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Irgendwo ganz anders

Irgendwo ganz anders

Titel: Irgendwo ganz anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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abgelöst.«
    »Was?«
    »Genau, wie ich sagte. Nur gut, dass niemand das Buch mehr liest. Wir haben Thursday auf Seite zweihundertacht aufgespürt.«
    Ich atmete tief durch und sah erst Bradshaw, dann Thursday5 an. »Eine unerledigte Sache«, sagte ich leise. »Jetzt muss ich sie ein für alle Mal beseitigen.«
    Sie versuchten nicht, mit mir zu diskutieren. Ich hätte Thursday gleich auf dem Korridor umlegen sollen. Was hatte ich mir nur dabei gedacht, es nicht zu tun?
    »Das Buch ist doppelt versiebt«, sagte Bradshaw. »Rufen Sie mich an, wenn Sie springen wollen, und ich veranlasse, dass die TextZentrale ein Portal für Sie öffnet. Sobald Sie drin sind, schließen wir es wieder, und dann sind Sie beide eingeschlossen. Haben Sie Ihr Mobilnotofon?«
    Ich nickte.
    »Dann rufen Sie mich an, wenn Sie fertig sind. Nennen Sie Mrs Bradshaws zweiten Vornamen als Codewort, damit ich weiß, dass Sie es wirklich sind. Viel Glück.«
    Ich dankte ihnen und sie gingen den Korridor hinunter, bevor sie sich in Luft auflösten. Ich versuchte, meine Nerven zu beruhigen. Die Konfrontation mit Thursday würde schon nicht so schlimm werden, sagte ich mir, aber ich wusste, wie ernst die Konsequenzen waren, wenn ich versagte. Ich holte noch einmal tief Luft, wischte meine schwitzenden Handflächen an den Hosenbeinen ab, rief Bradshaw an und sprang direkt auf Seite zweihundertacht des Großen Samuel-Pepys-Fiaskos.

37.
    Das Große Samuel-Pepys-Fiasko
    Das reale Abenteuer, das als Das Große Samuel-Pepys-Fiasko bekannt wurde, war mein erster Ausflug in die Nonfiktion und war, wie der Titel schon sagt, einer meiner peinlichsten Miss-erfolge. Ich weiß eigentlich nicht, warum, aber nie klappte irgendwas. Als ich in dem Buch zwischen zwei unmöglichen Situationen in der Falle saß, versuchte ich, eine Art wohlmeinenden Optimismus zu verströmen, aber das misslang gründlich und übrig blieben jede Menge Umarmungen und ätherische Öle.
    Ich landete in Swindon. Vielmehr in dieser gefühlsduseligen Version von Swindon aus dem Fiasko , wo die Sonne immer schien, der Himmel immer blau war und jeder Garten in Primärfarben erstrahlte, von denen ich Kopfweh kriegte. Die Häuser waren Puppenstuben, die Autos sauber gewaschen, und alles war unglaublich proper. Ich zog meine Automatik, überprüfte den Ladestreifen und entsicherte die Waffe. Dieses Mal würde sie mir nicht entkommen. Obwohl ich wusste, dass sie unbewaffnet war, konnte mich dieser Gedanke kaum trösten, denn es war nicht zu bestreiten, dass ihr auch in verzweifelten Situationen immer noch ein Ausweg einfiel. Der springende Punkt jedoch war: mir auch . Nachdem ich sie getötet hatte, würde ich rausspringen und alles wäre gut – für immer. Ich konnte das Reality-Book-Projekt wieder aktivieren, bevor die Leute die ersten drei Kapitel zu Ende gelesen hatten, und dann ins Außenland gehen und die Freuden, die Landen zu bieten hatte, voll auskosten. Nachdem ich einige Lippenbekenntnisse zur Diplomatie abgelegt hatte, konnte ich auch noch zwei Legionen Mrs Danvers in den Scharfen Romanen einsetzen. Ich konnte den Angriff sogar persönlich anführen. Das war das Beste daran, Thursday Next zu sein, wie ich festgestellt hatte – ich konnte tun, was immer ich wollte, und niemand hatte den Mumm, sich zu widersetzen. Im Moment hatte ich nur zwei Probleme: ich musste die echte Thursday Next beseitigen und irgendwie Mrs Bradshaws zweiten Vornamen rausfinden, denn den brauchte ich natürlich, um hinauszukommen. Ich hatte keinen blassen Schimmer, ich kannte sie noch nicht mal.
    Ich zog den Handschuh aus und betrachtete die Hand. Das gefleckte Fleisch war das Ergebnis des Eraserheads. Ich kratzte mich an der juckenden Haut, dann ging ich auf dem Bürgersteig zu Fuß zu dem Haus, in dem diese Version von Thursday wohnte. Es war dasselbe Haus, das im ersten Kapitel meines Buches niedergebrannt war, also kannte ich den Weg. Nur merkwürdig, dass die Straße vollkommen leer war. Nichts bewegte sich. Kein Mensch, keine Katze, kein Eichhörnchen, gar nichts. Ich blieb bei einem verlassenen Auto stehen und blickte durch die offene Beifahrertür. Der Schlüssel steckte noch. Alle, die dieses Buch einmal bevölkert hatten, waren verschwunden – offenbar in großer Hast.
    Langsam ging ich weiter. Bradshaw, dieser aufgeblasene Idiot, hatte erwähnt, dass sich ein ganzes Kapitel vom Rest des Buches gelöst hatte – vielleicht waren all die Hintergrundcharaktere dort? Aber das war egal. Thursday war hier,

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