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Iron Witch

Iron Witch

Titel: Iron Witch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Mahoney
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allgemeinen Besorgnis um seinen Großvater sein Telefon verloren hatte; das würde erklären, warum er nicht auf ihre Nachrichten geantwortet hatte.
    Donna wollte nicht wirklich darüber nachdenken, ob Navin es sich mit ihrer Freundschaft vielleicht anders überlegt hatte. Möglicherweise fiel ihm doch nicht alles so leicht, wie sie gehofft hatte.
    Sie bog um die Ecke und stieß beinahe mit einer Frau zusammen, die einen Kinderwagen schob und mit Einkaufstüten behängt war. Im selben Moment sah sie die Bushaltestelle und den heranfahrenden grünen Stadtbus. Hektisch und verzweifelt checkte sie die Menge der Wartenden und entdeckte eine schwarz-rote Jacke. Völlig außer Atem zwang sie ihre Beine zu einem letzten Spurt und versuchte, die schwere Tasche, die ihr in den Rücken schlug, nicht weiter zu beachten.
    »Navin!«, schrie sie auf halbem Weg die Straße runter. »Nav, warte!«
    Es war ganz sicher Navin; Donna sah, wie er in den Bus stieg und dem Busfahrer seine Karte zeigte. Sie rannte weiter und Panik stieg in ihr auf. Sie hatte einen bitteren, unangenehmen Geschmack im Mund. Sie wusste nicht, ob es wegen der Rennerei war oder aus Angst, Navin zu verpassen.
    Sie erreichte die Haltestelle, doch der Bus fuhr gerade los. Donna stieg auf die alte Holzbank der Haltestelle und versuchte, einen Blick von Navins dunklen Haaren oder seiner auffälligen Jacke zu erhaschen. Sie hatte Glück, weil der Bus wegen eines unachtsamen Fahrers, der aus einer Parklücke herausfuhr, kurz bremsen musste.
    Donna sprang von der Bank runter und rannte auf dem Gehsteig neben dem langsam fahrenden Bus her. Sie hoffte, dass jemand im Bus dem Fahrer sagen würde, er solle anhalten, weil er meinte, sie hätte den Bus verpasst. Wenn sie nur wüsste, wo genau Navin jetzt im Bus saß, wenn sie bloß seine Aufmerksamkeit erregen könnte … nur ein einziger Blick, nur eine Sekunde ein Augenkontakt …
    Und dann plötzlich sah sie ihn durch eines der staubigen Fenster in der Mitte des Busses. Navin hatte seinen Kopf gegen die Scheibe gelehnt; er trug Kopfhörer und nickte im Rhythmus der Musik. Sie sah, wie das Auto, das dem Bus noch immer den Weg versperrte, eine Kehrtwende mitten auf der Straße machte. Sie war dem Zufall und dem schlechten Autofahrer sehr dankbar.
    »Navin!«, rief Donna, obwohl sie wusste, dass er sie nicht hören konnte. Frustriert rannte sie auf die Straße und schlängelte sich zwischen den eng geparkten Autos durch, um auf Höhe des Fensters zu kommen . Bitte, Navin, dachte sie. Sie überlegte kurz, ob sie es noch mal auf seinem Handy versuchen sollte, aber da gab der Fahrer Gas, und der Motor des Busses heulte laut auf.
    »Verdammt.«
    In diesem Augenblick fiel die blasse Morgensonne in einem ganz bestimmten Winkel auf die schmierige Scheibe, und sie hatte freie Sicht in den Bus. Sie fixierte Navins Augen, um mit ihrem bloßen Willen zu erzwingen, dass er sich umdrehte und aus dem Fenster sehen würde. Konnte er sie denn nicht spüren? Was war nur los mit ihm?
    Sonnenlicht fiel auf sein Gesicht … blaue Strähnchen blitzten in seinen schwarzen Haaren … und dann sah Donna direkt durch ihn hindurch. Eben noch war es Navin gewesen, der real und menschlich am Fenster lehnte. Und in diesem Augenblick saß dort nur ein hohler Geist, ein schwarzer, verzerrter Schatten in einer körperähnlichen Hülle, mit knochigen Schultern, holzigen Ranken und knorrigen Fingern, die sich am Vordersitz festhielten, als der Bus vorwärtsruckte.
    Donna stolperte rücklings, der Bus fuhr davon und hinterließ eine Abgaswolke. Sie hielt sich die Hand vor den Mund und stammelte immer wieder »O mein Gott, o mein Gott«, wie ein Mantra. »Oh bitte nicht. Nein, nein, nein.«
    Sie stand wie angewurzelt da und schaute dem Bus nach. Sie versuchte sich selbst einzureden, dass es nur eine Sinnestäuschung war. Vielleicht war sie von der reflektierenden Sonne auf der Fensterscheibe geblendet worden.
    Noch während ihre Gedanken völlig durcheinander waren und sie weiter verzweifelt nach Erklärungen suchte, wusste sie, dass sie auf verlorenem Posten war. Der Schmerz in ihrer Magengrube sagte ihr, dass sie sich nicht geirrt hatte. Sie hatte die wahre Gestalt einer Kreatur in diesem Bus gesehen – ein Wesen, das jetzt anstelle von Navin da saß.
    Das viele Metall im Bus um ihn herum strapazierte und verzerrte die magischen Fähigkeiten eines Elfs. Es schwächte seine Elfenhaut, und dadurch fiel es ihm schwer, eine überzeugende Tarnung

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