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Invasoren der Erde

Invasoren der Erde

Titel: Invasoren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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merkwürdige Kräfte, Fähigkeiten, die über die der Menschen hinausgingen. Aber sie waren nur wenige und mußten in isolierten Grüppchen gegen eine zahlenmäßig überwältigende Macht ankämpfen. Und die meisten – mit Ausnahme von Dorn vielleicht – schienen nichts als eine Art Diener zu sein, schwachsinnige Marionetten, die ohne eigene Phantasie Befehle ausführten. Ihre große Stärke und ihre Immunität gegenüber gewöhnlichen Waffen war keine biologische, sondern eine rein technische Überlegenheit. Ihre Körper waren Konstruktionen, organische Maschinen, mehr nicht.
    Doch das war alles bekannt. David hatte schon früher diese Schlüsse gezogen, als er sein spärliches Wissen über die Fremden ordnete. Es war wirklich spärlich – und dabei hatte er nur noch so wenig Zeit.
    Er wollte noch einmal alles durchgehen. Vielleicht fand sich doch irgendein Hinweis, etwas, das er übersehen hatte …
    Auf dem Tisch lag ein Block und ein Bleistift. David zog beides zu sich heran und machte sich Notizen. Eine Stunde später hatte er eine Liste zusammengestellt – eine armselige kurze Liste – die alle ihm bekannten Fakten über die Invasoren enthielt:
    1. Sie sind keine Terraner, also müssen sie von einer anderen Welt gekommen sein.
    2. Sie können große Hitze ertragen. Auch erhöht sich ihre eigene Körpertemperatur erheblich, wenn sie erregt sind. Deshalb kommen sie vermutlich von einem Planeten mit höherer Temperatur.
    3. Sie sind nur sehr wenige. Das könnte bedeuten:
    a) Sie stellen eine Art Expedition dar, die möglicherweise sogar wissenschaftliche Aufgaben hat.
    b) Sie haben eine Katastrophe miterlebt, die ihr Volk stark dezimiert hat.
    4. 3b)klingt wahrscheinlicher. Nach Dorns Bemerkungen ist es ihre Absicht, den Planeten für sich zu erobern.
    David machte eine Pause und las den letzten Abschnitt noch einmal durch. Was hatte er damals in der Nachrichtenzentrale gehört, die sich im Innern des Vulkans befand? Er schloß die Augen und versuchte sich an die fremde Stimme zu erinnern, die am Fernsehschirm gesprochen hatte.
    »… Brutgestelle können den schwerelosen Zustand nicht lange ertragen. Nährlösungen sind nahezu erschöpft. Energieflußspiegel sinkt schnell. Nach einer halben Umdrehung muß der Kontakt erfolgen …«
    Brutgestelle. Die Brut der Fremden. Er stellte sich vor, wie das Invasorenschiff irgendwo im Raum wartete, unsichtbar für die primitiven Radarstrahlen der Erde, den Rumpf vollgeladen mit Geschöpfen in Embryoform. Sie warteten, bis auf der Erde ein geeigneter Nistplatz eingerichtet war. Dann die Landung – die Freilassung von Eiern oder Larven, oder was sie sonst sein mochten. In Tagen oder Monaten brach dann die fremde Pest über die ahnungslose Menschheit herein …
    David fuhr sich mit der Hand über die Augen und zwang sich zur Entspannung. Er wartete, bis sein Puls langsamer ging. Das Bild in seinem Innern war so lebhaft wie die Wirklichkeit – aber es war nur ein Bild. Daran mußte er sich erinnern. Wenn er sich zu sehr in seine Phantasie verbohrte, wurde er wahnsinnig.
    Und doch – es paßte. Drei Monate, hatte Dorn gesagt. Vielleicht hatte es sich auf die Landung des Schiffes bezogen – auf die Ankunft der Brut, die ins lebendige Fleisch des Planeten gesetzt werden sollte. Unwillkürlich mußte er an die Tsetsefliege denken, die ihre Eier im Leib von Kühen ablegte, wo dann die Jungen zur Reife gebracht wurden.
    Doch so primitiv auch die Radarabschirmung der Erde sein mochte, es war unmöglich, daß ein Gegenstand von der Größe eines Schiffes ungesehen in die Atmosphäre eindringen konnte. Die Invasoren, die sich bereits auf der Erde befanden, waren vielleicht in winzigen Booten abgesetzt worden und damit der Entdeckung entgangen. Aber ein Schiff würde sich unweigerlich auf den Beobachtungsschirmen zeigen. Und bei der angespannten Weltlage würde man einem Objekt aus dem Raum sofort Aufmerksamkeit schenken – oder es mit Abfangraketen beschießen. Wenn es nicht gelang, das Schiff zu zerstören, so konnte man zumindest den Landepunkt errechnen und es am Boden erwarten …
    Es ergab keinen Sinn. Dorns Dreimonatefrist mußte etwas bedeuten. Aber die Landung eines Raumschiffs war ein Ding der Unmöglichkeit.
    Es sei denn, alle seine Schätzungen waren falsch; es sei denn, er hatte die Beziehung zur Realität vollkommen verloren …
    Aber er konnte nichts anderes tun als seinen bisherigen Weg fortsetzen. Während der letzten drei Monate hatte er sich umgesehen, die

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