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Iron Witch

Iron Witch

Titel: Iron Witch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Mahoney
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aufrechtzuhalten.
    Aber diesem Elf wäre es beinahe gelungen, sie zu täuschen, bis der Lichtstrahl genau so fiel, dass Donna seine wahre Gestalt sehen konnte. Er musste eine unglaublich mächtige Kreatur sein, dass er in der Lage war, in einem stahlummantelten Bus den Zauber aufrechtzuerhalten.
    Wie war das überhaupt möglich? Und was sollte das Ganze? Wollte diese Kreatur allen Ernstes anstelle von Navin zur Schule gehen?
    Da sie noch immer mitten auf der Straße stand, trat Donna erstmal auf den Gehsteig und lief langsam zurück zur Bushaltestelle. Sie musste jetzt gleich ihren eigenen Bus erwischen, um zum Frost-Anwesen zu fahren, aber wie sollte sie sich heute aufs Lernen konzentrieren? Während sie auf der Bank saß und auf ihrer Unterlippe herumkaute, überlegte sie, mit welcher Begründung sie den Unterricht schwänzen könnte.
    Navin war weg. Sie war den Tränen nahe, als sie sich der bitteren Realität bewusst wurde. Was sollte sie denn jetzt nur tun? Sobald sie sich diesen wehleidigen Gedanken ausgemalt hatte, kam sie sich wie ein Jammerlappen vor, aber sie konnte einfach nicht anders. Dann meldete sich der stärkere Teil in ihr zu Wort – die Stimme, die sie an ihren Vater erinnerte: Du wirst ihn finden, Donna. Du wirst herausfinden, was mit ihm passiert ist, und du wirst ihn nach Hause holen.
    Und Maker gleich mit, dachte sie.
    Natürlich! Sie hätte sich ohrfeigen können, weil sie so blöd gewesen war. Vielleicht hatte sich Maker am Sonntag deshalb so seltsam aufgeführt, weil … nun ja, weil es nicht wirklich Maker war. Mit einem Mal ergab jetzt alles einen Sinn und warf dafür einen ganzen Haufen neuer Fragen auf, die dringend einer Antwort bedurften.
    Donna wusste, dass sie sich als Erstes um das vorrangige Problem kümmern musste – Alma Kensington wartete auf dem Frost-Anwesen auf sie. Sie tippte die Nummer auf ihrem Handy ein und wartete, bis sie direkt mit ihrer Lehrerin verbunden wurde.
    »Kensington«, kam die knappe Ansage.
    »Alma, ich bin’s, Donna.«
    »Donna, ist alles in Ordnung?«
    »Nicht wirklich. Mir geht es nicht gut. Ich bin bis zur Bushaltestelle gekommen – eigentlich bin ich immer noch da –, aber ich habe schreckliche Kopfschmerzen und mir ist schwindlig.«
    »Schaffst du es bis nach Hause?« In Almas sonst so souveräner Stimme schwang echte Besorgnis mit, aber Donna fühlte sich wegen der Lüge nur ein bisschen schuldig.
    »Es ist ja nicht weit. Ich krieg das schon hin.«
    »Es ist besser, vorsichtig zu sein, vor allem, wenn du unterwegs bist. Ich rufe deine Tante bei der Arbeit an und sag ihr Bescheid.«
    Toll, jetzt würde sich Tante Paige Sorgen machen. Donna hoffte, dass ihre Tante nicht auf die Idee käme, in der Mittagspause vorbeizukommen, um nach ihr zu sehen. Sie drehte um und ging zurück nach Hause, hatte aber nicht die Absicht dort zu bleiben und krank zu spielen. Sie brauchte einen Plan. Als Erstes musste sie herausfinden, woher zum Henker die Waldelfen die Kraft hatten, in die Stadt einzudringen.
    Und was am allerwichtigsten war: Warum lief einer von ihnen als Navin verkleidet in Ironbridge herum?

Dreizehn
    D onna lag regungslos und mit geschlossenen Augen auf ihrem Bett. Ihr erster Gedanke war, zu Makers Werkstatt zu gehen, um herauszufinden, ob er sich noch immer seltsam benahm. Wenn ja, … dann, so war sie sich mittlerweile ziemlich sicher, wusste sie warum. Es schien, als ob Navin nicht der Einzige mit einem falschen Doppelgänger war.
    Der Gedanke machte ihr Angst. Es erklärte aber die kaum wahrnehmbaren Eigenarten, die ihr in letzter Zeit bei Maker aufgefallen waren und das nagende Gefühl, dass sich alles um sie herum irgendwie verändert hatte. Und dann waren da noch die Schmerzen in ihren Händen – sie hatte erst geglaubt, der Elf im Badezimmer hätte was damit zu tun, aber wenn sie jetzt so darüber nachdachte, waren sie in dem Moment zum ersten Mal aufgetreten, als sie mit dem alten Alchemisten draußen vor der Werkstatt standen.
    Es schien fast, als ob das Eisen in ihren Händen und Armen auf Feenmagie reagierte.
    Ihr lief ein Schauer über den Rücken. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, allein zur Werkstatt zu gehen. Die Gegend dort war meist menschenleer, zu weit ab vom Schuss und geradezu ideal für einen Angriff.
    Donna stand vom Bett auf, richtete sich auf und traf eine Entscheidung. Sie würde sich ein Taxi zur Ironbridge High nehmen, um vor Ort herauszufinden, ob dieser »Navin« in der Schule war. Vielleicht war der Elf

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