Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter
täglich bewegt. Aber seine Sprechfähigkeit haben wir nie eingesetzt.«
Daisys Kopf nickte heftig, ehe sie wütend mit der Faust gegen die Tankwand schlug.
»Schon gut, Lady Daisy. Das wird kommen. Brauchst du Kleidung? Eine Uniform?«
»Ui o?«
Sintarleen wandte sich ab, wühlte gebückt in einer Kiste und entnahm ihr eine komplette Marine-Uniform, in Panama genau nach den Maßen des Körpers geschneidert. Er hielt sie und einen BH hin. Nach einem Blick auf den BH und den herrlichen Busen des Körpers sagte er: »Das brauchst du wahrscheinlich noch nicht. Trotzdem, dies ist der Körper einer Menschfrau und die Schwerkraft funktioniert. Du solltest auch das tragen.«
Daisy hatte keine Lust, die Sprache weiter mit Artikulationsversuchen zu malträtieren, zumindest so lange nicht, bis sie Gelegenheit gehabt hatte, alleine zu üben, lächelte dankbar und nahm die Uniform und den BH entgegen.
Die Unterwäsche war leicht und selbsterklärend. Aber einen BH hatte sie noch nie angelegt. Der Indowy musste helfen. Da er noch nie zuvor einer Frau auf diese Weise behilflich gewesen war …
»Nein, das stimmt so nicht. Hier.« Er griff über sie hinweg und zupfte zuerst links, dann rechts ein wenig. »So. Das scheint einigermaßen richtig.« Anschließend war er Daisy behilflich, die Uniform anzulegen, zog den Gürtel zurecht und steckte ihr die korrekten Rangabzeichen an. Zuletzt hängte er ihr das goldene Tapferkeitskreuz um den Hals, das man ihr verliehen hatte. Der untere Balken des Kreuzes zeigte unbeabsichtigt in einen sensationellen Ausschnitt.
Sindbad trat zurück, um sein Werk zu bewundern, und meinte: »Basierend auf dem, was ich bei dieser Mannschaft gesehen habe, würde ein Menschenmann jetzt pfeifen, denke ich. Ich bin natürlich nicht menschlich. Dennoch kann ich an
einer anderen Spezies Schönheit bewundern. Sie sehen großartig aus, Lady Daisy.«
Eine weiche Hand streckte sich aus und streichelte das mit Pelz bedeckte fledermausähnliche Gesicht des Indowy. Weiche, warme Lippen versuchten sich zu bewegen. »D’ae, S’ ba.«
Morgen, die Katze, schmiegte sich an Daisys Beine. Sie war glücklich.
Daisys Uniformschuhe drückten, als sie mit einem gleichmäßigen Klickklackklick zur Kommandozentrale ging. Das Klicken hallte von den Wänden wider.
Es gab in der ganzen Mannschaft keinen, der sie nicht in Avatarform gesehen hatte. Und deshalb bemerkten die Männer auf Kampfstation entlang dem Durchgang die Veränderung zuerst kaum, obwohl der Avatar selten längere Strecken ging, sondern es vorzog, einfach zu erscheinen, wo und wann sie gebraucht wurde. Und das Klickklack ihrer Schuhe fiel den Männern offenbar nicht auf. Aber dann streckte sie die Hand aus und berührte sanft hier und dort einen ihrer Lieblingsmatrosen. Münder gingen auf, und Augen weiteten sich: »Jesus, Maria und Josef, unser Mädchen ist echt geworden!«
Einige Mannschaftsangehörige, gleichsam in einem Bann, der ihre Disziplin überstieg, begannen ihr zu folgen. Daisy bedeutete ihnen wortlos, aber lächelnd: Nein, bleibt auf eurem Posten, und ging weiter.
In der Kommandozentrale setzte eine Wache an, den Karabiner zu heben und ihr den Weg zu versperren.
Man konnte es dem Jungen nicht übel nehmen, er war es gewöhnt, dass Daisys Avatar kam und ging, wie er wollte. Dass er seinen Karabiner hob, war nur seiner Verblüffung zuzuschreiben. Daisy legte nur immer noch lächelnd den Kopf kokett zur Seite. Der Mann trat zur Seite, öffnete ihr sogar die Luke.
Morgen betrat die Zentrale mit Daisy und strich sofort um McNairs Beine. Der Skipper beugte sich vor, hob die Katze auf und fragte: »Wer hat dich denn hier reingelassen, Morgen?«
Davis sagte: »Ich nehme die Katze, Skip…«, und verstummte. Auch ihm fiel es schwer, seinen Augen zu trauen. Father Dwyer war der einzige im Raum Anwesende, der nicht überrascht war. Aber er war ja auch der Beichtvater des Schiffes.
McNair folgte Davis’ verblüfftem Blick und …
Daisy hielt sich den Finger an die Lippen. Schsch , eine warme Hand aus ehrlichem Mädchenfleisch streichelte sanft über seine Wange, ihre Augen suchten die seinen, fragten verzweifelt: Gefällt dir, was du siehst, Captain? Habe ich es richtig gemacht? Als Daisy die Verblüffung des Skippers sah, beschloss sie, aufs Ganze zu gehen. Sie legte den Kopf etwas zur Seite, ihr Mund öffnete sich und sie schmiegte sich an ihren Captain.
Noch vor der tastenden Zunge wurde sich McNair der Arme bewusst, die ihn
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