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Irgendwie Anders (German Edition)

Irgendwie Anders (German Edition)

Titel: Irgendwie Anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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daher weht der Wind. Sein Macker ist wieder unterwegs und deshalb steht er hier alleine rum und meint, ich könnte mal eben einspringen. Nicht mit mir.
    „Ja, heute habe ich was vor. Ich will mir was zum Ficken aufreißen“, antworte ich bewusst grob und schaue ihn dabei direkt an. Tim lächelt noch immer, begreift aber wohl, dass ich diesmal nicht ihn damit gemeint habe. Aber so schnell gibt er nicht auf.
    „Ich hätte noch Zeit, wenn du ...“, beginnt er. Ich unterbreche ihn und fahre ihn absichtlich an: „Hör zu, ich habe vor, was zu ficken. Aber das wirst bestimmt nicht du sein, okay?“  
    Tim weicht etwas zurück, sieht mich erschrocken an und schluckt.
    „Sorry“, bringt er leise hervor und kann seine Enttäuschung nicht gut verbergen. Abrupt dreht er sich um und geht. Ich starre ihm hinterher und der Impuls ihn zurück zu rufen ist da.
    In meinem Hals bildet sich ein Kloß. Tapfer schlucke ich ihn hinunter und bleibe stehen. Tim hat es kapiert, denke ich.
    Leider fühle ich mich jetzt echt beschissen. Ich brauche erstmal einen Drink.
    Von der Bar aus sehe ich, wie dieser Markus aus dem Darkroom wiederkommt und der Kleine auf ihn einredet. Er sieht so aus, als ob sie heftig diskutieren würden.
    Ah, vielleicht ist Tim sauer, weil sein Typ mit einem Blowjob verschwunden ist und er im Gegenzug nicht bei mir landen konnte. Auf jeden Fall dreht er sich nun mitten im Gespräch um und verschwindet rasch in Richtung Ausgang. Er schaut sich nur einmal kurz nach mir um und der Ausdruck lässt den Kloß wieder aufsteigen. Ganz entfernt glitzern Tränen in seinen Augen, oder habe ich mich da getäuscht? Will ich doch eh gar nicht so genau wissen.
    Dieser Markus folgt ihm langsamer. Er sieht wütend aus und wirft mir einen extrem bösen Blick zu.
    Hey, ich kann nichts dafür, das der Kleine bei mir nicht landen konnte und nun sauer ist, weil du deinen Spaß hattest, er aber nicht. Selbst schuld.  
    Ich wende mich ab und beginne lieber mit einer neuen Schmerztherapie. Das ist so was von unfair, mich mit diesem Augenausdruck anzusehen!
    Ich kann dieses Bild nicht loswerden. Das ist schlimmer als hartnäckige Kopfschmerzen und dagegen hilft nur relativ viel Alkohol, der dann leider unweigerlich Kopfschmerzen nach sich ziehen wird.
    Egal. Besser, als diese Augen dauernd zu sehen.
    Ich bin nicht so betrunken, wie die letzten Male. Immerhin weiß ich genau, dass ich mir ein Taxi gerufen habe. Ich weiß auch, dass ich den Fahrer bezahlt habe und noch ziemlich gut geradeaus laufen kann. Leider sind diese feucht glitzernden blauen Augen noch immer nicht ganz verschwunden. Nur undeutlicher geworden.
    Ich brauche einen Moment, um an der Tür den richtigen Schlüssel zu finden. Das geht nicht mehr so einfach, weil sich das Schloss dauernd bewegt. Endlich geht die Tür auf und ich stolpere in den Hausflur. Irgendjemand kommt hinter mir mit hinein, ich registriere es nicht sofort, fasse lieber die Stufen ins Auge und konzentriere mich darauf, sie hinaufzusteigen.
    Dieser jemand ergreift mich grob an der Schulter und dreht mich zu sich herum. Schlagartig werde ich nüchterner.
    Scheiße. Das ist Markus. Und er sieht verdammt wütend aus. Mich beschleicht ein wenig Angst. Ich bin durchaus groß und kräftig, allerdings nicht so wie er. Nicht so muskulös. Nicht so wütend.  
    „Was willst du?“, fahre ich ihn trotzdem an und versuche aggressiver zu klingen, als ich mich fühle. Er lässt mich los, funkelt mich böse an und knurrt: „Lass deine Finger von Tim. Lass ihn einfach in Ruhe. Der hat was Besseres als dich verdient!“
    „Gehört er jetzt dir, oder was?“, kontere ich kaum weniger aufgebracht. Ich schlucke hart, leider hat der Alkohol in meinem Blut auch meinen Selbsterhaltungstrieb betäubt.
    „Komm ihm einfach nicht mehr nahe, hörst du?“, droht Markus. „Er hat jemanden verdient, der es ernst meint.“
    „Ach? So etwas wie dich, der sich vor seinen Augen den nächsten Fick angelt, etwa?“, gebe ich zurück. In mir brodelt es. Markus schaut mich ungläubig an und der Alkohol spült gerade das letzte Rettungsboot des Verstandes hinweg.
    „Du bist doch nur frustriert, weil du ihn nicht im Bett hattest“, werfe ich ihm an den Kopf. Meine Wortwahl ist vulgär und verletzend, ich weiß es, aber das ist mir egal: „Du hast nämlich überhaupt keine Ahnung davon, wie genial er stöhnen kann, wenn ich meinen Schwanz in ihn ramme. Weißt du, wie viel er bei mir abgespritzt hat? Der Kleine ist einfach nur

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