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Iron Witch

Iron Witch

Titel: Iron Witch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Mahoney
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sich und lehnte sich an die Wand. Sie würde ihm nicht alles erzählen; sie konnte sich einfach nicht überwinden, über das Streben des Ordens nach ewigem Leben und dessen unbeirrbare Hingabe an diese Sache zu reden. Vor allem nicht nach diesem ganzen Elf-in-der-Werkstatt-Vorfall – nur daran zu denken machte sie schon krank. Sie musste erst ein paar Dinge klären, bevor sie diesen Schritt überhaupt in Erwägung ziehen konnte.
    »Und?« Navin gab ihr einen Stups mit dem Knie.
    »Es ist kompliziert, aber zunächst einmal geht es um die Wissenschaft – da gehören unter anderem der Stein der Weisen und das Elixier des Lebens dazu.« Sie bemerkte, dass Navin etwas sagen wollte und redete schnell weiter. »Transformation. Das füllt einen Großteil der Studien, es sind viel zu viel, um es dir so schnell zu erklären. Wenn du jemals einen Roman über Alchemie gelesen hast, die Legenden kennst oder es in einem Film gesehen hast … kriegst du zumindest mal eine Vorstellung davon, worum es geht. Maker ist ein mächtiger Alchemist. Er erschafft Dinge – wie sein Name schon sagt.«
    Navin verzog sein Gesicht. »Was für Dinge?«
    Donna schnaubte. »Einfach nur … Zeugs. Einen Haufen verschiedenes Zeugs eben.«
    »Magisches Zeug?«
    »Manchmal, ja. Du hast einiges davon in seiner Werkstatt gesehen.« Sie umklammerte ihre Beine und fixierte ihn mit einem entschlossenen Blick, der besagte, dass er es nicht wagen solle, sie noch einmal zu unterbrechen. »Und dann sind da noch die Elfen.«
    »Also, du überspringst einfach den Teil, in dem ihr Gold macht«, sagte Navin trocken, »und gehst gleich zu den Monstern über. Toll.«
    Donna beachtete ihn nicht. Sie fragte sich, ob sich ihre Lehrerin, Alma Kensington, nach all den Jahren, in denen sie Donna unterrichtet hatte, manchmal genauso fühlte.
    Sie war jetzt schon erschöpft, und Navin wusste erst seit ein paar Stunden Bescheid über die magische Dimension ihres Lebens. »Die Kreatur, die uns heute über den Weg gelaufen ist, war ein Waldelf, der Orden nennt sie auch Dunkle Elfen, da sie zu den gefährlichsten Wesen aus Faerie zählen.«
    Navin lehnte sich nach vorn. »Faerie?«
    »Oh, richtig. Tut mir leid, ich meine den Ort. So wird er genannt.«
    »Du erzählst mir allen Ernstes, dass es einen Ort namens Faerie gibt?«
    Donna war sich nicht sicher, ob Navin gerade eine Frage gestellt oder nur eine Feststellung gemacht hatte. »Äh, ja. Es ist eine Welt, die parallel zu unserer existiert.« Sie bemerkte den fragenden Ausdruck auf seinem Gesicht. »Was? Dachtest du, es gibt sonst nichts außer unserer Welt? Das ist so … beschränkt.«
    »Entschuldige, dass ich so beschränkt bin.«
    »Wie ich gerade sagte«, Donna sprach laut, um ihn zu übertönen, »als die Feen – also die ursprünglichen Wesen aus Faerie, die im Übrigen nicht, wie ihr Normalos immer denkt, nur weiblich sind – diese Welt hier verließen, um endgültig in ihr eigenes Reich zurückzukehren, ließen sie die Waldelfen zurück. Sie hatten sich geweigert den Zehnten zu zahlen, und –«
    »Mach mal langsam. Den Zehnten?«
    »Den Tribut, den Faerie alle sieben Jahre an die Hölle zahlen muss.«
    »Hölle?!«
    Donna griff nach seinem Arm und vergaß wieder einmal für einen kurzen Moment, wie stark sie war. »Sprich leiser«, zischte sie. »Ich weiß nicht, wann Tante Paige wieder nach Hause kommt.«
    »Scheiße, entspann dich.« Navin warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. »Ich bekomme leicht blaue Flecken.« Er rieb seinen Arm und vermied es, ihr direkt in die Augen zu schauen.
    Donna legte ihre Arme um seine Schultern und drückte ihn. Dieses Mal war sie vorsichtiger. »Es tut mir leid; sie darf einfach nicht herausfinden, dass ich dir das alles erzählt habe. Niemals.«
    »Es ist okay, Underwood. Ich hab’s kapiert.« Er nahm sie in die Arme und streichelte ihren Rücken, bevor er sie zärtlich wegschubste.
    Donna räusperte sich und beschloss, dass es wahrscheinlich leichter wäre, einfach weiterzureden. Das hier wurde ihr langsam zu heftig.
    »Es ist nicht wie die christliche Vorstellung von Hölle. Es ist einfach nur ein zweckmäßiger Name für die Dämonenwelt – die Unterwelt. Der Zehnte ist so was wie eine Bezahlung. Eine Art Vertragsstrafe. Wenn sie nicht zahlen … nun ja, ich weiß nicht wirklich, was dann passiert. Aber die Waldelfen haben sich geweigert, ihren Zehnten an die Dämonen zu zahlen, und es kam zum Krieg zwischen ihnen und dem Rest des Feenlandes. Am Ende wurden die

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