gewesen, der kommandierende General von SOUTHCOM könnte die Schiffe anweisen, auf Instruktionen zu warten, während er Washington konsultierte. Und dafür war keine Zeit gewesen.
»Kein Wort?«, fragte McNair. »Daisy?«
»Manchmal ist es leichter, Nachsicht als Erlaubnis zu bekommen«, antwortete sie nicht ohne eine Spur aufrührerischen Stolzes in der Stimme.
Alle im Raum drehten sich um und sahen den Avatar an. »Ja, das ist so«, beharrte sie.
»Bitte, stelle die Verbindung wieder her, sobald diese Sitzung beendet ist, Daisy«, befahl McNair ruhig.
»Yes, Sir«, antwortete sie zerknirscht.
»Noch etwas«, sagte McNair und zog das AID des Darhel aus der Tasche. »Wir haben das hier, aber ich weiß nicht, was ich damit machen soll. Es war völlig unkooperativ.«
Daisy musterte das schwarze Kästchen scharf. »Es lässt sich auch nicht von mir untersuchen, Captain.«
Das Bild eines Darhel in dem Kostüm, das die Darhel bei Gerichtsverhandlungen zu tragen pflegten, baute sich auf. »Das stimmt, du Schlampe. Du kannst nichts tun.«
»Tatsächlich?«, fragte Daisy. »Da bin ich aber neugierig. Wirklich. Chief Davis, haben wir den Versandbehälter noch, in dem ich an Bord kam?«
»Ja, Miss Daisy, unten im Lager. Wird ein paar Minuten dauern, ihn zu finden und herzubringen.«
»Dann tun Sie das doch bitte, Chief.«
Palacio de las Garzas, Präsidentenpalast, Panama City, Panama
»Sie sind ein Mistkerl, Suarez«, sagte Boyd verstimmt, aber ohne
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