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Irgendwas geht immer (German Edition)

Irgendwas geht immer (German Edition)

Titel: Irgendwas geht immer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn French
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Freundschaftsbänder, wird einen unsichtbaren Dämon ausschicken, der blutige Rache nimmt, indem er durch ihre Nasenlöcher schlüpft und ihr Gehirn auffrisst, bevor er sich durch ihren Körper windet und sie von innen heraus zerfleischt, bis er durch ihren Hintern wieder rauskommt und ihr dabei dieselben Qualen zufügt, die sie dir zugefügt hat. Ja, genau, das wird er tun, Gott sei gepriesen für seine unendliche Güte und Macht.«
    Niemand hält so zu mir wie Oma Pamela. Okay, Dad auch, aber er zählt ja nicht, weil er schließlich mein Dad ist. Sie hat mich gefragt, ob es etwas Neues an der Verhütungsfront gibt und ob ich mich inzwischen für eine Methode entschieden hätte, aber ich habe gesagt, ich bräuchte wohl in den nächsten zwanzig Jahren keine Verhütungsmittel, weil sowieso keiner in meiner Nähe sein will. Schon gar nicht irgendwelche Jungs. Ich schätze, meine Möse wird irgendwann von allein wieder zuwachsen oder so, und wenn ich dann rein zufällig mal die Chance habe, mit jemandem im Bett zu landen, werde ich im Krankenhaus oder bei der Stadtverwaltung anrufen, damit sie sie mir wieder aufschneiden oder so. Oma Pamela hat gemeint, die schicken dann gleich vier Mann in gelben Overalls mit Leuchtstreifen, die hätten das richtige Werkzeug dafür – diese Plastikschutzhelme mit Lampen dran und so ein Zeug. Und aneinander anseilen müssten sie sich auch. Aus Sicherheitsgründen. Oma Pamela ist soooo witzig. Das ist das erste Mal seit einer halben Ewigkeit, dass ich mich halb kaputtgelacht habe.
    Ich habe ihr erzählt, ich hätte ein Geheimnis und dass ich es ihr gern verraten würde, sie es aber unbedingt für sich behalten müsste. Sie hat es mir versprochen, also habe ich ihr von dem X -Factor -Casting erzählt und dass ich dann schon achtzehn wäre und niemanden mehr um Erlaubnis bitten müsste.
    Sie hat mich gefragt, ob sie mitkommen solle, was ich echt supersüß fand. Aber da Lottie ja nicht mehr mitkommt, werde ich wohl allein hinfahren, außerdem muss man sich stundenlang anstellen, und sie hat Probleme mit den Knien. Sie hat das total gut verstanden und wollte, dass ich ihr meinen Song vorsinge. Also fing ich an, und gerade als ich an die Stelle mit »I am beautiful, no matter what they say« kam, rief sie: »Oh! Halt, Moment, das kenne ich!« Sie lief zum Klavier und fing an zu spielen, aber das klappte nicht richtig und hörte sich ziemlich schief an.
    Am Ende spielte sie »Somewhere Over The Rainbow« von Eva Cassidy, den sie liebt, wenn ich ihn singe. Wenigstens hat sie den Song halbwegs gut hingekriegt, so dass wir zusammen singen konnten. Sie meinte, sie fände es besser, wenn ich diesen Song beim Casting singe, aber den singen alle, und ich muss mich irgendwie von den anderen abheben. Ich bleibe bei meiner Wahl, weil ich mich schwarzärgern würde, wenn ich Oma Pamelas Song singen und es dann nicht in die nächste Runde schaffen würde. Das ist mein großer Traum, und ich muss ihn leben. Meinen Traum. Mein Leben hat keinen Sinn mehr, wenn ich es nicht schaffe. Wenn ich nicht gewinne. Das ist alles, wofür ich lebe. Das einzig Schöne, auf das ich mich freuen kann.

VIERUNDSECHZIG
    OSCAR
    Der vorige Abend war eine echte Offenbarung: Der Quizabend des Elternbeirats in der Schule – Schulvertreter gegen Lehrer. Ein fatales Duell. Und ich muss sagen, es war eine Enttäuschung sondergleichen, Zeuge der abgrundtiefsten Tiefen, gewaltigsten Kluften und schwindelerregendsten Höhen der schockierenden Ebenen der Ignoranz des Lehrkörpers werden zu müssen.
    Aber ich sollte sie wohl nicht alle über einen Kamm scheren, denn einige wenige verdienen sehr wohl meinen Respekt. Scheißhaus-Shelly ist ganz in Ordnung, sofern man seinen grauenhaften Mundgeruch erträgt. Wenigstens ist er neugierig genug, ein oder zwei Bücher über Themen zu lesen, die über sein Fachgebiet hinausgehen. Würde ich wie er Deutsch unterrichten, würde ich wohl ununterbrochen Bücher über alles andere lesen. Ein Mann, dessen Job darin besteht, tagtäglich eigentümliche Laute auszustoßen, sollte zudem nicht mit einem Atem gestraft sein, mit dem man kleine Tiere töten kann. Mrs Gibson, die Chemielehrerin, ist die Zweite in dieser Riege, die meine Anerkennung verdient. Obwohl mir durchaus bewusst ist, dass niemand für die schlichte Tatsache dankbar sein sollte, dass sie eine Frau und das einzige hauchzarte Flämmchen der Intelligenz in der tintenschwarzen Düsternis jener Teergrube der beklagenswert maskulinen

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