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Irgendwie Anders (German Edition)

Irgendwie Anders (German Edition)

Titel: Irgendwie Anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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geil!“ Meine Stimme ist laut und schrill geworden.
    Markus' Gesicht verzerrt sich vor Wut. Zudem ist er schneeweiß geworden, hebt seine Hände zitternd hoch. Ganz plötzlich drückt er mich hart an die Wand, sodass mir glatt der Atem wegbleibt.
    „Wage es nicht, so über ihn zu reden, du Arsch! Er ist nicht irgendein Fick.“ Seine Stimme bebt und er ist kurz vor meinem Gesicht. Verdammt, er ist wirklich größer als ich.
    Mein Verstand ist ganz klar im Alkoholmeer mit der Titanic untergegangen, denn ich kontere zornig: „Nein, er ist der obergeilste Mega-Fick, den du dir vorstellen kannst, du Arsch!“
    Seine Augen verengen sich und urplötzlich finde ich mich an der Wand hinabrutschend vor. Mein Schädel dröhnt, mein Unterkiefer jagt Schmerzimpulse durch meine betäubten Nervenbahnen.
    Hat er mir gerade eine geknallt? Wahrhaftig: Er hat mir eine verpasst.
    Ich sinke verblüfft an der Wand hinunter, bin echt einen Moment wie weggetreten, kann mich nicht rühren. Wie durch einen Schleier nehme ich wahr, wie Markus sich über mich beugt und dann ist er schon weg. Ich sinke weg in tiefe Schatten.
    Es kann nicht lange gewesen sein, denn die, auf fünf Minuten eingestellte automatische, Treppenhausbeleuchtung ist noch an. Ich sitze im Treppenhaus an der Wand. Mein Schädel dröhnt und Schmerz dringt durch den Alkoholnebel in mein Bewusstsein. Auch, was gerade passiert ist: Der Typ hat mich geschlagen, mir eine ins Gesicht verpasst.
    Scheiße. Der Schmerz breitet sich langsam stärker aus und mir wird übel. Rasch versuche ich, mich hoch zu stemmen. Ich will mich unter gar keinen Umständen hier im Flur übergeben. Also taumle ich mühsam hoch und klettere Schritt für Schritt die Stufen zu meiner Wohnung.  
    Mir ist kalt und bittere Galle sammelt sich in meinem Mund. Ich kämpfe um die Kontrolle, bis ich mit zitternden Fingern die Tür geöffnet habe, ins Badezimmer stürze und mich in die Toilette erbreche.
    Ich bleibe fast eine halbe Stunde dort. Unsicher, zitternd, verarbeite ich, was gerade geschehen ist: Markus hat mich geschlagen. Kein Grund, hier durchzudrehen. Realistisch betrachtet hätte er mir viel mehr antun können.
    Ich war angetrunken, viel zu langsam in meinen Bewegungen und er ist wesentlich kräftiger. Er hätte mir das Gehirn rausprügeln können, wenn er gewollt hätte. Aber er hat mir nur einen Kinnhaken verpasst und ist gegangen.
    Es war auch nicht gerade sehr nett, was ich ihm an den Kopf geknallt habe. Das hat er bestimmt nicht gerne gehört. Ich habe es wohl ein bisschen verdient. Aber scheiß drauf, ich war so wütend.
    Mühsam rappel ich mich hoch und stelle mich vor den Spiegel. Okay. So schlimm, wie es sich anfühlt, ist es nicht. Noch nicht.
    Verdammt. Verdammt. Das wird einen fetten Bluterguss geben. Ein blaues Veilchen. Jeder wird sehen können, dass mich jemand geschlagen hat. Ganz große Klasse.  
    Wütend starre ich mein Spiegelbild an.
    Er will mir also drohen. Markus will, dass ich mich von Tim fernhalte. Er will, dass ich ihm den kleinen, sexy Kerl einfach so überlasse? Auf seinen feschen Körper und festen Hintern verzichte?
    Nein. Nein, verdammte Scheiße. Das werde ich nicht. Du hast mich geschlagen. Du hast mir aufgelauert. Mich bedroht. Aber du wirst ihn nicht bekommen. Jetzt erst recht nicht. Wenn ihn einer nicht verdient hat, dann du. Ich werde um ihn kämpfen. Jetzt hast du dich mit dem Falschen angelegt.
     

Missverständnisse und Aufklärung
     
    Irgendwie bin ich ins Bett gekommen. Mein Schädel schmerzt, dank Aspirin, nicht mehr so stark. Dafür tut mir morgens mein Spiegelbild weh. Denn da sieht man sehr deutlich den Bluterguss an meinem Wangenknochen. Ich habe wirklich ein verdammtes blaues Veilchen bekommen.
    Vorsichtig betaste ich die dunkel angelaufene Haut. Autsch. Das tut weh und sieht scheiße aus. Und ich bin keine Frau, die das wegschminken kann.  
    Schöner Mist. Das kränkt mich. Ich bin durchaus ein wenig eitel.  
    Hat Tim das nicht auch behauptet? Kleiner Klugscheißer. Ich muss grinsen, wenn ich an ihn denke. Mein Entschluss steht fest: Die ganze Nacht habe ich gegrübelt. Ich werde nicht zulassen, dass dieser Markus ihn bekommt. Ich will Tim treffen. Heute.  
    Also schnappe ich mir mein Handy und suche seine Nummer heraus. Ich schreibe ihm einfach eine SMS: „Lust auf was Aufregendes heute Abend? Treffe dich im Club um 21 Uhr.“ Ich setze keinen Namen drunter. Er hat meine Nummer, er wird wissen, von wem die Nachricht kommt.
    Eine knappe

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