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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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»Fünfundsiebzig« sogar ziemlich bescheiden.
    Jedes Geschütz war imstande, ein siebzehnpfündiges Geschoss bis zu siebzehn Kilometer weit zu schleudern, und das mit einer Schussfolge von bis zu fünfundzwanzig Schuss pro Minute Maximum oder bis zu dreihundert pro Stunde bei Dauerfeuer. Außerdem eigneten sich die Geschütze ideal für den Einsatz gegen leichte und mittlere Panzerung, schließlich waren sie von Russen konstruiert und gebaut, die der Maxime huldigten, dass jede Verteidigung eine gegen Panzerfahrzeuge war. Tatsächlich handelte es sich um dieselbe Konstruktion, wie sie auf den leichten Tanks des Typs 63 benutzt wurde, die die Gringos von der Volksrepublik China für Panama gekauft hatten. Schließlich verfügte jede Kanone über einen Hilfsmotor, der sie ohne Zugmaschine mit flotten 25 km/h in Fahrt halten konnte. Nicht, dass sie die Trucks
nicht gehabt hätten, aber sie brauchten sie nicht unbedingt. Außerdem hatten sie für den Fall, dass den Trucks und den Geschützen der Treibstoff ausging, auch Pferde, eine Menge Pferde sogar.
    Die Geschütze konnten Sprenggranaten oder HE-Munition, Nebel und Beleuchtung verfeuern. Ebenso konnten sie panzerbrechende Granaten verfeuern, denen mit Ausnahme eines schweren Kampfpanzers nichts gewachsen war. Digna wusste freilich, dass die Fähigkeiten ihres Kommandos aller Wahrscheinlichkeit nie gegen Tanks gebraucht werden würden.
    Nach ihrer Meinung das Wichtigste war, war, dass die Kanonen auch Brisanzgranaten schießen konnten: vierhundert Eisenkugeln pro Granate – über dreitausend Stück bei massiertem Feuer -, die jeden massierten Angriff niedermachen würden. Jedenfalls hoffte sie das.
     
    Die Gerte, die ihr Urgroßenkel zu spüren bekommen hatte, eignete sich ebenso gut dazu, ihr Pferd zu größerem Tempo zu ermuntern, als sie zu der Stelle ritt, wo die Batterie unter den wachsamen Augen einer ihrer Lieblingsenkelinnen trainierte. Edilze war eine dunkle, hübsche, junge Frau – sie geriet nach ihrem Großvater – und, was wesentlich wichtiger war, jemand, der nach Dignas fester Überzeugung sowohl Willenskraft wie Intelligenz besaß.
    Digna hatte damit angefangen, Edilze und acht weitere junge Frauen in der Bedienung der Geschütze sowie sechs weitere in der Kunst der Feuerleitung zu unterweisen. Das hatte nur etwa zehn Tage in Anspruch genommen. Einer von Dignas Ausbildern beim Offizierskurs hatte erklärt: »Zur Bedienung von Geschützen kann man Affen ausbilden. Menschen machen nur geringfügig mehr Mühe.«
    Jene zehn Tage hatte sie sich nicht um die Männer gekümmert, da sie über keinen einzigen ausgebildeten Helfer verfügte. Nicht dass viele Mitglieder ihres Clans nicht ausgebildet werden konnten. Tatsächlich waren viele der jungen
Männer bereits in die reguläre Armee eingetreten und wurden ausgebildet. Aber sie würden auch in der regulären Armee bleiben. Ihr war der Rest geblieben: Männer, die entweder zu alt oder zu jung waren. Und sie hatte Frauen und Mädchen.
    Nach zehn Tagen hatte sie ihre Söhne zu sich gerufen und sie zu Platoonführern gemacht. Sie ging nicht ohne Grund davon aus, dass Söhne gewöhnt waren, ihren Vätern zu gehorchen, und baute daher ihre Kommandokette ziemlich streng nach der Clanhierarchie auf. Die einzige nennenswerte Ausnahme war ihr Vormann, Tomas Herrera, den sie einigen ihrer Clanleute und den wenigen Bewohnern des Gebiets, die nicht irgendwie mit ihr verwandt waren, als Vorgesetzten zuteilte.
    Digna ritt an der Batterie vorbei, wo ihre Mädchen unter Edilzes scharfer Zunge schwitzten. So gefällt mir mein Mädchen, dachte ihre Großmutter. Wirklich ein Schatz. Digna gab ihrem Pferd die Sporen und ritt zum Ausbildungsplatz hinüber – sonst eine ebene Kuhweide, dicht an der quebrada , dem Bach. Dort trainierten die Männer – die meisten von ihnen – eine der einfacheren Aufgaben: Waffenpflege. Sie hatte keine Zeit für den formalen Drill im Marschieren und Waffengebrauch, und da es sich bei ihrem Clan ohnehin schon um eine recht gut aufeinander eingespielte Gruppe handelte, hielt sie das auch nicht für notwendig.
    Tomas Herrera zog seinen Strohhut als Zeichen des Respekts vor ihr, etwas wesentlich Bedeutsameres als jeder förmliche, militärische Gruß, und trat vor Dignas Pferd. Herrera war klein und breitschultrig, mit einem braunen Gesicht, das zur Farbe von altem Leder gebräunt war. Die Muskelstränge an seinen Armen und der Brust verrieten ein Leben harter Arbeit.
    »Haben Sie Ihren Enkel

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