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Irgendwo ganz anders

Irgendwo ganz anders

Titel: Irgendwo ganz anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Grundlage ihrer Organisation, überließen es den Gläubigen selbst, ob sie einen Dialog mit einem Höheren Wesen führen wollten, und siehe da: Die Kirche der GSG blühte auf.
    Friday ging in sein Zimmer, sobald wir zu Hause waren. Mrs Berko-Boyler teilte uns mit, dass es den Mädchen gut gehe, dass sie die gesamte Wäsche zusammengelegt, die Küche geputzt, Pickwick gefüttert und einen Cottage Pie für uns gebacken habe. Das war nichts Ungewöhnliches bei ihr. Wie immer lehnte sie jede Form von Bezahlung ab und schlurfte missmutig nach Hause, wobei sie noch finster erklärte, dass sie, hätte sie ihren Mann gleich damals umgebracht, als sie das erste Mal daran dachte, inzwischen »schon wieder aus dem Knast raus« wäre.
    »Wo ist Jenny?«, fragte ich Landen. »Sie ist nicht in ihrem Zimmer.«
    »Sie war gerade noch hier in der Küche.«
    Das Telefon klingelte.
    »Hallo?«, sagte ich.
    »Hier ist Millon«, sagte eine leise Stimme. »Es tut mir leid, Sie um diese Uhrzeit noch stören zu müssen.«
    »Wo sind Sie?«
    »Schauen Sie mal aus dem Fenster.«
    Ich tat wie geheißen und sah ihn an der üblichen Stelle zwischen dem Kirschlorbeer und dem Komposthaufen. Er winkte. Millon de Floss, sollte ich an dieser Stelle erklären, war mein offizieller Stalker. Obwohl ich nur noch zur Z-Klasse der Prominentenliste gehörte, hatte er darauf bestanden, auch weiter mein Stalker zu bleiben, denn »wir brauchen doch alle ein Hobby, wenn wir mal in Rente sind«, wie er sich ausdrückte. Da er sich bei einer Expedition ins Elan im Jahre ‘88 als außerordentlich tapfer erwiesen hatte, betrachtete ich ihn als Freund der Familie, was er allerdings gar nicht wollte. »Freundschaftliche Beziehungen«, sagte er immer, »zerstören den Lästigkeitsfaktor, der das entscheidende Band zwischen dem Stalker und seinem Opfer bildet.« Die Kinder störte er gar nicht, und seine Eigenschaften als Frühwarnsystem waren sogar äußerst nützlich – schließlich war er es gewesen, der Felix8 entdeckt hatte. Stalking war natürlich nicht sein einziges Hobby. Abgesehen davon, dass er geschmuggelten Käse verkaufte, war er der Herausgeber des Conspiracy -Magazins und arbeitete an meiner offiziellen Biografie, was weitaus länger dauerte, als wir beide gedacht hatten.
    »Also, was gibt’s? Sind Sie noch interessiert an der Lieferung heute Nacht?«
    »Natürlich, aber Sie haben Besucher. Ein Wagen mit zwei Männern steht vor dem Haus auf der Straße, und ein weiterer klettert über die Gartenmauer.«
    Ich bedankte mich und hängte den Hörer ein. Ich hatte mir in der Vergangenheit Feinde gemacht, und deshalb hatten Landen und ich einen Notfallplan ausgearbeitet.
    »Gibt’s Ärger?«, fragte Landen.
    »Alarmstufe gelb.«
    Landen begriff sofort und flitzte zum Eingang. Ich löschte das Licht in der Küche, machte die Hintertür auf und schlich in den Garten. Ich kroch an den Mülleimern vorbei und versteckte mich hinter der Laube. Ich brauchte nicht lange zu warten: Ein Mann im schwarzen Overall mit einer schwarzen Skimütze über dem Kopf kam auf Zehenspitzen über den Rasen. Er trug einen großen Sack und eine Tüte mit Marshmallows.
    Ich verschwendete keine Zeit mit Höflichkeiten, sondern verpasste ihm einen Kinnhaken, als er vorbeikam. Er taumelte, und ich fügte sicherheitshalber noch einen Schlag in die Magengrube hinzu. Daraufhin grunzte er und fiel rücklings zu Boden. Ich zog die Skimaske von seinem Gesicht und fand einen alten Bekannten – Arthur Plunkett von der Gesellschaft der Dodo-Liebhaber in Swindon.
    »Himmelherrgott, Arthur«, sagte ich. »Wie oft muss ich Ihnen noch sagen, dass Pickwick nicht zu verkaufen ist?«
    »Aua!«, stöhnte er, während er Luft zu holen versuchte.
    »Sie sind ein Idiot«, sagte ich, während ich ihn ein Stück weit hochzog und an die Laube lehnte. »Sie wissen doch, dass es sich nicht lohnt, in mein Haus einzubrechen. Ich kann sehr ärgerlich werden, wenn jemand meiner Familie zu nahe kommt. Was glauben Sie, warum ich der einzige Mensch in Swindon bin, der sein Auto nachts nicht abzuschließen braucht?«
    »Uuuh!«
    »Warten Sie hier auf mich«, sagte ich und trottete wieder ins Haus.- Ich konnte gefährlich sein, aber Landen erst recht, obwohl er nur ein richtiges Bein hatte. Die Haustür stand offen und ich sah, dass er sich hinter der Ligusterhecke versteckt hatte. Geduckt rannte ich über den Rasen und stellte mich neben ihn.
    »Es sind nur die Dodo-Freunde«, zischte ich.
    »Schon wieder?«, sagte

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