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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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seines Clans könne ihm versagt werden. Aber Langeweile kann den Schrecken nicht überwinden, denn sie ist selbst eine Form des Schreckens. Und so blieb dem Kessentai nichts anderes übrig, als sein Hinterteil auf einer Bank auszuruhen, die ganz offensichtlich für eine andere Spezies gemacht war, eine holografische Projektion anzustarren und zu lesen.
    Für das, was angemessene Ausbildung für einen Junior-Gottkönig war, gab es Grenzen, nicht so sehr gesetzlicher Natur als vielmehr in Gestalt von Tabus. Da Guanamarioch einen sehr niedrigen Rang bekleidete, hielt er sich an Material, das traditionell für Seinesgleichen bestimmt war. Es beschränkte sich auf religiöse Schriftrollen, und davon nicht alle, sowie taktische und operationelle Aufzeichnungen und Handbücher. Selbst für Letztere gab es Grenzen. Einem überinformierten Juniorkessentai kam es nicht zu, die Entscheidungen derer in Frage zu stellen, die über ihm standen, indem er zitierte, was dieser oder jener Held an diesem oder jenem Ort zu diesem oder jenem Zeitpunkt getan hatte.
    Und deshalb begnügte sich der Kessentai für den Augenblick damit, die ersten Kapitel in den Schriftrollen der Wissenden zu lesen, jene Partien, die sich mit den Aldenat’ befassten,
in jener fernen Vergangenheit, als diese direkt über das Volk herrschten.
    Er las:
    Und die Aldenat’ erwählten sich selbst dazu, Herrscher über das Volk zu sein, und das Volk frohlockte, den Aldenat’ dienen zu dürfen, die wie Götter waren. Und das Volk war glücklich, seine Götter bewachen zu dürfen. Und das Volk war auch glücklich, in anderer Weise dienen zu dürfen, denn das Volk durfte in den magischen Künsten der Wissenschaft mithelfen, durfte die plastischen Künste zum größeren Ruhm der Aldenat’ weitertreiben, durfte die großen Fragen des Lebens und des Universums erwägen, durfte für ihre Götter Handel treiben. Und obwohl sie den Aldenat’ nicht gleich waren, frohlockte das Volk, weil sie nicht weniger als Zweite waren. Und dann entdeckten die Aldenat’ die Tchpth, und die Tchpth wurden von den Aldenat’ über das Volk erhoben. Viele der Führer des Volkes sagten damals, es sei rechtens, dass das Volk zurückgestuft wurde. Aber viele waren auch unzufrieden. Einige jener, die unzufrieden waren, lehnten sich gegen diesen Affront auf und wurden von denen niedergeschlagen, die den Aldenat’ treu blieben. Die Zeit verstrich, und jene im Volk, die treu geblieben waren, suchten ihren früheren Status wiederzugewinnen, indem sie die Lords erfreuten. Aber sie wurden zurückgewiesen. Das Volk versuchte automatische Verteidigungsgeräte zu machen, um die Aldenat’ besser behüten zu können. Doch die Aldenat’ sagten: »Nein, es ist nicht richtig, Waffen zu bauen, die kein Bewusstsein brauchen, um ihre Funktion zu erfüllen. Dies missfällt uns.«
    Über diese Worte des Missfallens schämte sich das Volk. Dann suchten sie die Gunst ihrer Lords, indem sie sich auf die Suche nach lauernden Gefahren begaben. Doch die Aldenat’ sagten: »Nein, es ist falsch anzugreifen, was noch nicht angegriffen hat, selbst wenn ein solcher Angriff sicher erscheint. Sich so zu verhalten führt auf den Pfad des Krieges und des Todes.«
    Viele aus dem Volk fielen den Klauen und Fängen von Geschöpfen zum Opfer, die sie so lange nicht angreifen durften, bis sie selbst angegriffen wurden. Doch die Aldenat’ blieben fest und sagten: »Es ist besser, dass einige Wenige fallen, als dass die Prinzipien verletzt werden.«
    Und das Volk machte auch Dämpfe, um Gefahren harmlos zu machen, und sagte: »Seht, Lords, auf diese Weise wird kein Blut vergossen.«
    Und die Aldenat’ wurden zornig und sagten: »Es ist unrein und in unserer Sicht unheilig, die Luft zu verseuchen. Hört auf damit und strebt nicht weiter danach, die Wege des Todes zu verbessern.«
    Und das Volk zog sich zurück, traurig und verwirrt.
    Guanamariochs Kamm hatte sich beim Lesen einige Male unwillkürlich gesträubt. Jetzt lag er wieder flach da, als er am Ende seiner Lektüre dachte: Das macht einfach keinen Sinn. Das Volk wäre schon lange untergegangen, hätte es diese Regeln befolgt. Aber vielleicht war es den Aldenat’ in Wirklichkeit gleichgültig, ob wir untergehen.

4
    »Setzt auf dem Mast die heil’ge Flagge,
setzt jedes Segel, sei es auch in Fetzen,
vertraut sie an dem Gott der Stürme,
der Blitze und auch der Orkane!«
    Oliver Wendell Holmes , »Old Ironsides«

Marinewerft Philadelphia, Philadelphia,

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