Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

umschlangen. Und noch davor verspürte er den Druck zweier perfekter Brüste. Es waren tatsächlich die Brüste, die gegen seine Brust drückten, die er aber am ganzen Körper spürte, die sein Bewusstsein zuerst erreichten, es in ihren Bann zogen und es völlig zu Brei werden ließen.
    Als wäre er allein in der Kommandozentrale, verhielten sich McNairs Hände plötzlich, als würde ein Autopilot sie steuern, eine fing an, sich um eine Brust zu schließen, die andere griff um diese unglaubliche Frau herum und kniff sie mehr als freundlich in den Hintern.
    Jetzt ließ Father Dwyer ein halblautes »Ähem« vernehmen, und McNair trat einen Schritt zurück, seine Arme wanderten von ihrem Rücken zu ihren Schultern und hielten sie fest. Er starrte die Frau staunend und verwirrt an und dann bohrte sich sein Blick, verzweifelt eine Erklärung suchend, in Daisys Augen, wie sie in die seinen gesehen hatte. Sein Mund formte ein »Wie?«, aber Daisy brachte ihn mit dem Finger auf seinen Lippen zum Schweigen. Dann flüsterte eine leise, elektronisch projizierte Stimme in das Ohr des sehr gründlich geküssten McNair. »Ich hatte zehntausend Männer in mir, Captain, und ich bin immer noch Jungfrau.
Trotzdem, wenn ich mich das nächste Mal zu dir ins Bett lege, Captain, Geliebter, dann ganz bestimmt nicht als Hologramm.«

Santa Fé, Provinz Veraguas, Republik Panama
    Gesichtskontakt zu halten und sich zugleich auch gegenseitig zu hören, war unter dem beständigen Donner von vierundzwanzig Geschützen und sechsundneunzig Mehrfachraketenwerfern, die ständig um einen herum in Betrieb waren, unmöglich. Snyder ließ also seine Kommandeure und den Stab die GKA-Helme einen Augenblick lang abnehmen, um in ihren Gesichtern lesen und ihre Kampfmoral nach dem langen Schlaf einschätzen zu können. Vielleicht wollte er auch, dass sie sein Gesicht sahen und begriffen: Er war zwar während des langen Wartens fast verrückt geworden, aber die Betonung lag auf »fast«.
    Er hatte vorgehabt, seine letzten Befehle auf diese Weise zu erteilen, mit abgenommenem Helm. Wenn es etwas gab, was Snyder sich nach dem langen Eingesperrtsein noch sehnlicher wünschte, als sich seines Helms zu entledigen, so wusste er das nicht. Aber der Lärm, das nie enden wollende, abstumpfende Kakakawummwummwumm machte das unmöglich. Deshalb wies Snyder widerstrebend seine führenden Leute an, wieder volle Panzerung anzulegen.
    »Es ist wirklich einfach«, sagte der Kommandeur der Ersten 08 th und benutzte einen in den rechten Zeigefinger seines Kommandoanzugs integrierten Laserpointer, um das Schlachtfeld zu markieren, während sein AID ein Hologramm auf den Boden projizierte.
    »Die panamaische Artillerie wird uns nicht ein völlig leeres Loch sprengen. Ihre Aufgabe ist es, die Gäule benommen zu machen, ihre Formationen aufzureißen und uns kleine taktische Lücken zu schaffen, die wir nutzen können. Das ist der Schlüssel, Leute. Wenn wir von diesen Bergen herunter
und aus diesem Tal herauskommen, wird es dort unten Posleen geben. Einige davon könnten und werden wahrscheinlich auch durchaus noch genügend in Form sein, um zu kämpfen. Trotzdem werden die Einheimischen achtzigtausend Raketen und ich weiß nicht wie viele Schuss Geschützfeuer auf ihre alte San-Pedro-Front abfeuern. Es wird Stellen geben, wo die Posties einfach vom Erdboden weggefegt sein werden. Aber es wird auch Stellen geben, wo sie bereit sind, mit uns Rock and Roll zu tanzen.«
    »Aufklärung?« Snyder wollte sicher sein, die volle Aufmerksamkeit des Führers des Kundschafterzuges zu haben. »Sie gehen voraus. Ihre Aufgabe besteht darin, die Stellen zu finden, wo die Gäule stark sind und deren Schwachpunkte zu identifizieren. Lassen Sie sich nicht auf ein Feuergefecht ein. Finden Sie die Stellen, ducken Sie sich und ziehen Sie weiter. Ist das klar?«
    Der Führer des Kundschafterzuges nickte und antwortete: »Roger, Sir.«
    »B-Kompanie.« Snyder sah Connors an. »Ihre Aufgabe besteht darin, so viele von den nach dem Artilleriebeschuss noch intakten Posleenpositionen zu säubern, dass die Alpha und die 20 th Mechanized Infantry auf die Ostseite des Flusses vorrücken können – mit Ausnahme eines Bataillons, das hier bleibt, um die Artilleriestellungen zu schützen. Wenn Sie denen den Weg freigemacht haben, halten Sie die Wegränder und lassen die Alpha und die Panzergrenadiere durch. Sobald die durch sind, ziehen Sie weiter, schließen die Lücke, die Sie hinter sich geschaffen haben, und