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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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will ich hoffen«, antwortete Diaz. »Der junge Mann, von dem ich sprach? Das ist mein Sohn, Julio.«
    »Scheiße!«, entfuhr es Boyd. »Sie meinen das wirklich ernst. Also schön. Was brauchen Sie denn hier?«
    »Nicht viel. Eine gewisse Priorität hinsichtlich Treibstoff für Ausbildungszwecke. Etwas Frachtraum. Vielleicht können wir beide gemeinsam den G-1 überreden, dieser Einheit geeignete junge Leute zuzuteilen. Was den Treibstoff angeht, kann ich nur hoffen, dass Seine Exzellenz, El Presidente , keinen Markt für niederoktaniges Flugbenzin entdeckt hat. Das könnte nämlich sein, wissen Sie. Er hat bis jetzt Mittel und Wege gefunden, so ziemlich alles andere zu stehlen.«
    »Können Sie das beweisen?«, fragte Boyd.
    »O ja, das kann ich«, antwortete Diaz und zuckte dann die Achseln. »Zu meiner eigenen Zufriedenheit jedenfalls. Ob ich es vor Gericht beweisen kann? Ob ich es einem Regierungssystem beweisen kann, das ebenso tief in Korruption
und Vorteilsnahme verstrickt ist wie der Präsident selbst? Das bezweifle ich stark.
    Aber wissen Sie, Señor Boyd, ich habe nachgedacht. Der Präsident und seine Kumpane können einen erstaunlichen Teil von den Dingen abzweigen, die wir ins Land bringen, um uns zu verteidigen. Schließlich wissen sie genau, wo alles ist und wohin es gebracht werden soll.
    Ich frage mich nur, was sie tun würden, wenn wir es schon vorher ›stehlen‹ würden.«
    Boyd sah Diaz an, als ob dem gerade ein zweiter Kopf gewachsen wäre. Dieser erstaunte Blick dauerte ein paar Augenblicke, bis daraus Bewunderung wurde.
    »Es zuerst stehlen? Was für eine faszinierende Idee, Señor . Es an die U.S. Army liefern, damit die es für uns aufbewahren, meinen Sie?«
    »Das würde natürlich helfen.« Diaz nickte. »Aber ich denke, wir müssen vom Diebstahl gefährdete Dinge bereits unter unsere Kontrolle bringen, ehe sie überhaupt hierher kommen. Können Sie, ohne dass der Präsident es erfährt, Dinge wie Munition und Treibstoff irgendwo in Übersee verlagern und sie in anderen Schiffen hierher bringen, diese Schiffe hier entladen und das Material den Gringos liefern oder einigen unserer eigenen, verlässlichen Leuten? Können Sie die Spuren der ursprünglichen Schiffe verwischen, damit es für die Regierung so aussieht, als ob der Diebstahl in Übersee stattgefunden hätte?«
    Boyd lächelte zuversichtlich und vielleicht eine Spur arrogant. » Señor , ich behaupte nicht, dass ich ein besonders guter General bin, aber wenn es um Fragen der Transportlogistik geht, gibt es vermutlich auf der ganzen Welt keinen Besseren als mich.«
    »Bill«, sagte Diaz und sprach Boyd damit zum ersten Mal mit Vornamen an, »daran habe ich nicht den leisesten Zweifel. Aber Sie sind kein Dieb.«
    Boyd spürte, wie in Monaten aufgebauter Frust in ihm hochstieg. Er sah die Bilder von Soldaten, die gelangweilt und
sinnlos herumhockten, weil der Treibstoff und die Munition, die sie für die Ausbildung brauchten, »no tenemos« war. Er sah halb fertig gestellte Straßen und Bunker und untätig herumstehende Arbeiter. Er sah Mechaniker, die defekte Fahrzeuge mit Fußtritten malträtierten, weil sie einfach nicht über die Ersatzteile verfügten, um sie reparieren zu können.
    Er spürte das und spürte die Wut, die sich in ihm aufbaute, bis er sie einfach nicht mehr ertragen konnte.
    »Wenn dieser unfähige, verräterische, diebische, blöde Mistkerl , der behauptet, unser Präsident zu sein, schlau genug ist, um ein ganzes Land berauben zu können, dann bin ich schlau genug, um ihn zu bestehlen.
    Und wenn Sie glauben, dass es funktionieren wird, dann werde ich alles stehlen, was es braucht, um das Projekt Ihres Sohnes zum Laufen zu bringen.«

Hotel Central, Casco Viejo, Panama City, Panama
    Der Deckenventilator kreiste langsam über dem Bett. Ebenso wie das Hotel selbst war der Ventilator uralt. Im Gegensatz zum Rest des Hotels war der Ventilator auch nicht besonders gut gewartet worden.
    Gestohlene Augenblicke sind häufig die süßesten, dachte Julio Diaz, der auf dem Rücken lag. Der Kopf seiner Freundin ruhte auf seiner Brust.
    Das Mädchen, Paloma Mercedes, weinte leise. Dieser Mistkerl hatte gewartet bis nach ihrem Liebesakt, ehe er ihr die bittere Wahrheit gestanden hatte.
    Bloß dass er kein Mistkerl ist … oder wenn doch, dann liebe ich diesen Mistkerl trotzdem.
    »Ich verstehe einfach nicht, wie du es fertig bringst, mich zu verlassen, wie du dich freiwillig melden und mich verlassen kannst«, schniefte sie.

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