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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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gefunden, Dama ?«, fragte er.
    »Ich hab den Schwachkopf dort gefunden, wo ich ihn vermutet habe«, schnaubte Digna. »Flach auf dem Rücken und total besoffen.«

    Tomas lächelte breit. Es empfahl sich nie , die Lady zu verärgern, und Blutsverwandtschaft konnte einen Mann, der das verdiente, nicht vor einer Abreibung schützen, sei es nun mit Dignas Zunge oder ihrer Gerte.
    »Davon gibt es in jeder Familie einen«, meinte Tomas tröstend. »Sie haben ihn vermutlich ins Loch gesteckt. Wie lange?«
    » Boracho , wie der Kerl war, dachte ich, dass er eineinhalb Tage brauchen wird, um nüchtern zu werden. Und noch einmal eineinhalb Tage, damit er begreift, dass er bestraft wird. Drei Tage schienen mir ausreichend, Señor Herrera … Was für Fortschritte machen die anderen?«, fuhr Digna dann fort, bemüht, das ihr unangenehme Thema zu wechseln.
    »Nicht übel«, antwortete Tomas. »Wir werden morgen mit Zielübungen anfangen.«
    »Und die Munition?«
    »Wenn man die fünfhundert Schuss pro Mann nicht mitzählt, die wir beiseitegeschafft haben, verfügen wir pro Kopf über rund einhundertfünfzig Schuss und knapp doppelt so viel für die leichten Maschinengewehre. Das reicht aus, um die Leute so weit zu bringen, dass sie ihre Knarren in die richtige Richtung halten und denen, auf die sie schießen, etwas Angst machen«, antwortete Tomas. »Und für jedes unserer zwei schweren Maschinengewehre haben wir über tausend Schuss ohne Berücksichtigung der sechstausend im Reservelager.«
    Digna nickte resigniert. Viel war das wirklich nicht. Aber für den Augenblick würde es eben reichen müssen.
    »So schlimm ist das nicht, Dama «, tröstete Tomas. »Im Großen und Ganzen sind das gute Männer, und die meisten von ihnen sind solide campesinos und können bereits schießen.«
    Digna stieg aus dem Sattel und hielt Herrera die Zügel hin.
    »Ihre Familie, Tomas?«, fragte sie echt besorgt.
    »Geht schon klar«, antwortete er schlicht. »Meine Frau kümmert sich um das Essen. Das Mädchen dient bei den
schweren Geschützen. Meine beiden Söhne sind bei der Army. Die Frau des Ältesten hilft meiner Frau, obwohl die an dem Mädchen ständig etwas auszusetzen hat.«
    »So sind Mütter, wenn es um die Frauen ihrer Söhne geht«, antwortete Digna lächelnd. »Fragen Sie meine Schwiegertöchter.«
    Tomas schmunzelte, machte dann kehrt und führte das Pferd zu einem Cashewbaum, unter dem hohes, süßes Gras wuchs. Unterdessen wandte sich Digna dem Grüppchen alter Männer und junger Knaben zu, die über die Wiese verteilt waren.
    »Du musst fest dagegenschlagen, Omar«, erklärte sie einem Vierzehnjährigen, der mit dem Magazin seiner Kalaschnikow einige Mühe hatte.
    Sie kniete neben dem Jungen nieder, nahm ihm das Gewehr weg, brachte geschickt das gebogene Metallstück in die richtige Stellung und versetzte ihm einen kurzen, kräftigen Schlag, worauf es einrastete. Mit einem Daumen drückte sie den Knopf hinten am Schloss, um das Magazin wieder auszuklinken, und reichte dann dem Jungen die Waffe
    »Versuch’s noch mal. Mach es jetzt so, wie ich es getan habe, Enkel.«
    Omar stützte den Karabiner auf die linke Hand, so wie seine Großmutter es getan hatte, schob die beiden Teile übereinander und hielt das Oberteil mit dem linken Daumen. Dann schlug er so gegen das Magazin, wie Digna das gemacht hatte, worauf es mit einem Klicken einrastete.
    »Danke, Mamita !«, sagte der Junge.
    Digna würdigte ihren Abkömmling eines seltenen Lächelns, zerzauste ihm das Haar und ging weiter. Sie verteilte dabei, wo nötig, Aufmunterung und – selten – auch etwas Lob. Manchmal blieb sie stehen, um praktische Unterweisung zu geben, war dabei aber nur selten schroff.
    Weshalb sie nicht schroff war, war nicht gleich erkennbar. Nicht dass sie das nicht von Natur aus gewesen wäre, ganz im Gegenteil. Aber so wie die Dinge jetzt lagen, brauchte ihre
Familie Selbstvertrauen, und Leute mit Selbstvertrauen sind selten schroff, nur dann, wenn der Betreffende es wirklich verdient.
    So wie die Dinge lagen, war natürlich jeder, der wirklich zuversichtlich war, entweder betrunken oder zu dämlich, um auch nur annähernd zu begreifen, was der Republik Panama und der ganzen Welt bevorstand.
    Digna wusste, dass es keinen Anlass für Zuversicht gab; während ihrer Schulung hatte sie Filme der Kämpfe sowohl off-planet als auch auf der Erde gesehen. Innerlich schauderte sie, während sie sich vielleicht zum tausendsten Mal überlegte, ob sie wenigstens

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