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Invasoren der Erde

Invasoren der Erde

Titel: Invasoren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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kommen.
    David spreizte die Beine und stemmte je einen Fuß in die parallel liegenden Mauern, die kaum einen Meter voneinander entfernt waren. Dann ließ er den Rand der Öffnung los und stemmte sich blitzschnell mit dem Rücken gegen eine der Mauern. Wie ein Bergsteiger in einem engen Felskamin ließ er sich in die Tiefe hinunter.
    Der Boden war schnell erreicht.
    In der Dunkelheit raschelte etwas. »Klug, Mister Vincent«, zischelte Thrall. »Und flink. Aber es wird Ihnen nichts nützen. Gar nichts. Sie müssen da unten sterben …«
    »Thrall, können Sie mich hören …?« flüsterte David drängend, doch dann hörte er das Klicken und wußte, daß die Verbindung abgebrochen war.
    David tastete sich durch den engen Gang und traf auf eine Mauer. Von irgendwo kam ein kalter Zugwind. Er hörte über sich schwache Laute – ein Summen, das ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Dieses Geräusch hatte er schon einmal gehört – die Stimme eines nichtmenschlichen Wesens. Und nun starrte so ein Wesen in sein Versteck und suchte ihn. Es war nur ein paar Meter entfernt …
    »Es ist unten«, sagte eine kalte Stimme. »Ich kann seine Luft- und Blutpumpen hören.«
    »Verfolge es«, sagte Dorn hart.
    Die Antwort war ein hartes Surren.
    »Sprich den einheimischen Dialekt!« Dorns Stimme war wie Eisen.
    »Damit das Ding hören kann, was ich sage?«
    Sie entfernten sich. David hörte das schwache Zischen ihrer Stimmen, aber er konnte die Worte nicht mehr verstehen. Er legte das Gesicht an die Mauer, ganz in die Nähe der Stelle, wo er Thralls Stimme gehört hatte.
    »Thrall«, flüsterte er. »Ich weiß nicht, ob Sie mich hören können. Aber Sie müßten eigentlich gemerkt haben, daß ich nicht der einzige im Haus bin. Sie sind hier, Thrall! Sie jagen mich. Hören Sie zu, was sie sagen. Hören Sie gut zu!«
    Es kam keine Antwort. Hatte Thrall seine Worte verstanden? Er wußte es nicht.
    David tastete sich an der Mauer entlang. Die Zugluft mußte irgendwoher kommen. Sicher gab es eine Öffnung …
    Er fand sie: eine kleine, rechteckige Luke, etwa einen halben Meter im Quadrat. Es handelte sich vermutlich um einen Installationszugang. Der Himmel wußte, welche Teufelsmaschinen der Wahnsinnige noch überall angebracht hatte – aber hier war zweifellos ein Ausweg. Als er in den engen Tunnel kroch, hörte er das Scharren von Füßen an den Ziegelwänden hinter sich.
    Er kroch leise über die rohen Planken, die den Boden bedeckten. Zum Stehen hatte er nicht genug Platz. Schiefer stachen in seine Hände und Knie. Dazu blutete der Schnitt, den er sich beigebracht hatte. Er spürte eine Barriere weiter vorn, ertastete Ziegelsteine. Der Weg endete hier.
    Aber der Zugwind umgab ihn immer noch. Er kroch nach links, kam an offene Querträger. Ein elektrisches Kabel von ungeheurer Stärke war hier verlegt. David folgte ihm bis zu einem Punkt, wo es abrupt im Boden verschwand. Schwaches Licht drang durch die Öffnung.
    Er ging weiter und erreichte fünf Meter weiter vorn die Außenmauer des Hauses. Wenn er den Kopf an die trockenen staubigen Bretter legte, konnte er die schwache Vibration des Windes spüren.
    Vorsichtig schob sich David an der Mauer entlang. Weit hinter sich hörte er leise Schritte. Er war nicht mehr allein in der Enge und Dunkelheit …
    Wieder blockierte rauhes Mauerwerk seinen Weg – vermutlich ein Kamin. Er zwängte sich daran vorbei, und da, an der Außenmauer spürte er einen Türrahmen und eine kleine Tür, die mit einem Schloß gesichert war. Die Tür war morsch und hatte Sprünge. Von hier kam auch der Zugwind.
    David wischte sich den Schweiß von der Stirn und packte die Tür. Er war sich im klaren darüber, daß es jetzt auf Lärm nicht mehr ankam, und riß die Tür einfach aus ihrer Verankerung. Das morsche Holz splitterte – und dann sah er durch die Öffnung in die Tiefe.
    Er befand sich sechs Meter über dem Boden. Im Sternenlicht sah er direkt unter sich einen eisernen Gitterzaun, der ein längst vom Unkraut überwuchertes Blumenbeet einrahmte. Es gelang ihm vielleicht, sich durch die Öffnung zu schieben, aber es war unmöglich, sechs Meter in die Tiefe zu springen – bei diesem spitzen Eisengitter.
    Es mußte einen anderen Weg geben. David beugte sich weiter vor und suchte die Mauer unterhalb der Öffnung ab. Da war ein hohes Fenster, mit den Zehen gerade noch zu erreichen. Wenn er sich hinunterhängen ließ …
    Es war keine schöne Möglichkeit – aber es war die einzige. Schnell drehte er

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