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Irische Liebesträume

Irische Liebesträume

Titel: Irische Liebesträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Richmond
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Ballerina darstellte, sah sie eine Weile an und lächelte traurig.
    “Sie ist schön, nicht wahr?”, fragte Ellie leise.
    “Ja. Sie stand immer auf diesem Schreibtisch … Mein Gott, Ellie, aber es ist lange her. Was war ich damals für ein unerfahrenes Mädchen! Ich war gerade von Irland gekommen und glaubte, es wäre ganz einfach, einen kleinen Bürojob zu finden.” Während sie sich an die Vergangenheit erinnerte, fuhr sie leise fort: “Es war nach dem Krieg, wissen Sie. Die Frauen hatten sich daran gewöhnt, zu arbeiten und unabhängig zu sein. Und die Stellen, die sie einmal hatten, während ihre Männer im Krieg waren, wollten sie nicht so leicht aufgeben. Ich hatte kurz zuvor wieder eine Ablehnung bekommen, kaum einen Pfennig Geld mehr und war verzweifelt. Da kam Ihr Großvater und fragte, was mit mir los sei.”
    “Und hat Ihnen eine Stelle angeboten?”
    “Ja. Nicht als Sekretärin. Er meinte, die brauche er nicht. Aber was er brauche, das sei jemand, der ihm sein Büro sauber halte. Frische Blumen, Staub wischen … Ich würde nicht viel verdienen, aber ich könnte damit auskommen, bis ich etwas Besseres gefunden hätte. Er war ein guter Mensch.”
    “Ja.”
    Während sie Ellie betrachtete, fuhr Mrs. McMahon plötzlich leicht zusammen, und zu Ellies Erstaunen wirkte sie mit einemmal misstrauisch. “Was hat er Ihnen über mich erzählt?”
    “Über Sie?”, fragte Ellie verwundert.
    “Ja. Was hat er Ihnen erzählt?”
    “Nicht viel.” Ellie schüttelte den Kopf. “Nur, dass er Sie gekannt hat und Sie diese Briefe und diese Figur vielleicht gern haben würden.”
    “Sind Sie sicher?”
    “Ja, natürlich.”
    “Und er hat Sie gebeten, mir diese Sachen zu bringen?”
    “Ja. Warum? Freuen Sie sich denn nicht darüber?”
    “Oh doch, Ellie. Aber es wäre wohl besser, mit niemandem darüber zu sprechen, vor allem nicht mit Feargal.” Sie hob den Blick und sah entsetzt auf die geöffnete Tür. “Feargal!”, rief sie.
    “Und worüber sollte sie besser nicht mit mir sprechen?”, fragte er.
    “Nichts.” Das Paket war viel zu groß, um es seitlich in den Sessel zu stopfen. Trotzdem versuchte Mrs. McMahon es, gab auf und lehnte sich mit einem hilflosen Blick auf ihren Sohn zurück. “Nichts”, wiederholte sie. “Es geht nur um eine kleine Aufmerksamkeit, die Ellie mir gebracht hat.”
    “Die Figur?”, fragte er und kam auf sie zu. Er nahm sie seiner Mutter ab und stellte sie sich auf die Handfläche. “Nett. Du hattest wohl viel zu tun, Ellie, all diese kleinen Dankgeschenke zu kaufen.” Aus irgendeinem Grund sah er nicht sehr erfreut aus.
    “Es war kein …”, begann sie.
    “Doch”, fiel Mrs. McMahon ihr ins Wort.
    Feargal sah von einem zum andern, nicht gerade argwöhnisch, aber doch offensichtlich verwirrt, dann fiel sein Blick auf das Paket. “Und das hier?”
    “Nichts. Es ist überhaupt nichts. Du meine Güte, so spät schon. Ich muss morgen früh aufstehen. Wenn Sie mich jetzt also entschuldigen wollen. Ich gehe wohl besser ins Bett.” Sie nahm die Schachtel fest an sich, stand auf und versuchte, sich an ihrem Sohn vorbeizudrängen.
    Erstaunt und verwundert, warum Mrs. McMahon sich so seltsam benahm, beobachtete Ellie Feargal. Der nahm seiner Mutter schmunzelnd das Paket aus den Händen. “Geheimnisse, Mutter?”
    “Nein. Und gib mir das sofort zurück, Feargal McMahon.”
    Als er es lächelnd tat, griff sie etwas zu schnell danach, und der Stapel Briefe glitt auf den Boden. Feargal war schneller als seine Mutter, bückte sich, um die Briefe aufzuheben, da verschwand sein Lächeln schlagartig. Als er den Namen auf einem der Umschläge las, fragte er eisig: “David Harland? Was zum Teufel haben diese Briefe hier zu suchen?”
    Mrs. McMahon ließ die Schultern hängen, sah zu Ellie, dann wieder zu ihrem Sohn. “Ellie hat sie gebracht. Sie ist seine Enkelin.”
    “Seine was?”
    “Enkelin”, wiederholte sie unnötigerweise.
    Feargal richtete sich langsam auf, die Briefe in der Hand, und schaute Ellie an. “Du hast sie gebracht?”
    “Ja, aber …, nein”, widersprach sie sich selbst, als sie ihm anmerkte, woran er jetzt dachte. “Ich wusste nicht, dass sie hier lebt.”
    “Wirklich nicht?” Mit einem vernichtenden Blick wandte er seine Aufmerksamkeit wieder den Briefen zu und begann, sie durchzusehen.
    “Nein, wirklich nicht. Und diese Briefe sind für deine Mutter bestimmt und nicht für dich”, erklärte Ellie, wütend darüber, dass er so wenig Rücksicht

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