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Irische Hochzeit

Irische Hochzeit

Titel: Irische Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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du dich hier im Dunkeln?“, fragte eine Stimme. Isabel drehte sich um und erblickte Patrick. Ihr Herz tat einen Sprung, und in Gedanken schalt sie sich dafür, dass sie sich wie ein liebeskrankes Mädchen fühlte. Aber es war schon so lange her, dass sie ihn das letzte Mal gesehen hatte.
    „Ich verstecke mich nicht.“ Sie wusste nicht, was er von ihr erwartete und rührte sich nicht.
    Sein schwarzes Haar war zurückgebunden, was äußerst wirkungsvoll die markanten Linien seines Gesichts betonte. Er trug eine tiefrote Tunika mit dunklem Besatz, und sein saphirblauer Mantel wurde an der Schulter von einer Smaragdbrosche gehalten. Auf dem Kopf trug Patrick einen leicht schief sitzenden Goldreif. Gold glänzte an seinen muskulösen Armen.
    „Heute Nacht siehst du wie ein König aus“, meinte sie.
    „Das erwartet man von mir.“
    Isabel stellte ihren Weinkelch beiseite und betrachtete ihn einen Moment lang. Sie streckte die Hand aus und rückte den Reif gerade. „So sieht es besser aus.“
    „Ich kenne keinen, der es wagen würde, so etwas zu tun.“
    „Ein König sollte keine schiefe Krone tragen.“
    „Man nennt sie minn óir.“ Er nahm ihre Hände von seinen Schläfen und hielt sie fest. Die Berührung seiner rauen Handflächen überraschte Isabel.
    Aus Angst, ihn anzusehen, schloss sie die Augen. Etwas Kaltes, Schweres legte sich um ihren Hals, und sie öffnete die Augen. „Was ist das?“
    „Ein Geschenk.“
    Sie streckte die Hand danach aus und berührte einen äußerst fein gearbeiteten Torques, der noch dazu mit Steinen besetzt war. „Das ist viel zu kostbar. Warum willst du mir das schenken?“
    Sein Blick wurde kühl. „Ich hatte ganz und gar nicht vor, es dir zu schenken. Doch als meine Braut hast du ein Recht darauf.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich brauche keine Juwelen.“
    Er zuckte die Achseln. „Heute Morgen ist deine Mitgift aus Laochre angekommen. Sie wird unserem Volk sehr helfen. Das hier ist mein Dank dafür.“
    „Du könntest es verkaufen und noch mehr Vorräte erwerben.“
    „Es gehörte meiner Mutter“, war alles, was er darauf antwortete, und Isabel verstand, wieso er sich nicht für Geld davon trennen wollte. Das Gewicht des Schmucks verursachte ihr Unbehagen, denn sie fühlte sich nicht wert, ihn zu tragen. „Ich bin nicht ihre Königin, Patrick.“
    „Nein“, gab er zu.„Doch das ist meine Entschädigung an dich. Morgen werde ich dir das, was von deiner Mitgift und deinem Haushalt übrig ist, zu deinem Gebrauch hierherschicken.“
    Es wäre ihr lieber gewesen, man hätte alles nach Laochre gebracht, zum Wohnsitz ihres Gatten. Es erschien ihr seltsam, all die Sachen in einem Heim zu benutzen, das ihr gar nicht gehörte.
    Patrick deutete auf die Inselbewohner. „Annle erzählte mir, dieses Fest sei deine Idee gewesen.“
    „Ewan sagte, Trahern käme, um Geschichten zu erzählen.“ Sie fasste nach dem Torques und strich mit den Fingern über die feinen Verzierungen. „Ich wollte nicht, dass sich die Leute nicht willkommen fühlen.“
    „Du hast in dem rath viel getan . Er sieht beinahe so aus wie vor langer Zeit.“
    Isabel versuchte ein Lächeln, doch es gelang ihr nicht. Als Patrick die Hand ausstreckte, um ihr Haar zu berühren, zuckte sie zurück. „Was tust du da?“
    „Das hier gehört dir auch, als Teil deines Brautpreises.“ Er nahm ihr den Schleier ab und drückte ihr einen Silberreif auf den Kopf. Dabei wickelte er einige Strähnen darum, damit er nicht verrutschte. „Nimm meine Hand, wir gehen.“
    Isabel rührte sich nicht. Ohne Schleier fühlte sie sich den Blicken ausgesetzt, fast wie ein kleines Mädchen, das mit dem Schmuck seiner Schwester spielt und tut, als wäre es erwachsen. Außerdem ähnelte der Silberreif viel zu sehr einer Krone. Er gebührte einer Königin. „Ich kann das nicht tragen.“
    Er zuckte die Achseln. „Die Inselbewohner erwarten es von dir.“ Und damit schien die Sache für ihn erledigt.
    Er verstand nichts. Für ihn war es ein Stück Silber. Doch sie erinnerte der Reif an das, was sie nie sein würde – die Herrin seines Stammes. Sie hob die Hand, löste den Schmuck aus ihrem Haar und gab ihn ihm. „Nimm ihn. Ich will nicht vorgeben, was ich nicht bin.“
    Er sah sie bestürzt an, doch er nahm den Silberreif. „Wenn du es so wünschst. Aber er gehört dir trotzdem.“ Er verbarg ihn in einer Falte seines Mantels. Dann streckte er ihr die Hand entgegen. „Wir müssen unsere Gäste begrüßen.“
    Isabel zwang sich,

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