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Irische Liebesträume

Irische Liebesträume

Titel: Irische Liebesträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Richmond
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kaum gesehen. Das war meine Schuld, ich weiß. Mir sind einige Dinge durch den Kopf gegangen. Wie war die Koboldsuche?”
    Die Koboldsuche? Du meine Güte, das schien schon Lichtjahre zurückzuliegen. Lächelnd antwortete sie: “Sie war herrlich. Ich habe sogar einen gefunden. Keinen richtigen, natürlich.”
    “Nein, natürlich nicht. Sie hatten nicht gerade das beste Wetter dazu.”
    “Nein. Die Berge waren in Nebel gehüllt, und die Bucht sah grau und nicht gerade einladend aus. Ich bin sehr nass geworden. Was stricken Sie da?”
    Sie sah Ellie von der Seite an, ein Funkeln in den dunklen Augen. “Keine Ahnung. Ich dachte mir, ich könnte mal meine alten Wollreste aufbrauchen. Für einen Schal, vielleicht. Aber wer würde ein so seltsames Ding schon tragen?” Sie hielt ihn hoch, und beide betrachteten die unregelmäßigen vielfarbigen Streifen.
    “Ich, zum Beispiel”, meinte Ellie.
    “Dann gehört er Ihnen.”
    “Oh nein, das war nur ein Scherz. Eigentlich bin ich nur gekommen, um Ihnen zu sagen, dass ich morgen abreisen werde, und um mich bei Ihnen zu bedanken. Sie waren sehr nett zu mir. Dabei weiß ich noch nicht einmal Ihren Namen”, gestand sie. “Ich bin seit fast einer Woche hier und habe nie daran gedacht, Sie einmal danach zu fragen.”
    “Nein. Mein Sohn hat Sie ziemlich mit Beschlag belegt”, scherzte sie. “Mein Name ist McMahon.”
    “McMahon? Aber so heißt …”
    Nein, so einfach konnte es nicht sein. Hielt sie sich im Haus von Leuten auf, die denselben Namen trugen wie jene, auf deren Suche sie war? Nein, natürlich war das nicht möglich. Es musste Hunderte von Leuten mit dem Namen McMahon geben. Trotzdem wäre es seltsam, wenn sie sich die ganze Zeit im Haus der Frau aufhielt, die sie suchte. “Gibt es hier in der Gegend viele mit diesem Namen?”, fragte sie.
    “Einige. Warum?”
    “Nun …” Ellie wusste nicht recht, wie sie das Thema anschneiden sollte. Sie wollte nicht indiskret sein und meinte verlegen: “Ich weiß nicht recht, wie ich es sagen soll, aber ein Grund für meinen Besuch hier in Slane ist der, jemanden ausfindig zu machen, der vor langer Zeit hier lebte. Ich möchte nicht gern herumfragen, weil die Person, die ich suche, darüber verärgert sein könnte, wenn jeder von der Sache erfahrt.”
    “Ich lebe hier schon, seit ich verheiratet bin. Und wenn ich Ihnen verspreche, sehr diskret zu sein und nichts weiterzuerzählen …”
    Beschämt rief Ellie aus: “Oh, das habe ich nicht gemeint …”
    “Ich weiß, mein Kind. Es war nur ein Scherz. Nun, raus damit, wen suchen Sie? Jemanden namens McMahon?”
    “Ja. Die Dame, die ich suche, heiratete einen Mann namens McMahon. Sie selbst hieß Marie O’Donn…” Und da wusste sie es. Die Art, wie Feargals Mutter sie anschaute, machte ihr alles klar. “Dann sind Sie es?”, rief sie erstaunt und ungläubig aus.
    “Ja. Mein Mädchenname war O’Donnell. Aber wie um alles auf der Welt …”
    “Es ist nichts Schlimmes, glauben Sie mir”, versicherte Ellie ihr rasch. “Wirklich. Wenn Sie Marie O’Donnell sind, dann habe ich etwas für Sie.” Ellie stand auf, eilte in ihr Zimmer, nahm das Paket und lief in den Salon zurück. Sie zog einen Hocker heran, setzte sich vor Feargals Mutter und legte ihr das Paket auf den Schoß. “Ich kann nicht glauben, dass es ein solcher Zufall ist. Dass ich mich tatsächlich in dem Haus der Frau aufhalte, die ich ausfindig machen sollte. He, schauen Sie nicht so erschrocken drein.” Ellie lächelte. “Es sind nur einige Briefe und ein kleines Schmuckstück, von dem Großvater dachte, dass es Ihnen gefallen könnte. Er sagte, Sie hätten es immer bewundert.”
    “Großvater?” Sie runzelte die Stirn.
    “Ja. Mein Großvater. Er kannte Sie vor vielen Jahren, als Sie in England lebten. David Harland. Sie haben für ihn gearbeitet”, fuhr sie fort, als Mrs. McMahon nun besorgt auf das Paket blickte.
    “David?”, rief sie leise aus. Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück und sah Ellie schockiert an. “Sie sind seine Enkelin?”
    “Ja.”
    Sie musterte Ellies Gesicht, vielleicht, um eine gewisse Ähnlichkeit festzustellen, und seufzte auf. “David Harland. Nach all den Jahren. Sagt man nicht, dass die Sorgen immer wieder auf ihren Urheber zurückfallen?” Sie blickte auf das Paket, als könnte es sie beißen, holte tief Luft und begann, den Tesafilm zu lösen, der es zusammenhielt. Dann nahm sie das Schmuckstück heraus, eine wunderschöne kleine Figur, die eine tanzende

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