Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter
einem anderen, damit das die Schädeldecke abschlagen und das Gehirn entfernen konnte. Dann begann das erste, die Leiche in leicht transportierbare Stücke zu zerschneiden.
Der Staatsminister versuchte in der Menge zu verschwinden und so viele Leute wie möglich zwischen sich und den Posleen-Tranchiertrupp zu bekommen. Die Posleen bemerkten das, und anstatt Zeit zu gewinnen, wurde der Diplomat als Nächster nach vorn geholt. Er begann zu schreien, als die Klaue des Alien auf ihn zeigte und ihm damit zu erkennen gab, dass er gleich vor einer höheren Gerechtigkeit als der, die die Aliens sich vorstellten, stehen würde.
Als der Angriff der Posleen abgewehrt war und nicht zu befürchten war, dass die Posleen ihren Brückenkopf auf der anderen Seite des Potomac mit Erfolg würden verstärken können, gab der Kommandeur die B-Kompanie der 555 th unter Lieutenant Rogers dafür frei, das Außenministerium von Posleen zu säubern. Sergeant Stewart und seine Gruppe erreichten den Nordhof des Gebäudes als Erste. Die Männer übergaben sich nicht, aber nur, weil inzwischen der Anblick so vieler kopfloser Leichen, halb geschlachtet und zum Tranchieren bereitgelegt, für sie beinahe zur Alltäglichkeit geworden war.
Stewart ging scheinbar unbewegt zwischen den Leichen herum. »Ziemlich schlimm, was, Manuel?«, meinte der, den sie »Wilson« nannten, über sein Funkgerät. Der Latino Sergeant,
der sich unter dem Namen Jimmy Stewart versteckte, zuckte die Achseln und meinte: »Keine Ahnung. Was haben diese chigadera motherfuckers je einem anderen Gutes getan? Warum waren sie nicht in der Army? Schadet denen gar nichts, wenn du mich fragst.«
POSLEEN-INTERMEZZO
Alle Reisen enden, aber manche enden viel schlimmer als andere. Unerfahren, wie Guanamarioch war, konnte er sich keine vorstellen, die schlimmer als diese endete. (Um die Wahrheit zu sagen, hatte kein einziger Gottkönig in der ganzen Flotte jemals so etwas erlebt. Widerstand beim Austritt? Wussten die verdammten Menschen nicht, dass das nicht den Regeln entsprach?)
Ein paar Tage vor dem Austritt aus dem Hyperraum hatten die Gottkönige und Kenstain angefangen, die Normalen in kleinen Gruppen aufzuwecken, ehe sie sie zu ihren Landern führten. Für die, wie Guanamariochs Oolt, die früh geweckt worden waren und warten mussten, war das der schiere Mord, da gelangweilte und manchmal hungrige Normale in den engen Laderäumen einer Lamprey miteinander kämpften.
Der Battleglobe war in einen Mahlstrom des Feuers geraten. Trotz ihrer unglaublichen Masse, die beinahe einem kleinen Planeten oder jedenfalls einem größeren Asteroiden entsprach, hüpfte und ruckte der riesige Kugelraumer infolge der vom eigenen Feuer und dem der Threshkreen freigesetzten Energien und den Explosionen vernichteter Schiffe. Den großen Bildschirm vorne im Laderaum des Lamprey ignorierten die unwissenden Normalen völlig. Guanamarioch freilich war von dem Wirbeln und Glühen, den Blitzschlägen und Energiestrahlen der Schlacht im Weltraum fasziniert.
Einmal sah er auf dem Schirm, wie er hoffte in starker Vergrößerung, den gähnenden Schlund eines Threshkreen-Super-Monitor,
der Kurs auf seine eigene Raumkugel genommen hatte. Es gab einen grellen Blitz wie von der Explosion einer Antimateriebombe, und dann tauchte ein neues Icon auf, das zwischen Rot und Blau hin und her wechselte. Guanamarioch erkannte das Icon nicht und bat deshalb seine Künstliche Intelligenz um eine Erklärung.
»Das ist ein Wuchtprojektil, Lord, das sich knapp unter Lichtgeschwindigkeit bewegt. Der Globus kann nicht erkennen, ob das Projektil einen Antimaterie- oder Atomsprengkopf enthält, daher die wechselnden Farben. Aber wenn es uns mittschiffs trifft, ist es ziemlich gleichgültig, ob es eine Antimateriebombe ist oder nicht.«
Guanamarioch schluckte. Sein Schließmuskel löste sich unbewusst, sodass flüssiger Kot über seine Beine auf den Boden rann. Der Geruch hatte nichts zu bedeuten, da die Normalen sich seit dem Erwachen ständig angeschissen hatten. Dennoch senkte der junge Gottkönig beschämt Kopf und Kamm. Trotzdem konnte er die gelben Augen nicht vom Bildschirm wenden.
Trotz der Geschwindigkeit des Dings war das Projektil so gut gezielt, dass man es, oder besser gesagt sein Icon, auf dem Bildschirm verfolgen konnte. Von jedem Vorsprung des Globus, in dem eine Waffe montiert war, strömte Feuer auf das Projektil. Es sah aus, als würde es einen immer schmaler werdenden Konus mit dem Icon an der Spitze
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