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Iron Witch

Iron Witch

Titel: Iron Witch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Mahoney
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Beruhige dich, redete sie sich ein. Du kannst trotz allem gelassen bleiben.
    Dann kam ihr ein anderer Gedanke: Ist es nicht erstaunlich, dass ich nicht eine Sekunde lang an ihm gezweifelt habe? Das musste sie wohl ihrer verdrehten Erziehung zu verdanken haben.
    »Du bist so still«, sagte Xan und alle Anzeichen seines früheren Selbstvertrauens waren wie ausgelöscht. Zwischen Xans Augenbrauen lag eine tiefe Sorgenfalte, und seine Augen wirkten schwer und müde. Tiefe Schatten überzogen sein Gesicht bis runter zum Hals.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll.« Donna gestikulierte mit ihrer Hand, die noch immer von dem Samthandschuh verdeckt war, und versuchte die richtigen Worte zu finden. »Ich verstehe nicht, warum du mir das zeigst. Xan, dein Rücken –«
    Xan zuckte mit den Schultern. »Ich habe mich daran gewöhnt.«
    Donna fühlte ein Stechen in ihrem Brustkorb. Es tat fast so weh wie der Schmerz in ihren Händen und Armen. »Nein, hast du nicht«, sagte sie. »Wie könntest du das jemals? Niemand könnte sich an so was gewöhnen.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Weil ich aus Erfahrung spreche.«
    Dann tat Donna etwas, was sie sich niemals hatte vorstellen können. Sie schluckte und zog bedächtig und langsam ihre langen Samthandschuhe aus. Das Ganze hatte etwas von einer Peepshow. Nur, dass die Hände einer erfahrenen Tänzerin nicht so zittern würden wie ihre. Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht und versuchte, Xans Blick standzuhalten, als sie ihre Hände mit den Handflächen nach unten vor sich ausstreckte. Noch nie war ihr etwas so schwergefallen.
    Von der Mitte ihres Unterarms bis zu ihren Fingerspitzen waren Donnas Arme und Hände mit verschlungenen, silberfarbenen Symbolen bedeckt. Es war, als ob ein Tätowierer eine atemberaubende silberne Farbe entwickelt hätte und sich damit an ihren Armen mit diffizilen Schnörkeln und Kurven kunstvoll verwirklicht hätte; Wirbel, die sich bis zu ihren Handgelenken und dann über die Handrücken bis zum Ende eines jeden Fingers erstreckten. Wenn man nur einen kurzen Blick darauf warf, wirkte es, als ob ihre Hände und Arme aus Metall wären – bei näherer Betrachtung allerdings sah man, dass ein zartes Muster auf ihrer Haut lag und diese umschloss.
    Niemand wusste, dass diese sowohl auf als auch unter Donnas Haut eingebrannten Zeichnungen das Ergebnis eines magischen Abwehrzaubers waren. Als Kind hatte man sie operiert. Magische Operationen waren das, an die sie sich nicht erinnern wollte. Nicht wegen der Schmerzen damals, sondern wegen des seltsamen kalten Metalls, das jetzt ihre Knochen umschloss. Maker war sicher ein Meister seines Fachs, aber Donna fiel es manchmal schwer, seine Arbeit zu würdigen, da sich das Ergebnis so eiskalt anfühlte.
    Diese seltsame Schönheit war für immer ein Teil von ihr geworden. Ihre Haut juckte niemals und wurde nie braun von der Sonne, sie konnte sich nicht einmal mit heißem Wasser verbrühen.
    Xan schwieg, und es schien wie eine Ewigkeit. Er verschlang sie mit seinen Augen, verlor sich in ihr, und sie musste sich zwingen, seinem Blick standzuhalten. Xan starrte wie gebannt auf die silbernen Spiralen, die sich um ihre Handgelenke schlangen und hoch bis zu ihren Ellenbogen wanden.
    Er schaute sie an und seine Augen sprachen Bände. »Ich wusste, dass es einen Grund gibt, warum ich dich kennengelernt habe. Du bist wie ich. Du verstehst es .«
    Donna lächelte traurig, obwohl ihr gar nicht danach zumute war. »Und du verstehst mich.« Bedächtig zog sie ihre Handschuhe wieder an und wich seinem mitfühlenden Blick aus.
    »Danke«, sagte Xan und seine Stimme klang aufrichtig.
    »Für was?«
    »Für dein Vertrauen.«
    Schweigen breitete sich aus und Donna zuckte unbehaglich die Achseln. Sie fragte sich, ob sie gerade einen furchtbaren Fehler begangen hatte. Was hatte sie getan? Hatte sie den Verstand verloren? Während sie über ihre Zurechnungsfähigkeit nachdachte, dehnte sich das Schweigen endlos aus und nahm eine neue Form an. Es schien bedeutungsschwer – alles war irgendwie wirklicher – und Donna war sich nicht sicher, ob sie tatsächlich wollte, dass dieser Moment anhielt. Ihr war unbehaglich.
    »Ich weiß immer noch nicht, was ich dir sagen soll, Xan.« Sie biss sich auf die Unterlippe. »Was ich meine, ist … in meinem Leben gibt es ein paar seltsame Dinge, aber ein Typ mit Flügeln war bis jetzt noch nicht dabei.«
    »Ich habe keine Flügel mehr«, sagte er mehr oder weniger anteilslos.
    »Tut mir leid,

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