Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter
Maß an Befriedigung über eine gute Leistung. Aber er hatte damit den Vereinigten Staaten und der ganzen Menschheit Schaden zugefügt, und das war wirklich kein Anlass für auch nur einen Hauch von Freude. Tatsächlich verabscheute der Staatsminister die Darhel, hatte aber keine andere Wahl, als mit ihnen zu kooperieren und sie zu unterstützen, wenn er wollte, dass seine eigene Familie die bevorstehende Vernichtung überlebte. Außerdem war es eine unbestreitbare Tatsache, dass die Zielsetzung der Darhel, so sehr sie auch die bittere Pille verzuckern mochten, der Menschheit feindlich war.
Der Alien rutschte unbehaglich auf dem seinem Körperbau schlecht angepassten Sessel herum. Der Staatsminister
hatte genügend Kontakt mit den elfenähnlichen Darhel gehabt, um die Anzeichen von Unbehaglichkeit zu erkennen. Tatsächlich erfreuten sie ihn sogar.
»Ich kann wirklich Ihre augenblickliche Befriedigung nicht begreifen«, beklagte sich der Darhel. »Sssie haben es total verpatzzzt. Die Verlusste für unssere Interesssen und, wenn ich dasss hinzufügen darf, Ihre eigenen, isst unbeschreiblich. Wir haben Ssie gebeten, diesse Verschwendung von Resssourcen auf einem ssekundären Kriegssschauplatz einzustellen, stattdesssen haben Sie Ihren Sstaat auf eine wessentlich umfangreichere Verteidigungssallianzz verpflichtet. Stattdesssen haben Ssie die Verschwendung über alle Grenzen der Logik hinauss aussgeweitet.«
»Habe ich das wirklich ?«, meinte der Staatsminister rätselhaft.
Gorgas Hospital, Ancon Hill, Panama City, Panama
Der Inspektor hatte ein halbes Dutzend Verjüngte in einem Konferenzsaal versammelt. Früher einmal war das ein Operationssaal an der Westseite des Krankenhauses mit Blick auf den Kanal gewesen. Wie das ganze Gebäude stank der Raum nach Desinfektionsmitteln. Die Wände waren mit derselben hellgrünen Farbe getüncht wie die Hälfte aller Krankenhäuser auf der Welt. Der weitgehend leere Konferenztisch bestand aus gutem Holz, und Hector fragte sich, wo er hergekommen sein mochte oder ob er vielleicht da gestanden hatte, seit die Gringos das Land verlassen hatten … oder vielleicht sogar, seit sie das erste Mal hier aufgetaucht waren.
Hector saß jetzt da und sah – wie seine Mutter – für alle Welt wie ein Siebzehnjähriger aus. Hector gegenüber saß ein Indio in einem Lendentuch, das einmal ein weißes Handtuch gewesen war. Auch der Indio sah trotz der zahlreichen schwachen Narben an seinem Körper fast wie ein Kind aus. Links von Hector saß Digna und neben ihr ein weiterer
Mann, den sie beide nicht kannten, obwohl es so aussah, als würde Digna fast mit ihm flirten. Sieht gut aus, Rabiblanco, dachte Hector. Zwei weitere Männer, die zu beiden Seiten des Indios saßen, bildeten den Rest. Überfüllt war der Konferenzsaal nicht.
Zuerst ärgerte es Hector schrecklich, dass seine Mutter flirtete – man stelle sich das vor! -, und noch mehr ärgerte ihn, dass sie das mit einem solchen jungen Spund tat. Und dann sah er die Augen des jungen Mannes und erkannte, dass auch er einer von den Alten war, einer von denen, die schon eine Menge durchgemacht hatten.
»William Boyd«, stellte sich der »junge Mann« vor und streckte Hector die Hand hin. »Sagen Sie Bill zu mir. Und ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, weshalb ich hier bin und weshalb ich wieder siebzehn bin. Mir hat es weiß Gott beim letzten Mal gar nicht gefallen.«
Jetzt kam zum ersten Mal ein Wort über die Lippen des Inspektors. »Sie sind hier, Mr. Boyd, weil Sie wie die anderen hier einmal Soldat waren.«
Boyd sah Digna an und fragte verblüfft: » Sie waren Soldat, Miss?«
»Im Tausend-Tage-Krieg«, antwortete Digna, »aber ich war damals eher ein Baby als ein echter Soldat. Ich habe Mama beim Kochen und beim Tellerwaschen geholfen. Gekämpft oder eine Waffe getragen habe ich ganz sicherlich nicht. Ich war viel zu klein, um auch nur ein Gewehr aufheben zu können.«
»Trotzdem«, korrigierte sie der Inspektor, »sind Sie in den öffentlichen Registern als Veteranin jenes Krieges verzeichnet, Mrs. Miranda. Sie sind eine Veteranin. Ihr Sohn Hector hat im Jungenalter als freiwilliger Schütze im Rio-Coto-Krieg gedient. Mr. Boyd hier hat sich im Zweiten Weltkrieg als Freiwilliger für die Armee der Vereinigten Staaten gemeldet und in einigen der entscheidenden Schlachten in Belgien, Frankreich und Deutschland gekämpft.«
»Also, freiwillig habe ich mich nicht gerade gemeldet«,
korrigierte ihn Boyd. »Ich ging in den
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