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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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werden.«
    »Das ist die Rechnung nie, Señor .«

Harmony Church, Fort Benning, Georgia
    Sie kamen alt, fett und grau herein und einige auch alt und dürr und voller Krebsgeschwüre und kahl. Wieder andere – die erst vor kurzem in den Ruhestand gegangen waren – waren fit, aber müde. Einer von den armen alten Kerlen griff sich in der Schlange stehend plötzlich an die Brust und kippte um. Die schlampig wirkenden Sanitäter holten bloß eine Bahre heraus, legten das Opfer eines Herzanfalls darauf und trugen ihn an die Spitze der Schlange.
    Nachdem die Männer das weiß getünchte Kasernengebäude aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs passiert hatten, kamen sie jung und fit und voller Energie wieder heraus. Selbst der Mann mit der Herzattacke verließ das Gebäude so jung und lebendig wie alle anderen, wenn auch etwas verblüffter als die meisten. Sie kamen aus so unterschiedlichen Orten der Vereinigten Staaten wie Tulsa, Boston, New York, Los Angeles. Manche kamen auch von außerhalb der Vereinigten Staaten. Aber eines hatten sie alle gemeinsam: Jeder Einzelne von ihnen hatte mindestens einmal in der alten 193 rd Infantry Brigade (Canal Zone) gedient, die in Kürze als 193 rd Infantry Division (Panama) neu aufgestellt werden sollte. Und daraus ergaben sich eine ganze Anzahl weiterer Gemeinsamkeiten.

    Juan Rivera, Colonel (im Ruhestand), blickte zu seinen alten Kameraden auf, die hier auf ihre Verjüngung warteten. Er musste aufblicken: Rivera war nur einen Meter fünfundsechzig groß. Die stolze selbstbewusste Haltung der Männer war nicht zu übersehen. Seine eigenen Schultern strafften sich automatisch. Wie sehr die sich doch von dem Pack unterscheiden, das die aus den Gossen zusammengekehrt haben und das ich auf dem Weg hierher vom Bus aus gesehen habe. Na schön, ich hatte mich darauf eingestellt, mein Leben in Ruhe und Frieden zu Ende zu leben. Wenn ich schon wieder in meine Jugend und das ganze Durcheinander zurückkehren muss, dann tu ich das lieber mit bewährten Soldaten. Außerdem wäre es ja ganz hübsch, wieder einen gut funktionierenden Pimmel zu haben. Und auch besser mit einem Knall abzutreten statt wimmernd.
    So als könnte er Gedanken lesen, sagte ein auf die Runderneuerung Wartender laut: »Mann, ich kann’s kaum erwarten, nach Panama zurückzukehren, mit einem Schwanz, der wieder funktioniert.«
    Rivera war nicht der Einzige, der sich dem Gelächter anschloss; alle lachten sie. Vermutlich war er auch nicht der Einzige, der zur gleichen Zeit das Gleiche gedacht hatte. Für eine zweite Jugend gab es eine ganze Menge vorzubringen. Und dafür, diese zweite Jugend in Panama zu verbringen, noch viel mehr. Für einen wichtigen, aber trotzdem zweitrangigen Einsatz war das übrigens eine überraschend große Zahl von Runderneuerten, fand Rivera. Er kannte die Formel nicht, die für eine bei voller Kampfstärke nicht mehr als vierzehn- oder fünfzehntausend Mann umfassende Division eine so große Zahl potenziell zu Verjüngender – beinahe dreitausend – vorsah. Er argwöhnte, dass Panama die in der Vergangenheit dort stationierten Soldaten so verzaubert hatte, dass sich eine ungewöhnlich große Zahl erneut zum Dienst gemeldet und eine Karriere als Berufssoldat angetreten hatte, in der Hoffnung, eines Tages dorthin zurückzukehren. Und deshalb hatte es wesentlich mehr als gewöhnlich
für den Dschungelkrieg ausgebildete und erfahrene Soldaten für die Verjüngung gegeben.
    Vielleicht war es das, dachte er. Oder vielleicht haben die auch einfach bloß Mist gebaut.

Gebäude des Außenministeriums, Washington, DC
    Der Darhel hätte vor Wut gekocht, wenn das nicht von Natur aus für seine Gesundheit und seine fortdauernde Existenz gefährlich gewesen wäre. Vielleicht hätte er sogar trotz dieser Gefahr seiner Wut darüber freien Lauf gelassen, dass der Eigensinn der barbarischen Amerikanermenschen aller Wahrscheinlichkeit nach Gewinne kosten würde. Aber dass er in Gefahr war, in das Lintatai getrieben zu werden, war diesem widerwärtigen, unerklärlichen Lächeln im Gesicht des Menschen zuzuschreiben, der ihm gegenübersaß.
    Der Staatsminister für extraterrestrische Angelegenheiten lächelte, tat dies aber mit einer beinahe grimmigen, ja geradezu bedauernden Befriedigung. Er hatte – vermutete er – die Verteidigung Panamas gründlich vermasselt, und dies noch dazu mit einer Subtilität getan, die des Außenministeriums der Vereinigten Staaten wahrhaft würdig war. Deshalb empfand er ein gewisses

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