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Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
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Rolls-Royce. Na ja, wir besaßen ebenfalls die brandaktuellen Nobelkutschen, und so vermieden wir jeglichen Streit.
    Uns wurde gesagt, dass „ein Großteil des Geldes sicher bei der London & County Bank“ angelegt worden war, die am Ende pleite ging. Und unser Geld mit in die Insolvenz riss.
    Als Black Sabbath merkten, mit was für zwielichtigen Gestalten Meehan bei NEMS zusammenarbeitete, begannen wir, die ganze Situation in Frage zu stellen. Die Kerle verhielten sich uns gegenüber sehr nett, doch man bekam schon beim Anblick dieser Gestalten eine Gänsehaut. Ich glaube, David Frost , der Fernsehstar, und Dave Hemmings ließen sich auch von Meehan vertreten.
    Einer von Meehans „Schattenmännern“, Willy, begleitete uns auf einer Europa-Tournee. Möglicherweise sollte er sich nur um die Sicherheit der Gruppe kümmern. Es ist aber gut möglich, dass Meehan ihn als Spion geschickt hatte. Er dachte sich wohl: „Mal sehen, was der Mob im Schilde führt.“ Wenn uns ein Fan zu nahe kam, zog Willy seine Knarre. Dieser knallharte Typ machte allen Angst.
    Wir hatten keinen blassen Schimmer, was da vor sich ging.
    Die Tatsache, dass Meehan ein obsessiver Glücksspieler war, der das Geld verprasste, als gäbe es kein Morgen, trug nicht zu seiner Vertrauenswürdigkeit bei. Bei der US-Tour mit Yes spielten wir in Las Vegas und wurden Zeugen der ungebändigten Leidenschaft. Verdammt, was ging da ab? Wie kann man sich gegen so einen Typen durchsetzen?
    Die ganze Lage stimmte uns zutiefst unglücklich. Da musste sich was ändern. Schließlich entschieden wir uns, Meehan zu verlassen. Überraschenderweise stellte das für ihn zuerst kein Problem dar. Wahrscheinlich hatte er uns bis zum letzten Penny ausgenommen und war froh, die Band los zu sein. Meehan führte ein verdammt undurchsichtiges Geschäft. Alle in der Band hatten den Eindruck, dass er uns übers Ohr haute. Wir verklagten ihn, aber wie sich herausstellte, und das habe ich nie verstanden, gab es für uns keine juristische Grundlage. Stattdessen verklagte er Black Sabbath und gewann.
    Ab dem Zeitpunkt, an dem wir berühmt waren, stand die Gruppe laufend vor Gericht. Zumindest empfand ich das so. Jim Simpson verklagte uns nach dem Split. Der Prozess dauerte eine halbe Ewigkeit, genau gesagt: bis zum Meehan-Rechtsstreit, und konnte erst durch eine außergerichtliche Einigung abgeschlossen werden. Letztendlich bezahlte ihm die Band 35.000 Pfund. Da er auch Meehan vor Gericht gezerrt hatte, musste ihm dieser die gleiche Summe abdrücken.
    So viel zum alten Management, doch wie sah es mit einem neuen aus? Für uns wurde es zunehmend schwerer, einem Veranstalter zu vertrauen. Zwar traten Managementfirmen an uns heran, aber wie sollte man wissen, ob sie seriös waren? Damals gab es noch keine Fachanwälte für Musikrecht, bei denen man sich Ratschläge holen konnte, oder Leute, die sich im Business auskannten und in der Lage waren, Verträge zu überprüfen. Wir entschieden uns, alles allein zu steuern, und Mark Forster , der sowieso schon viel für uns erledigte, das Tagesgeschäft zu übertragen. Wir stellten einen Buchhalter ein, kümmerten uns noch um den Kleinkram und begannen von vorne. Zuerst versuchte die Band geschäftliche Angelegenheiten bei den Meetings zu regeln, was uns aber schnell zu viel wurde. „Wir sind keine Geschäftsleute. Wie sollen wir das denn stemmen? Wir wissen doch gar nicht, wie das alles läuft. Als Musiker werden wir uns in die Nesseln setzen.“
    Die Band traf sich mit Rechtsanwälten und Buchhaltern. Das wurde schnell langweilig, da die Materie für uns völlig fremd war. Innerhalb von fünf Minuten schnarchte Ozzy weg. Oder er stand auf, latschte durch den Raum, ging raus und kam wieder rein: „Sollen wir uns Essen holen, oder was?“
    „Und das Meeting beenden?“
    „Ähh …“
    „Los, setz dich.“
    Er setzte sich kurz, spielte nervös mit den Fingern und fragte: „War’s das jetzt? Sind wir fertig?“
    Mister Ungeduldig. Eine schwierige Situation, doch wir hatten keine andere Möglichkeit, denn nur so konnte man das Schicksal in die richtigen Bahnen lenken.

38: Sabotage
    Anfang 1975 trafen wir uns zu den Proben und zum Songwriting für das Album Sabotage . Die Produktion der Platte dauerte ungewöhnlich lange, denn an einem Tag nahmen wir auf und am anderen traf sich die Band mit ihren Anwälten vor Gericht, um sich gegen eine Klage zu wehren. Sogar während der Einspielungen hatte man uns Vorladungen zugestellt – direkt ins

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