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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Einbruch
der Nacht durchhalten konnten, würden sie entkommen können.
    Aber davon wollten die Posleen, von ihrem Kessentai geführt und getrieben, nichts wissen. Ohne Rücksicht auf Verluste griffen sie an, Railguns und Schrotflinten flammten, Bomasäbel blitzten.
    Obwohl die in die Enge getriebenen Menschen jetzt führerlos waren, waren sie eine Familie und neigten daher alle zu ähnlichem Denken. Entschlossen, ihr Leben so teuer wie möglich zu verkaufen, pflanzten sie die Bajonette auf, mit Ausnahme einiger, die ihre ihnen vertrauteren Macheten zogen, ehe die Welle der Aliens auf sie traf.
    Die Taten eines mögen für alle sprechen. Einer der letzten Überlebenden, Emilio Miranda, siebenundzwanzigjähriger Enkel von Roderigo. Emilio hatte ein Alkoholproblem. Sein Gesicht und sein Rücken trugen als stummes Zeugnis jenes Problems immer noch die Spuren der Reitgerte seiner Urgroßmutter.
    Doch lassen wir das. Emilio mochte ein Trinker gewesen sein. Aber ein besonders feiger Trinker war er sicherlich nicht. Als die Posleen herangaloppiert kamen, erhob sich Emilio aus seiner Deckung, leerte sein letztes Magazin auf den Feind, schwenkte seine auf Automatik geschaltete Kalaschnikow von links nach rechts. Drei Posleen gingen sofort zu Boden, während ein vierter, offenbar an einem Kniegelenk getroffen, nach vorne taumelte, ehe er stürzte. Das Sturmgewehr fest mit beiden Händen haltend, warf sich Emilio nach vorne und trieb sein Bajonett wuterfüllt in das gelbe Auge des verwundeten Posleen. Als das Bajonett in das Auge eindrang, warf der Posleen in seiner Agonie den Kopf zur Seite und entriss Emilio die Waffe.
    Der zog seine Machete und duckte sich unter dem Säbel eines anderen Aliens weg. Er hieb auf die Vorderbeine des Alien ein, trennte dabei eines ab und begrub die Machete im anderen. Kreischend fiel der Getroffene zur Seite. Und damit wurde Emilio die festsitzende Machete entrissen.

    Er duckte sich erneut unter dem ungeschickten Schlag eines Bomasäbels weg und stemmte sich auf den Rücken eines anderen Normalen, als wäre das das Pferd gewesen, dem es irgendwie glich. Aus dieser Stellung legte er den Arm um die Kehle des Alien, drückte in einer drehenden Bewegung instinktiv zu und hätte einen Menschen damit wahrscheinlich getötet – entweder durch Strangulierung oder indem er ihm das Genick brach -, schaffte es aber nur, den mit einem kräftigeren Nacken ausgestatteten Posleen in Panik zu treiben.
    Das Normale bäumte sich auf, versuchte verzweifelt das Thresh abzuwerfen, dessen Würgegriff ihm die Luft abzuschneiden drohte. Dabei streiften seine Hinterklauen ein weiteres Normales, das ihm helfen wollte. Dieses, wütend über die unverdiente Wunde, schlug dem angegriffenen Posleen mit einem einzigen Schlag beide Hinterbeine ab.
    Daraufhin fiel dieses auf seine von Blut triefenden Hinterbacken, rollte dabei zur Seite und klemmte Emilio unter sich fest. Benommen lag Emilio da, den Unterkörper unter ein paar hundert Kilo zuckendem zentauroidem Alien eingezwängt. Vielleicht war das sein Glück, denn so konnte er den herunterzuckenden Säbel, der ihm den Kopf abschlug und sein junges Leben beendete, weder sehen noch spüren.
     
    Digna erschrak, als sie ein einzelnes Pferd mit Schaum vor den Nüstern über die zu ihrem Haus führende Brücke galoppieren sah. Als die Schüsse im Süden schließlich verstummten, bekreuzigte sie sich und sprach ein stummes Gebet für ihre verlorenen Kinder.
    »Es ist Zeit«, sagte sie zu einem Jungen, der als Läufer eingesetzt war. »Sag Señora Herrera , dass sie nicht länger auf Nachzügler warten soll. Sie soll jetzt anfangen, unsere Leute nach Gualaca« – einer kleinen Stadt im Norden – »zu verlegen. Und zwar jetzt gleich.«
    »Si, Mamita«, antwortete der Junge und rannte zu seinem Pferd.

    Das Pferd mit dem Schaum vor den Nüstern galoppierte vorbei. Digna versuchte erst gar nicht es aufzuhalten. Diese Straße führte unvermeidlich zu dem Ort, wo sich der nicht kämpfende Teil der Familie versammelt hatte. Sollten sie das Pferd aufhalten, wenn sie das konnten. Wahrscheinlich würde das Tier von selbst anhalten, sobald es die für die Reise nach Norden beladenen Pferde des Miranda-Clans sah. Schließlich waren Pferde Herdentiere.
    Dignas Aufmerksamkeit wandte sich wieder der Straße zu, die zu der Brücke führte, wo bald der Feind auftauchen musste. Die Posleen mussten um diese Brücke kämpfen, bis sie entweder aufgaben – sie wusste, dass das höchst

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