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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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andere lagen da, als schliefen sie. Und eine ganze Anzahl zuckte noch und blökte wie die Thresh selbst, dass man sie aus ihrer Pein erlösen möge.
    Nein, das ist einfach nicht fair, dachte er bitter. Sie warten versteckt wie auf den Tod und locken uns heran, damit wir die Ernte einbringen. Und dann lösen sie diese schrecklichen Sprenggeräte aus, die alles zerfetzen. Und picken sich als Ziele die Kessentai heraus, die die vorgeschobenen Elemente begleiten. Filaronion betrachtete einen Tenar in der Nähe, in dem ein toter Gottkönig über dem Steuer zusammengesackt war. Der Tenar schwebte langsam um die eigene Achse kreisend, stumpfgelbes Blut tropfte aus ihm auf den Boden.
    Schlimmer noch, nachdem sie uns angreifen, haben sie weder den Anstand, herauszukommen und die Verwundeten von ihrem Leid zu erlösen, noch den Mut, stehen zu bleiben, damit wir Rache nehmen können. Stattdessen verschwinden sie einfach auf diesen Vierbeinern, tauchen in irgendwelchen Senken unter, Senken, die wir kaum wahrnehmen können, und galoppieren davon.
    Thresh hatten etwas Entnervendes an sich, selbst Threshkreen, die sich ebenso schnell wie die Angehörigen des Volkes im Gelände bewegen konnten. Filaronion war über die gepanzerten Fahrzeuge der Threshkreen informiert. Da diese eher Straßen gebunden als für unebenes Gelände geeignet waren, galten sie im Allgemeinen als minimale Bedrohung. Aber dass die Thresh sich so schnell über unwegsames Gelände
bewegen konnten – das war wahrhaft seltsam und eigenartig beunruhigend.
    Dieser Kessentai war einer der intelligenteren Vertreter seines Typs, das wusste er. Er hatte schon früher versucht auszuschwärmen, um zu vermeiden, dass sein Oolt das Massenziel bildete, das diese widerwärtigen Threshkreen offenbar bevorzugten. Aber das hatte das Vorrücken verlangsamt. Sein Vorgesetzter im Clan hatte ihn heftig wegen dieser ihm unterstellten Feigheit zurechtgewiesen und darauf bestanden, dass das vorgeschobene Oolt auf der Straße blieb und mit höchstmöglicher Geschwindigkeit vorrückte.
    Aber Filaronion war wirklich eines der intelligenteren Mitglieder seines Clans. Er gehorchte zwar teilweise seinem Vorgesetzten und trieb das Gros seines Oolt weiter, sandte aber zu beiden Seiten der Haupttruppe zwei bewegliche Zangen nach vorne, wies deren Kessentai erbittert an, alles der Geschwindigkeit zu opfern und diese ärgerliche Gruppe von Threshkreen, die der Heerschar immer aufs Neue blutige Verluste zugefügt hatte, endlich in die Falle zu locken und auszuschalten.
     
    Von Edilze würde keine weitere Artillerieunterstützung kommen, das wusste Roderigo. Die Geschütze waren sicherlich noch dort, zumindest hatte er keinen Anlass, Gegenteiliges zu glauben, aber das Funkgerät war nicht viel mehr als ein schwelender Brocken aus Metall, Glas und Plastik. Der letzte Hinterhalt hatte einen hohen Preis gefordert.
    Roderigo drückte die überrascht blickenden Augen des Funkers sanft zu. Der Mann war mit ihm geritten, seit sie das erste Mal Artilleriebeschuss auf die dämonengleiche Horde von Invasoren angefordert hatten.
    Er ließ das Wrack des Funkgeräts liegen, seufzte und stemmte die Leiche seines jungen Neffen quer über den Sattel seines Pferdes.
    Jedes Mal, wenn er einen Enkel oder Neffen verloren hatte, war das für Roderigo wie ein Messerstich in den Bauch
gewesen. Fünf Mal hatten sie sich entlang der Straße nach Hause dem Feind gestellt. Fünf Mal hatten sie ihm blutige Verluste zugefügt. Doch jedes Mal war der Feind dann wieder vorgerückt, und Roderigos Männer waren nur mit knapper Not mit dem Leben davongekommen.
    Natürlich nicht alle. Ein Dutzend Sättel waren jetzt leer. Und auf nahezu doppelt so vielen saßen entweder Verwundete – mal zusammengesackt, mal aufrecht – oder lagen quer darüber. Und als Roderigo überlegte, wie viel Pferde sie verloren hatten … nun, das war einfach zu schmerzhaft.
    Ich bin dafür zu alt, dachte er. Und im Gegensatz zu Mama und Hector haben sie mich nicht verjüngt. Andererseits, wenn sie das getan hätten, dann wäre ich jetzt nicht hier, um mein Zuhause zu verteidigen, sondern irgendwo anders und würde die Heimat eines Fremden verteidigen. Vielleicht war das ganz gut so. Wenn ich sterben muss …
    Roderigo ließ den Blick über die Reihe verwundeter Verwandter schweifen, die im Sattel saßen oder lagen. Die Pferde scharrten nervös, der Kupfer-Eisen-Geruch von Blut machte sie unruhig. Es machte keinen Sinn, hier zu bleiben. Er beauftragte

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