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Irische Liebesträume

Irische Liebesträume

Titel: Irische Liebesträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Richmond
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Tür, und Ellie sprang auf.
    “Ellie?”
    Seine Stimme klang unglaublich fremd und kalt, und sie war versucht, sie zu ignorieren. Aber wenn sie das tat, würde er dennoch hereinkommen. Das wusste sie, und schließlich wollte sie mit ihm reden. Ja, allerdings nicht, solange er in dieser Verfassung war. Langsam und unsicher ging sie zur Tür und öffnete sie.
    In Feargals Blick lag keine Wärme, kein Lächeln, nur eine erschreckende Härte. Er sah furchterregend aus. “Du kommst besser herein”, sagte Ellie zögernd.
    “Das hatte ich vor.” Er schob sie beiseite, ging in das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    Ellie ging zurück zum Bett und lehnte sich gegen einen der Pfosten. “Warum bist du so wütend?”, fragte sie ruhig. “Und wie kommst du auf den Gedanken, ich könnte hierher gekommen sein in der Absicht, euch zu erpressen?”
    “Warum? Was glaubst du wohl?”
    “Feargal!”, schrie sie verzweifelt. “Hör endlich auf, Fragen mit Gegenfragen zu beantworten, und sag mir, was los ist. Was ist so Schreckliches daran, ein paar Briefe abzugeben? Und warum darf Phena nichts davon wissen?”
    “Lassen wir meine Schwester aus dem Spiel, bitte. Und schrei nicht so.”
    “Aber warum? Was darf Phena denn nicht wissen?”, fragte sie eindringlich.
    “Lass die Spielchen. Du weißt, warum.”
    “Das weiß ich eben nicht.” Den Blick besorgt auf Feargal gerichtet, ließ Ellie sich langsam auf den Bettrand sinken. “Du glaubst allen Ernstes, dass ich hierher gekommen sei, um Unruhe zu stiften, oder?”
    Feargal lehnte sich gegen die Tür, verschränkte die Arme vor der Brust und sah Ellie nur an.
    “Aber warum hätte ich das tun sollen? Es ergibt doch keinen Sinn.”
    “Was genau hat dein Großvater dir über meine Mutter erzählt?”
    “Nichts Besonderes”, antwortete sie, während sie sich zu erinnern versuchte. “Er hat nur ganz allgemein von ihr gesprochen. Wie hübsch sie gewesen sei, wie lieb.”
    “Oh, das kann ich mir vorstellen”, entgegnete er verächtlich. “Und deine Großmutter?”
    “Großmutter?”, fragte Ellie verblüfft. “Warum hätte Großmutter etwas über sie sagen sollen? Ich glaube nicht, dass sie sie kannte. Und wenn es so gewesen wäre, hätte sie es mir wahrscheinlich kaum erzählt. Klatsch und Gerede waren nicht ihre Sache. Sie kam mir immer sehr kühl vor.” Ein Zug, den ihre eigene Mutter von ihr geerbt zu haben schien. Oder war sie nur deswegen kühl gewesen, weil sie von der Freundschaft ihres Mannes zu einem jungen, hübschen irischen Mädchen gewusst hatte? Nein, das war albern. Oder hatte er eine Schwäche für junge Mädchen gehabt? Das würde sie niemals herausfinden.
    “Sie ist auch tot?”, fragte Feargal mit derselben eisigen Stimme.
    “Hm? Ja. Sie ist vor einigen Jahren gestorben. Das Herz, glaube ich.”
    “Und dein Großvater?”
    Ein trauriges Lächeln auf den Lippen, sagte sie leise: “Er ist ganz ruhig eingeschlafen.”
    “Und bevor er so sanft einschlief”, spöttelte Feargal, “hat er dich gebeten, die Briefe und diese Figur zurückzubringen, und …?”
    “Und …?”, wiederholte sie verwirrt. “Und was?”
    “Und was hat er sonst noch gesagt?”
    “Nichts. Nur, dass er sie vermisste, nachdem sie nach Irland zurückgekehrt war. Feargal, ich habe nicht die leiseste Ahnung, was du herauszufinden versuchst.”
    Ohne auf ihren Einwand einzugehen, beharrte er weiter: “Und natürlich hat er dir auch gesagt, warum.”
    “Du meinst, warum sie nach Irland zurückgekehrt ist?”
    “Ja.”
    Ellie überlegte und schüttelte schließlich den Kopf. “Nein. Nur, dass sie zurückging und dass sie sich eine Zeitlang geschrieben haben.”
    “Dass sie sich eine Zeitlang geschrieben haben”, wiederholte er, einen spöttischen Zug um den Mund. “Sie war achtzehn, völlig unerfahren. Und bevor sie nach England ging, hatte jeder ihr gesagt, wie gefährlich das sei, wie Männer sie ausnutzen könnten.”
    “Ausnutzen?”
    “Ja. Nur war es das natürlich nicht allein, oder?”
    “Nicht?”, fragte Ellie. Er hatte spöttisch oder ironisch geklungen, und sie hatte auch diesmal keine Ahnung, was er meinte. “Warum war es das nicht?”
    “Und dann besaß er die unglaubliche Frechheit, zu schreiben und sich zu erkundigen, ob sie gut zurechtkomme”, fuhr er in schneidendem Ton fort.
    “Wie sie zurechtkomme? War es schwierig?” Verzweifelt und genervt, weil sie sich immer wieder im Kreis drehten, fragte Ellie: “Feargal, sag mir nur eines: Was

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