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Irische Hochzeit

Irische Hochzeit

Titel: Irische Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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opfern. „Dann bist du schon so gut wie tot. An nichts liegt dir mehr etwas.“
    Sie fühlte sich verletzt und schloss die Augen, damit Patrick ihre Tränen nicht sah. Wie kam sie dazu, an ihn wie an einen wahren Gatten zu denken? Tat er doch nichts anderes, als sie von sich zu stoßen.
    „Sie sind meine Familie, mein Blut.“
    Das Kinn in die Hand gestützt, beugte Isabel sich über den Tisch. Mit dem Finger fuhr sie die tiefen Furchen im Holz nach und wünschte sich, sie könnte Patrick verstehen. Draußen schoben sich Wolken vor die Sonne.
    Als sie wieder den Blick hob, sah sie die Entschlossenheit in seinen Augen. Und sie fragte sich, wie es wohl wäre, wenn ein Mann sie so lieben würde wie er seine Brüder und seinen Stamm liebte.
    „Sag mir eines“, meinte sie. „Wieso lebst du dein Leben für deinen Stamm und nicht für dich?“
    Sie wollte ihn provozieren, einen Hauch von Gefühl bei ihm entdecken. In seinem Blick war jedoch nur Leere. „Du weißt nichts von meinen Treuepflichten.“
    „Da hast du recht.“ Der Schmerz in ihrem Innern ließ ihre Stimme dumpf klingen. „Weil du mir nichts darüber sagen willst. Ich weiß überhaupt nichts über den Mann, den ich geheiratet habe. Alles, was ich weiß, ist, dass du mich nicht Teil deines Stammes werden lassen willst.“
    Was sie auch tat, er sah immer noch die Feindin in ihr. Und sie war es so müde, zu versuchen zu helfen, wo er seine Meinung über sie ohnehin nicht ändern wollte.
    Sie stand auf und schloss die Fensterläden, obwohl die Sonne fast verschwunden war. „Glaubst du, ich sehe ihr Leiden nicht? Und ich muss danebenstehen und so tun, als wäre nichts.“
    „Du kannst nicht helfen.“
    „Doch, ich kann. Und die Männer meines Vaters können es auch. Gib ihnen einen Grund, dir zu helfen, und sie werden es tun. Macht euren Meinungsverschiedenheiten ein Ende und tut euch zusammen.“
    „So einfach ist das nicht.
    „Ist es doch. Lass sie Teil dieser Burg sein. Sie können nicht für etwas kämpfen, dass ihnen nichts bedeutet.“
    Sein Gesicht verhärtete sich. „Ich habe die Normannen bereits kennengelernt, Isabel. Sie haben mich zum König gemacht, indem sie meinem Bruder ihr Schwert ins Herz stießen. Ich sah Uilliam in der Schlacht sterben, und ich konnte nichts tun, um sie aufzuhalten.“ In seiner Stimme schwangen Schmerz und Wut mit.
    „Die Schlacht ist vorbei.“ Sie streckte die Hand nach ihm aus. „Aber du hast noch eine Chance, deinen Stamm zu retten. Bringe die Männer zusammen. Du verdoppeltest deine Streitmacht und hast die Männer, die du brauchst, um Laochre gegen deine Feinde zu verteidigen.“
    „Die Normannen unternahmen nichts, als die Ó Phelans angriffen.“ Er schüttelte ablehnend den Kopf.
    Isabel ließ die Hand sinken. „Und hast du auch gesehen, wie deine Männer sie behandeln? Sie sprechen nicht mit den Normannen, noch bieten sie ihnen Gastfreundschaft an.“
    „Meine Männer sind der normannischen Sprache nicht mächtig“, erklärte er.
    „Deine Männer provozieren sie auch bei jeder Gelegenheit. An dem Tag, als ich zum ersten Mal nach Laochre kam, habe ich ihre Verletzungen und blauen Flecken gesehen. Ich kann gut verstehen, warum sie nicht für euch kämpfen wollen. Sie sind viel zu sehr damit beschäftigt, gegen euch zu kämpfen.“
    Mit klopfendem Herzen rutschte sie näher an ihn heran. „Aber wir könnten es ändern.“ Sie legte ihm die Hände auf die Schultern und fragte sich unwillkürlich, ob er sie von sich schieben würde. „Gestern war ich bereit, einen der Ó Phelans zu töten, wenn es hätte sein müssen.“
    Er sah sie fest an. „Du hast noch nie zuvor einen Mann getötet.“
    „Nein. Aber ich könnte es.“
    „Würdest du für unseren Stamm einen deiner eigenen Leute erschlagen?“
    „Würdest du einen der Deinen erschlagen?“ Sie wartete die Antwort nicht ab. Bevor sie die Hände zurückziehen konnte, hatte er sie sich um die Taille gelegt. „Ich will nicht deine Feindin sein“, flüsterte sie, „und trotzdem behandelst du mich wie die anderen.“
    „Gestern Abend nicht.“ Er zog sie an sich. Liebkosend streichelte er ihren Rücken.
    In Isabel erwachte ein tiefes Verlangen, und sie senkte den Kopf. „Ich bin deine Frau, Patrick. Und ich versuche so gut ich kann, ein Mitglied deines Stammes zu werden.“
    Er umfasste ihr Kinn. Sie fühlte die Wärme seiner Hand auf ihrer Wange. „Du bist die anstrengendste Frau, die mir je über den Weg gelaufen ist.“
    „Dasselbe könnte

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