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Irgendwo ganz anders

Irgendwo ganz anders

Titel: Irgendwo ganz anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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deine Schuld.«
    »Aber ganz bestimmt auch nicht Ihre.«
    »Das ist es ja gerade«, sagte ich, »es war meine Schuld. Sie ist eine Kadettin. Ihre Fehler sind meine Fehler.«
    Ich schwieg und überdachte, was ich gerade gesagt hatte. Sie war impulsiv, leidenschaftlich und neigte zu unkontrollierbaren Wutausbrüchen. Ihre Fehler waren wirklich meine .
    Ich atmete tief durch und sah auf die Uhr.
    »Showtime«, murmelte ich niedergeschlagen, »wir müssen zur Sitzung des Strategiekreises.«
    »Oh!«, rief Thursday5 aus und kramte in ihrer Handtasche, bis sie ein kleines gelbes Heft und einen Stift fand.
    »Ich hoffe, das ist nicht, wofür ich es halte.«
    »Wofür halten Sie es denn?«
    »Für ein Autogrammheft.«
    Sie sagte nichts und biss sich auf die Unterlippe.
    »Wenn du auch nur daran denkst , Harry Potter um ein Autogramm zu bitten, ist dein Tag hier und jetzt zu Ende.«
    Sie seufzte und ließ das Heft schnell in ihrer Tasche verschwinden.
     
    Die Sitzung wurde im Großen Ratssaal abgehalten. Jobsworths Platz war der geschmückte Sitz auf dem Podium, und die kleineren Sessel zu beiden Seiten waren für seine engsten Berater und Mitarbeiter reserviert. Wir trafen zwanzig Minuten zu früh ein und waren die Ersten. Ich setzte mich auf meinen üblichen Platz links von den Sitzgelegenheiten für die Vertreter der verschiedenen Gattungen, und Thursday saß direkt hinter mir. Das Read-o-Meter tickte gnadenlos und zeigte die immer noch fallenden Leserzahlen an. Geistesabwesend sah ich mich im Saal um und versuchte meine Gedanken zu sammeln. An den Seitenwänden hingen Gemälde verschiedener Würdenträger, die sich während der Herrschaft des GattungsRats auf die eine oder andere Weise hervorgetan hatten – mein eigenes Porträt war das vorvorletzte und hing eingequetscht zwischen Paddington Bear und Henry Pooter.
    »Was steht denn auf der Tagesordnung?«, fragte Thursday5.
    Ich zuckte die Achseln, denn inzwischen hatte ich die Nase gestrichen voll. Ich wollte nur noch nach Hause gehen, die Fiktion hinter mir lassen und nicht mehr daran denken, was mir an mir selbst nicht gefiel.
    »Wer weiß?«, sagte ich in sorglosem Tonfall. »Fallende Leserzahlen, nehme ich an. Im Grunde gibt es sonst nichts.«
    In diesem Augenblick wurde die Haupttür aufgestoßen und Jobsworth erschien mit seinem üblichen Gefolge aus Aktentaschenträgern und Trabanten. Er sah mich sofort und wählte eine Route, die an meinem Tisch vorbeiführte.
    »Guten Tag, Next«, sagte er. »Ich habe gehört, Sie sind suspendiert worden?«
    »Das ist das Berufsrisiko, wenn man an vorderster Front kämpft«, erwiderte ich spitz – Jobsworth hatte immer einen Schreibtischjob gehabt. Er gab nicht zu erkennen, ob er die Bemerkung verstand. Ich fügte hinzu: »Geht es Ihnen gut, Sir?«
    »Kann mich nicht beklagen. Welche ist das?«, fragte er und zeigte mit dem Finger auf Thursday5, als wollte er jemandem den Weg zur Toilette weisen.
    »Thursday5, Sir.«
    »Es war ein Fehler, die andere zu feuern«, sagte Jobsworth zu mir. »Ich würde eine zweite oder dritte Meinung einholen, wenn es noch jemanden gäbe, den ich fragen könnte. Aber ich beuge mich natürlich Ihrer Entscheidung. Die Sache ist erledigt.«
    »Ich war vor kurzem in der Werkstatt«, erzählte ich ihm, »und Isambard sagte, dass der GattungsRat eine Schnellerweiterung aller Übertragungsleitungen verlangt.«
    »Ach wirklich?«, sagte Jobsworth zerstreut. »Ich wünschte, er würde sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern.«
    Er ging zum Podium, setzte sich auf den Sitz in der Mitte und machte sich an seinen Notizen zu schaffen. Im Saal wurde es ruhig, abgesehen von dem gelegentlichen Klicken des Read-o-Meters, das ein weiteres Fallen der Leserzahlen im Außenland verkündete.
    Der nächste Delegierte, der eintraf, war Colonel Barksdale, Befehlshaber der Vereinten Streitkräfte des GattungsRats. Er setzte sich vier Tische weiter, ohne mich eines Blickes zu würdigen. In der Vergangenheit waren wir selten einer Meinung gewesen, da ich seine ständige Kriegstreiberei verabscheute. Dann traf Baxter ein, der engste Berater des Senators, der mir einen angewiderten Blick zuwarf. Die Wahrheit war, dass mich keines der acht Mitglieder des Leitungsgremiums wirklich leiden konnte, abgesehen von dem Einhufer in unserer Mitte, Black Beauty. Das war nicht weiter verwunderlich. Ich war nicht nur die einzige Außenländerin in der Gruppe, sondern repräsentierte auch noch die LBDGM und folglich schwang ich die

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