Irgendwas mit Wellness Fitness und Sport
von Medizin, und die Grabenkämpfe zwischen der so genannten „alternativen“ und der „Schulmedizin“ füllen die Zeitschriften immer aufs Neue. Dabei arbeiten Heilpraktiker und Ärzte im Idealfall Hand in Hand am gleichen Ziel: einen Menschen gesund zu machen.
Dabei nehmen Heilpraktiker eine Sonderstellung ein: Sie sind die einzigen, die keine Ärzte sind und trotzdem medizinisch tätig sein dürfen.
W AS ? Heilpraktiker behandeln ihre Patienten nach einem ganzheitlichen Ansatz, der das seelische Befinden ebenso hoch wertet wie körperliche Symptome. Im Gegensatz zu Ärzten genießen sie den Luxus, sich eingehend mit ihren Patienten beschäftigen zu können, weil sie diese Beratungsleistungauch direkt mit dem Patienten abrechnen können. Das Abrechnungssystem, in dem Ärzte sich befinden, sieht hingegen kaum Entlohnung für Beratungsgespräche vor, und viele Ärzte können es sich schlichtweg nicht leisten, ausführliche Patientengespräche zu führen. Daher fühlen sich viele Patienten bei Heilpraktikern gut aufgehoben und als Mensch wahrgenommen, nicht als Sammlung von Symptomen.
Viele heilpraktische Therapieformen basieren auf Heilkräuterkunde und traditionellen Heilmethoden, wie beispielsweise der Akkupunktur. Auch Homöopathie, Bachblütenherapie oder Lymphdrainagen werden eingesetzt. Dabei sind Heilpraktiker nicht darauf angewiesen, dass ihre Methoden sich in klinischen Studien als wirksam gezeigt haben – beispielsweise die Homöopathie hat das bis heute nicht geschafft. Heilpraktikern ist die jahrelang gesammelte, manchmal jahrhundertelange Erfahrung mit einer Heilmethode wichtig – wer heilt, hat Recht.
Ihr Ansatz verlangt vom Patienten oft mehr als nur eine Handvoll Pillen zu schlucken (wobei das, nebenbei bemerkt, bei einer guten „schulmedizinischen“ Therapie auch der Fall ist). Der Patient muss aktiv die Verantwortung für seinen Gesundheitszustand übernehmen und durch eine angepasste Lebensweise aktiv dazu beitragen, sein Leiden zu lindern. Die Zuwendung des Heilpraktikers aktiviert auch die Selbstheilungskräfte, sodass eine Verbesserung des Zustandes oft schnell spürbar ist. Dabei hat die Heilpraxis ihre Grenzen: Sie ersetzt im schlimmsten Fall keine Chemotherapie. Klug auf die Behandlung abgestimmt, kann sie aber beispielsweise die Nebenwirkungen lindern und das Gesamtbefinden des Patienten stärken.
W O ? Die meisten Heilpraktiker arbeiten in einer eigenen Praxis, oft auch in Praxisgemeinschaften mit anderen Anbietern „alternativer“ Heilmethoden wie Ostheopathen. Berufseinsteigerinnen bietet sich die Möglichkeit, eine Assistenzstelle in einer etablierten Praxis einzunehmen und auf diesemWeg Berufserfahrung zu sammeln, ohne gleich von Anfang an die volle Verantwortung zu tragen.
Da es in diesem Beruf kaum Möglichkeiten gibt, auf Dauer in einem Angestelltenverhältnis zu bleiben, sollten Sie sich noch vor Beginn darüber klar werden, ob eine berufliche Selbständigkeit etwas für Sie ist. Eigenverantwortliches Arbeiten hat viel Schönes, kann aber auch eine große Belastung und ein wirtschaftliches Risiko bedeuten. Lassen Sie sich zu diesem Punkt sehr ausführlich und fachkundig beraten.
W ER ? Dieser Beruf gehört eigentlich an den äußeren Rand der Wellnessberufe – zwar wird er oft dort einsortiert, eigentlich ist es aber ein Gesundheitsberuf und auf einen solchen sollten Sie Lust haben.
Ein hohes Einfühlungsvermögen und Kommunikationsstärke sind unverzichtbar. Sie haben es mit Menschen zu tun, die oft schon seit langem unter einem Leidensdruck stehen. Dieser bewegt sie schließlich dazu, einen Heilpraktiker aus eigener Tasche zu bezahlen, denn Kassenleistung ist diese Therapie nicht. Bei manchen Patienten wird sich auch ein gewisses Anspruchsdenken daraus ableiten – damit müssen Sie umgehen können.
Sie müssen außerdem in der Lage sein, sich auf diese Grauzone zwischen Medizin und Esoterik einzulassen und bestimmte Fragen nach dem Warum einer Wirksamkeit einfach nicht zu stellen – oder andersherum, wenn Sie streng wissenschaftliche Methoden bevorzugen, ist der Beruf eher nichts für Sie.
Außerdem sollten Sie ein hohes zeitliches Engagement mitbringen. Not-und Wochenenddienste gibt es auch bei Heilpraktikern und Arbeit am Abend ist ebenfalls verbreitet – Sie müssen verfügbar sein, wenn die Kunden Zeit haben.
Interesse an medizinischen Zusammenhängen hilft Ihnen, den theoretischen Teil der Ausbildung zu bewältigen. Und noch eine Besonderheit: Sie
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