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Irgendwo ganz anders

Irgendwo ganz anders

Titel: Irgendwo ganz anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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meiner Pistole, aber dann fiel mir ein, dass ich im Außenland keine trug. Ich hätte mir keine Sorgen zu machen brauchen: Es war Spike.
    »Hast du mich aber erschreckt!«
    »Tut mir leid«, sagte er nüchtern. »Ich wollte dich nur fragen, ob du mich bei der Beseitigung der Leiche brauchst.«
    »Wie bitte?«
    »Die Leiche. Um diese Jahreszeit ist der Boden oft noch sehr hart.«
    »Welche Leiche?«
    »Die von Felix8. Den hast du doch umgelegt, oder?«
    »Nein.«
    »Wie ist er dann rausgekommen? Nur du, ich und Stig haben Schlüssel.«
    »Warte mal«, sagte ich. »Felix8 ist verschwunden?«
    »Absolut. Bist du sicher, dass du ihn nicht kaltgemacht hast?«
    »Ich glaube, das wüsste ich noch.«
    »Na schön«, sagte Spike und hielt mir einen Spaten hin. »Dann gibst du den wohl besser deinem Mann zurück.«
    Ich muss wohl ziemlich entsetzt ausgesehen haben, denn er fügte hinzu: »Ich hab ihm gesagt, wir wollten Knoblauch pflanzen.
    Hör zu, du gehst jetzt rein und hältst Türen und Fenster verschlossen – ich bleibe in meinem Auto auf der anderen Straßenseite, wenn du mich brauchst.«
    Ich ging ins Haus und schloss die Tür fest hinter mir ab. Felix8 war schon ein Grund zur Beunruhigung, aber nicht heute Abend. Ich hatte ein schönes Stück Llangloffan geschenkt bekommen und nichts würde mich jetzt noch von Landens unschlagbarem Makkaroni-Auflauf abhalten können.

17.
    Wieder Frühstück
    Der Führer der Commonsense-Partei, Redmond Van de Poste, wurde bei den eilig einberufenen Wahlen von 1988 zum Nachfolger von Reichskanzler Yorrick Kaine gewählt. Er benannte sein Amt sofort wieder um und führte als Premierminister eine Serie wichtiger Reformen durch. Er hatte erkannt, dass die Demokratie zwar im Prinzip eine gute Idee war, aber leicht den Gierigen, Verrückten und Egoisten zum Opfer fällt. Deshalb führte er eine rücksichtslose Demokratisierung der Demokratie durch. Anfangs gab es ein paar Streitigkeiten wegen der Bürgerrechte und ähnlicher Dinge, aber heute, vierzehn Jahre später, waren wir dabei, die Wohltaten des neuen Systems zu genießen.
    Die Radionachrichten widmeten sich auch am nächsten Morgen wieder ganz der Krise der Woche, nämlich der Frage, wie der gefährlich hohe DummheitsÜberschuss der Nation am besten entsorgt werden könnte. Manche Leute schlugen einen Krieg in einem weit entfernten Land vor, aber andere sagten, das sei zu riskant, und befürworteten stattdessen, den öffentlichen Dienst durch eine Serie von Streiks oder eine neue Schicht von Bürokratie lahmzulegen. Aber nicht alle Vorschläge waren vernünftig, einige Außenseiter verlangten, man solle das Abwehrschild gegen Gottes Zorn wiederbeleben. Mit dem Versuch, die Menschheit – oder zumindest England – vor einem Schwefel- und Feuerregen einer verärgerten Gottheit zu schützen, konnte man nicht nur Unsummen Geld und Ressourcen verschwenden, sondern vielleicht auch andere Staaten zum Mitmachen zwingen, so dass am Ende womöglich Europas versammelte Dummheit auf einen Rutsch aufgebraucht werden könnte.
    Premierminister Redmond Van de Poste musste schließlich sogar persönlich vor das Parlament treten. Seine Regierungserklärung wurde im Radio live übertragen. In einer flammenden Rede wies er alle diese Vorschläge entschieden zurück und erklärte, man werde weiterhin den gesunden Menschenverstand walten lassen. Als er gefragt wurde, wie er denn den DummheitsÜberschuss abbauen wolle, brachte er seine Überzeugung zum Ausdruck, dass bestimmt »etwas fabelhaft Blödes, aber wirtschaftlich Vertretbares« daherkommen werde. Um seine Kritiker zu besänftigen, schlug er vor, man könne ja ein paar alte Autoreifen verbrennen. Aber das brachte die Opposition noch mehr in Rage. Das sei wieder mal die typische Symbolpolitik der Regierung, rief Mr Alfredo Traficcone von der Fähnchen-nach-dem-Wind-Partei. Er forderte »unbürokratische Sofortmaßnahmen« und »schnelle Prämien für alle«, die »ekelhaft weitsichtige Politik der Regierung mit ihrer unerträglichen Nachhaltigkeit« müsse endlich gestoppt werden.
    »Was für ein Haufen Mist«, sagte Landen und gab Tuesday ihr Frühstücksei. Das für Jenny stellte er in den Eierbecher vor ihrem Platz und brüllte die Treppe hinauf, das Frühstück sei fertig.
    »Wann ist eigentlich Friday nach Hause gekommen?«, fragte ich.
    »Nach Mitternacht. Er hat gesagt, er hätte mal wieder Krach mit den Kumpels gemacht.«
    »Den Klugscheißern !«
    »Glaube ja, aber sie können sich

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