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Irgendwie Top

Irgendwie Top

Titel: Irgendwie Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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hindurch und er bemerkte zufrieden, wie Maria Alex anders ansah.
    Alex, du raffinierter Hund. Markus amüsierte sich insgeheim. Mach ihr Komplimente über ihren Sohn und du gewinnst das Herz der Mutter. Das hast du doch ganz bestimmt gewusst! Natürlich! Alex beherrschte auch dieses Spiel perfekt.
    Das Geräusch einer sich öffnenden Tür unterbrach sie.
    „Oh, Timothy ist da.“ Maria stand auch schon auf und eilte in den Flur. Markus' Herz hatte bei dem Geräusch des Schlüssels im Schloss schon angefangen, alles für eine Flucht vorzubereiten, schlug im Takt einer rasenden Dampflok und seine Hände wurden plötzlich so feucht, dass er hastig die Tasse absetzte, um nicht noch eine von den kostbaren Kleinodien seiner Mutter zu zerstören.
    Scheiße! Schlagartig wurde ihm bewusst, dass es nun zu der Konfrontation kommen würde. Showdown im elterlichen Wohnzimmer. Kein Thumbleweed, kein wehender Staub, nur eine tickende Uhr im Hintergrund. Ja, die gab es wirklich.
    Markus spitzte die Ohren, vernahm Tims Stimme, ein Brummen, welches von Mark stammen konnte und überdeutlich Marias entsetzte Stimme: „Timothy! Oh mein Gott, wie schaust du denn aus!“
    Stewart und Alex hoben gleichzeitig den Kopf und alle drei Männer starrten gebannt auf den schmalen Durchgang zum Flur, in dem gleich die Protagonisten des Off-Screen-Flur-Dramas auftauchen würden.
    „Halb so schlimm, wie es aussieht“, erklang Tims Stimme. Markus konnte sich plötzlich nicht rühren. In seinem Kopf formte sich eine Erklärung, seine Hand wollte nach Alex' greifen, seinen Blick auf sich ziehen. Erklären, bevor es zum Showdown kam.
    Zu spät, hämmerte jeder Schlag seines Herzens, ließ Eisklumpen durch seinen Magen kollern. Ihm war schlecht, heiß, kalt und alles krampfte sich zusammen.
    „Alex ...“, würgte er hervor, mit einer Stimme, die so gar nicht nach seiner klang. Weiter kam er nicht.
    „Mum!“, erklang Tims genervte Stimme aus dem Flur und ganz plötzlich stand er im Türrahmen. „Alles okay! Wir waren eben schon im Krankenhaus und es sind nur ...“ Tim brach ab, starrte verblüfft auf Alex.
    Markus' Blick fokussierte sich auf ihn, die ganze Welt schrumpfte auf Tim zusammen und für ewig lange, zähe Sekunden sah er nur dessen sommersprossiges Gesicht, die Stupsnase, die leuchtend blauen Augen, den wirren blonden Haarschopf.
    Und den großen Verband auf seiner linken Wange, den dunklen Bluterguss am Kinn.
    Scheiße! Markus schob ruckartig den Stuhl zurück, wollte aufstehen, zu Tim eilen, da tauchte Mark auf. Ein fröhlicher Mark, adrett in Jeans und ein dunkelblaues Hemd gekleidet, die kurzen Haare nach oben gestylt, alles an ihm ein absoluter Sonnyboy. Lächelnd trat er neben Tim, schob ihn ein Stück weiter in den Raum hinein, zog fragend die Augenbrauen hoch, als er stocksteif stehen blieb. Marks Blick wanderte über Tim hinweg, erfasste Markus und er lächelte. Dann fiel sein Blick auf Alex und das Lächeln entglitt ihm.
    Markus registrierte alles in überdeutlichen Einzelbildern.
    Alex sprang auf. Geschirr klirrte, Tee schwappte über, die Vase mit dem schönen Blumenstrauß geriet ins Wanken. Ein einzelnes Rosenblatt löste sich, sank federleicht, wie in Zeitlupe auf die Sahne hinab. Tims Augen wurden größer, sein Mund klappte verblüfft auf. Stewart wandte den Kopf, sein Lächeln erlosch, kaum bemerkte er Tims Verband. Alex stand da, den Mund leicht geöffnet, fassungslos, starrte Mark an, starrte Tim an.
    Rosenduft lag in der Luft, der Geruch von warmem Applepie und Earl Grey Tee. Draußen hupte irgendwo ein Auto, Vögel sangen, ein Hund bellte. Die Uhr tickte.
    Mark machte einen Schritt nach vorne, klappte den Mund zweimal auf und zu.
    „Scheiße!“, rutschte es ihm heraus.
    „Was ...“, kam es entgeistert von Alex.
    „... machst du ...“, stieß Mark gleichzeitig fassungslos hervor.
    „... hier?“, fragte Alex im selben Moment.
     
     

55 Jugendfreie Spielversion
     
    Markus blinzelte.
    Das Bild schien zu verschwimmen, vor seinen Augen spielte sich sein persönliches Worst-Case-Szenario ab:
    Vorwurfsvolle Blicke trafen ihn, alle schienen ihn anzustarren.
    Mark wurde plötzlich bleich, sein Atem beschleunigte sich schlagartig und er hyperventilierte. Seltsam hohe Laute kamen aus seiner Kehle und Schweißtropfen perlten von der Stirn. Gleichzeitig wandte Alex den Kopf zu Markus, das schöne Gesicht zu einer wütenden Maske verzerrt.
    „Du wusstest es?“, zischte er drohend. „Du Arsch hast mich nicht

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