Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasoren der Erde

Invasoren der Erde

Titel: Invasoren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
Gefährte sich neben David postieren wollte, winkte er ihn zu sich.
    »Sie zweifeln, daß ich Ihren Körper verwandeln kann, daß ich Ihnen die Kraft des Löwen und die ruhigen Nerven der Kobra verleihen kann? Dann sehen Sie her!« Dorn holte die rechte Hand aus der Tasche und hob sie hoch …
    David starrte mit Grauen auf den abgebrannten Stummel, der aus dem Ärmel hervorkam – die Enden von Elle und Speiche waren oberhalb des Handgelenks abgebrannt wie Zweige eines Lagerfeuers. Und aus dem Mittelpunkt der gräßlichen Wunde wuchs eine winzige Babyfaust. Die rosigen kleinen Finger bewegten sich ziellos.
    »Da! Ich habe meine Hand verloren – sie wurde von dem defekten Eruptor versengt. Aber es wächst eine neue Hand nach. In einem halben Jahr wird mich nicht einmal eine Narbe an die Unvollkommenheit der menschlichen Industrie erinnern.«
    »Weshalb haben Sie die Waffen nicht selbst hergestellt?« fragte David und zog sich noch einen Schritt zurück. »Weshalb gingen Sie das Risiko ein, sie in unseren Fabriken zu bestellen?«
    »Ein Fehler«, stellte Dorn fest. »Ein Versagen. Aber ein einziges Versagen bedeutet noch nichts. Am Ende wird die Große Rasse …«
    »Die Große Rasse?« höhnte David und trat wieder zurück, während Dorn und der andere Fremde ihm folgten. »Wie viele der Großen Rasse sind hier? Wie lange, glaubt ihr, könnt ihr euch noch verstecken, töten und Pläne schmieden …?«
    »Es reicht!« fauchte Dorn. »Gewiß, wir sind nur wenige, und weit verstreut. Aber wir kämpfen für unser Leben – für mehr als unser Leben. Wir kämpfen um einen Brutplatz für unsere Rasse, damit sie sich aus der Vernichtung erheben kann und wieder den Ruhm erlebt, den sie vor einer Million Jahren genoß!«
    »Still!« unterbrach ihn der zweite Fremde. »Du verrätst zuviel …« Er begann in seiner eigenen Sprache zu surren. Seine blassen Augen ließen David keinen Moment los. Dorn hörte zu und sah dann David an.
    »Er hat recht«, sagte er. »Wählen Sie jetzt!«
    »Ich habe bereits gewählt«, erwiderte David. »Ihr könnt in die Hölle zurückgehen, aus der ihr gekommen seid.«
    »Bring ihn um«, sagte Dorn einfach. »Er hätte uns helfen können – aber letzten Endes ist es auch gleichgültig.« Er trat einen Schritt vor. »In drei Monaten …«
    Mit Ächzen und Stöhnen setzte sich der Leuchter in Bewegung, sank einen halben Meter – und verklemmte sich. Die Blicke der Fremden richteten sich nach oben – und im gleichen Moment sprang David hoch, packte den Rand des schweren Aufbaus und riß ihn herunter. Im letzten Augenblick ließ er los und warf sich zur Seite.
    Der schwere Rahmen fiel mit einem dumpfen Schlag auf Dorns Schultern und erfaßte auch noch seinen Gefährten. Die beiden gingen in die Knie.
    Als David sich hochrappelte, hielt Dorn die schwere Masse aus Eisen und Glas in der Hand, als handelte es sich um Papier. Der zweite Fremde hatte sich in die Hängeschnüre verwickelt und riß wütend ein paar Eisenteile zur Seite, als seien es Spaghetti.
    In diesem Moment zuckte ein grellblauer Blitz um den Rand des gefallenen Leuchters auf. Um die geisterhaften Gesichter der Fremden bildeten sich knisternde Flammenbögen. Das Metall glühte rot auf, als ein Stromschlag um den anderen durch den Leuchter jagte und die Körper der Fremden schüttelte. Der Raum war erfüllt von weißen, blauen und gelben Lichtbögen. Das Glas begann zu schmelzen. Es sprühte in hellen, kleinen Tropfen zu Boden.
    Dorn stieß einen gequälten Schrei aus, riß an der beengenden Eisenkonstruktion, schrie von neuem auf, als der Strom ihn durchzuckte und seinen Mantel in Flammen setzte. Mit letzter Anstrengung riß er die Masse weißglühenden Metalls von sich, schleuderte sie durch das Zimmer …
    Der zweite Fremde, der reglos auf dem Boden gelegen war, stieß ein Heulen aus, als die funkensprühende Masse auf ihn fiel und ihn in eine blendende Korona blauen Lichts hüllte.
    Dorn wirbelte herum, schwankte weg, fiel gegen die Mauer, von der sich ein Stück löste.
    »Vincent … hat … es geklappt?« Thralls schwache Stimme klang spröde. »Sind Sie am Leben …?«
    David stolperte an das Bücherregal, in dem das Mikrophon verborgen war.
    »Thrall – es hat geklappt. Sie müssen jetzt schnell weg von hier. Das Haus brennt.«
    »Ich … kann mich nicht rühren. Meine Beine … zu spät. Retten Sie sich!«
    »Ich hole Sie!« David jagte zur Tür, sprang über Dorns schrecklich verstümmelten Körper, lief zur Treppe

Weitere Kostenlose Bücher