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Irgendwas geht immer (German Edition)

Irgendwas geht immer (German Edition)

Titel: Irgendwas geht immer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn French
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müssen. Er hat die Titelmelodie von Mission Impossible drauf, und zwar ganz laut, und stellt sein Telefon nie auf Vibration um. Jedenfalls faselte er irgendwelchen Schwachsinn, obwohl niemand dran war.
    »Ja? Okay. Klar. Ja. Mach ich. Okay. Echt? Ja. Klar. Okay. Gut. Ja … Ja. Klar.«
    Ehrlich, das war so verdammt oberpeinlich. Schon kapiert, Sam. Du willst nicht mit mir reden. Fein. Könnte es sein, dass er sich schämt, weil er mit mir zusammen war oder so was? Ich mag ja echt scheiße sein, ja, aber deswegen brauchst du dich noch lange nicht so aufzuführen, Sam. Ich schäme mich jedenfalls nicht, weil ich mit dir zusammen war, und du bist schließlich derjenige von uns beiden mit den O -Beinen! Ich würde so was nie im Leben mit ihm machen, wieso also tut er es? Es wäre fast besser gewesen, er hätte mit mir geredet und etwas echt Gemeines gesagt, als mich so zu ignorieren. Ich meine, wie soll ich mich da fühlen? Total mies. Und genau so fühle ich mich.
    Ehrlich gesagt geht’s mir auch sonst nicht gut. Im Magen. Ich habe ein paar von Peters Garnelen in die Fajita getan. Vielleicht waren sie ja abgelaufen oder so. Ich dachte, man kann sie immer essen, solange sie nur gekühlt sind. Dad sagt, die drucken das Haltbarkeitsdatum nur auf die Verpackung, um dem Verbraucher Angst zu machen. Tja, das ist ein echter Trost, herzlichen Dank, Dad, aber ich spüre, dass das Zeug in meinem Magen rumort. Ich gehe jetzt ins Bett.

SECHZEHN
    MO
    Bin völlig erledigt. Was für eine Nacht. Die Kinder haben mir die Patientenakten gebracht, und ich konnte den größten Teil des Abends im Bett arbeiten, obwohl mir immer noch ziemlich der Schädel dröhnt. Mein reizender Ehemann hat mir einen sensationellen Hot Toddy mit Nelken und Malt-Whiskey gebraut, der seine Wirkung nicht verfehlt hat. Und gerade als ich am Einnicken war, kam Dora rein, um mich wieder mal in eine Auseinandersetzung zu verwickeln, wie es anscheinend mittlerweile an der Tagesordnung ist.
    Ich glaube, sie leidet immer noch wegen dem Vorfall an Silvester, als ihr Freund mit ihr Schluss gemacht hat, aber sie will nicht darüber reden. Stattdessen fing sie an, wie üblich ihr Gift zu verspritzen, und zeterte herum, ihre ohnehin völlig ruinierten Haare bräuchten noch mehr Strähnen, bevor sie mir vorwarf, ich hätte sie bevormundet, als ich ihr neulich abends gesagt hätte, wie hübsch ich sie fände.
    »Du bist so gemein, Mum! Ich brauche diese Scheißsträhnchen unbedingt. Sie sind der einzige Grund, weswegen die Leute nicht alles andere anstarren, was potthässlich an mir ist. Ich meine, sieh dir doch nur mal meine Beine an! Sie sind echt abartig! Diese Schenkel! Ich bin so fett. Und meine Hüften erst. Es ist, als würden die Hüften von jemand anderem noch drankleben. Und meine Arme! Oh Gott, die sehen wie Würste aus! Und meine Füße. Sieh doch nur mal. Das sind doch keine Füße, sondern zwei Puddingfladen. Nein, Kuhfladen … genau das ist es. Oder wie heißt dieses Zeug? Pansen? Wie zwei Pansenlappen, ja, genau so sehen sie aus. Mit Nägeln drauf. Igitt! Wenn du nicht siehst, wie hässlich ich bin, musst du blind sein, taub oder sonst was. Dir muss doch aufgefallen sein, was für ein beschissener deformierter Krüppel ich bin. Und wenn du das Gegenteil behauptest, bist du eine elende Lügnerin, ja, genau das bist du!«
    Egal wie – ich war wieder einmal schuld an allem. Ich habe ihr offenbar das Gefühl gegeben, wertlos und hässlich zu sein. Als mein reizender Ehemann aus der Küche rief, die Fajitas seien fertig, stürmte sie hinaus. Aber nicht, ohne mir eine letzte halblaute Beleidigung an den Kopf zu werfen. »Du machst mich echt krank, du verlogenes Miststück!« Sehr nett.
    Nachdem ich mir einen Moment Zeit genommen habe, um mir vor Augen zu führen, dass ihre irrationalen verbalen Entgleisungen lediglich eine Projektion ihrer eigenen Unsicherheit sind, dass sie Dampf ablässt, indem sie sich auf mich stürzt, und dass sie mich gar nicht herabwürdigen kann, solange ich es nicht zulasse, holte ich ein paarmal tief Luft und schlief schließlich ein. Ich habe keine Ahnung, wann mein reizender Ehemann ins Bett kam, sondern merkte nur, dass er neben mir lag, als ich um vier Uhr früh aufwachte, weil Dora neben meinem Bett stand und »Mami, Mami« schluchzte.
    Ich knipste das Licht an, und da stand sie, zitternd und voller Reste von erbrochenen Garnelen. »Mir ist schlecht geworden, Mami«, jammerte sie und war auf einen Schlag wieder zwei Jahre

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