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Irgendwo ganz anders

Irgendwo ganz anders

Titel: Irgendwo ganz anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Schwer atmend kam ich auf die Füße und drehte mich zu Jobsworth und den anderen Mitgliedern des SicherheitsRats um, die in den Korridor gekommen waren, als sie den Tumult gehört hatten.
    »Verhaften Sie sie«, keuchte ich und wischte etwas Blut von meiner Lippe, »und legen Sie ihr Fesseln an.«
    Jobsworth blickte erst auf mich, dann auf die andere Thursday, bevor er den DanverKlonen ein Zeichen gab, dass sie tun sollten, was ich verlangt hatte.
    Sie war noch immer groggy, hatte aber so weit das Bewusstsein wiedererlangt, dass sie schreien konnte: »Halt, halt! Sie ist nicht die richtige Thursday. Das bin ich!«
    Jobsworth, Barksdale und Baxter schwenkten ihre Köpfe zu mir herum, und selbst die DanverKlone nahmen Notiz. Im GattungsRat war mein Veto entscheidend, und wenn in Frage stand, wer die richtige Thursday war, musste ich hier und jetzt alle Zweifel im Keim ersticken.
    »Soll ich es beweisen?«, sagte ich. »Also bitte: das Interaktive BuchProjekt ist hiermit beendet .«
    Jobsworths Kinnlade fiel enttäuscht nach unten. »Beendet? Aber vor weniger als einer Stunde waren Sie noch davon begeistert!«
    »Das war nicht ich«, sagte ich und zeigte anklagend auf die zerzauste und besiegte Thursday, der die DanverKlone in diesem Augenblick Handschellen anlegten. »Es war die andere Thursday, die aus der unglaublich miesen Thursday-Next-Serie. Sie hat aus Rachsucht versucht, alles zu verkorksen, wofür ich so hart gearbeitet habe.«
    »Sie lügt!«, sagte die andere Thursday, deren Arme inzwischen hinter ihrem Rücken gefesselt waren und die von dem Schlag, den ich ihr verpasst hatte, immer noch wacklig auf den Beinen war. » Sie ist die Ersatz-Thursday, ich bin die richtige!«
    »Wollen Sie noch mehr Beweise?«, sagte ich. »Also gut. Ich bekräftige mein Veto gegen den geisteskranken Beschluss einer Invasion der Scharfen Romane. Diplomatie ist das Schlüsselwort. Und ich will, dass alle JurisfiktionAgenten aus ihren Büchern freigelassen werden und die Arbeit wieder aufnehmen.«
    »Aber das war doch Ihre Idee!«, murmelte Jobsworth. Der arme Kerl war völlig verwirrt. »Sie haben gesagt, bei Jurisfiktion gäbe es einen faulen Apfel und den müssten Sie entfernen.«
    »Nicht ich«, sagte ich. »Sie. Um meine Rückkehr zu verhindern. Und wenn Sie noch mehr Beweise wollen, hier ist die Trumpfkarte: Wir werden sie nicht zu Text machen. Sie verbringt die nächsten zwei Jahre im Großen Samuel-Pepys-Fiasko , wo sie ausreichend Gelegenheit zur Nabelschau hat. Sie ist schlau und einfallsreich, und deshalb isolieren wir sie, damit sie nicht noch einmal versucht, sich an meine Stelle zu setzen. Wenn sie auch nur den Versuch macht auszubrechen, wird sie umgehend zu Text gemacht.«
    Das überzeugte Jobsworth vollends.
    »So soll es sein«, sagte er auf seine selbstgefällige Art, und die andere Thursday wurde weggezerrt, wobei sie immer noch fruchtlos beteuerte, echt zu sein.
    Nachdem ich tief durchgeatmet hatte, setzte ich mich. Ich spürte eine Prellung am Hals und mein Knie tat weh. Auch die Hand, mit der ich sie geschlagen hatte, schmerzte, und ich streckte sie aus und rieb sie.
    »Nun«, sagte Baxter, »ich kann nicht behaupten, dass mich Ihr Beschluss glücklich macht, nicht in die Scharfen Romane einzumarschieren und die Reality-Book-Shows abzusagen, aber ich bin natürlich froh, dass Sie die falschen Entscheidungen treffen und nicht eine hergelaufene, schlecht geschriebene Möchtegernheldin. Was zum Teufel hat sie damit bezweckt?«
    »Sie ist nichts als ein übergeschnappter Figuren-Rohling, der wirklich sein wollte. Am besten versperren wir Das Große Samuel-Pepys-Fiasko am Ein- und Ausgang mit einem Textsieb. Ich möchte nicht einmal die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass sie von jemand befreit werden könnte.«
    Jobsworth nickte einem seiner Berater zu, der meinen Befehl ausführen sollte. Außerordentlich widerwillig gab er auch Anweisung, das Interaktive BuchProjekt und die Pläne für eine Invasion der Scharfen Romane zu stoppen.
    »Aber hören Sie mal«, sagte Colonel Barksdale, der sich ärgerte, dass er nun doch keine Invasion anführen würde. »Wir können Speedy Muffler und diese Barbaren nicht ignorieren.«
    »Das tun wir auch nicht«, antwortete ich. »Erst nachdem alle diplomatischen Mittel erschöpft sind, suchen wir nach anderen Wegen, um sie unter Kontrolle zu halten – und dabei schließe ich gar nichts aus.«
    Barksdale starrte mich zweifelnd an.
    »Vertrauen Sie mir«, sagte ich. »Ich bin

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