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Irgendwie Top

Irgendwie Top

Titel: Irgendwie Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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lehnte sich dagegen. Wie, um Himmels willen, sollte er Arne erklären, was zwischen ihm und Alex lief? Eine Beziehung konnte man es ja nicht mal nennen. Sie hatten Sex miteinander gehabt. Geilen Sex. Nun ja, eigentlich ja nicht mal richtig. Nicht wie sonst. Er hatte Alex nicht flachgelegt. Oder er mich. Der Gedanke prickelte seltsam angenehm in seinen Lenden. Dass Alex wirklich daran dachte, ihn flachzulegen war irgendwie … erregend.  
    Hastig erinnerte er sich wieder an Arne. Er musste ihm beichten, dass er mit einem anderen Mann so etwas wie Sex gehabt hatte. Das war er ihm einfach schuldig. Markus überlegte fieberhaft. Aber nur wegen ein bisschen Sex war er ja nicht automatisch mit Alex zusammen. Und eigentlich hatte er ja Arne auch nichts versprochen, so von wegen Treue und so.  
    Er stieß sich von der Tür ab und zog sich um. Nein, versprochen hatte er Arne nichts. Nur gefragt, ob da mehr zwischen ihnen laufen würde. Mehr als Sex. Er hatte Arne Hoffnung auf mehr gemacht und der hielt das zwischen ihnen ganz bestimmt für eine Beziehung. Arne war so der Typ dafür. Markus fühlte sich grottenschlecht, und obschon er bald genug zu tun hatte, um seine Hände zu beschäftigen und ihn wenigstens ein wenig von seinem Dilemma abzulenken, so kehrten seine Gedanken doch immer wieder zurück zu Arne und Alex.  
    Arne war zumindest ein guter Freund geworden. Kein fester Freund, das irgendwie noch nicht, dagegen sträubte sich Markus gedanklich. Er fand ihn sehr sympathisch, konnte sich toll mit ihm unterhalten und der Sex war nicht zu verachten gewesen. Aber sie waren deshalb noch kein echtes Paar, redete sich Markus wieder und wieder ein. Deshalb konnte man ja kaum behaupten, er hätte ihn richtiggehend betrogen. Nie hatte er gesagt, dass er nur noch mit Arne Sex haben wollte. So etwas würde er auch nicht sagen. Das war ja nicht er selbst. Nicht der Markus, der einen nach dem anderen Aufriss. Mit Arne war es nur … eben etwas anderes.  
    So wie mit Alex.
    Aber das war ja wiederum auch ganz und gar etwas anderes. Ach Scheiße, ist das alles kompliziert!  
    Liebend gerne hätte Markus seinen wirren Kopf gegen etwas geschlagen, nur hätten ihn seine Patienten dann gewiss seltsam angesehen. Wie zum Teufel war er nur da hineingerutscht?
    Mehrmals nahm er zwischendurch das Handy in die Hand, in der festen Absicht, Arne anzurufen und ihm alles zu beichten. Nein, nicht beichten, korrigierte er sich sogleich selbst, denn dann würde er ja zugeben, er hätte etwas Verbotenes getan. Habe ich nicht! Er hatte eben ein bisschen tollen Sex gehabt. So wie immer: bedeutungslosen Sex. Oder vielleicht nicht ganz so bedeutungslos? Aber wie sollte er Arne das erklären? Er verstand es ja selbst nicht.  
    Zähneknirschend legte er das Handy aus der Hand und starrte grimmig vor sich hin. Es gab nichts, wofür er sich entschuldigen musste. Arne kannte ihn schon gut genug. Er hatte sich vor ihm nie verstellt, war ihm gegenüber immer ehrlich gewesen. Arne musste wissen, wie er tickte und dass er einem so tollen Angebot nicht hatte widerstehen können. Arne würde es verstehen, wenn er es ihm erklären würde.  
    Nein! Das konnte er nicht tun. Er würde Arne damit wehtun, der Typ war doch viel zu weichherzig. Bestimmt bekam der es in den falschen Hals. Und überhaupt, er wollte Arne ja nicht verlieren. Verflucht, seine Gedanken drehten sich ständig im Kreis.  
    Erst Tim, der ihn gegen 15 Uhr anklingelte und ihm damit zu verstehen gab, dass er draußen auf ihn wartete, riss Markus aus seinen zermürbenden Grübeleien. Perfektes Timing. Er hatte ohnehin eine Pause. Seufzend ging er hinaus, überlegte fieberhaft, was er Tim erzählen konnte. Als ob er nicht schon genug Probleme hätte. Warum hatte er auch Tim gestern in einem Anfall von hormonellem Überschwang anrufen müssen? Das war so bescheuert, wie seine ganzen Gedanken um Alex und was der vielleicht, oder vielleicht auch nicht, für ihn empfinden würde. Letztlich war es doch nur megageiler Sex gewesen. Und ein bisschen Geknutsche eben. Das war derart peinlich, dass er Tim davon ganz bestimmt nichts erzählen würde.  
    Dieser kam ihm lächelnd entgegen. Seine dunkelblonden Haare reflektierten das Sonnenlicht und seine blauen Augen strahlten. Er trug ein enges, hellblaues T-Shirt und eine dunkelblaue Jeans und sah darin einfach unverschämt gut aus. Sein schlanker Körper strahlte Eleganz aus, seine Bewegungen waren herrlich jugendlich unbekümmert. Markus musste schmunzeln.

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