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Iron Witch

Iron Witch

Titel: Iron Witch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Mahoney
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hätte sie eigentlich in die Gegenwart zurückrufen müssen, aber trotz ihrer Traurigkeit spürte sie noch immer ein Gefühl der Wärme in ihrem Herzen, das jedes Mal, wenn sie ihren Begleiter anschaute, von Neuem aufflackerte.
    Und dann, als Xan ihre Hand nahm und sie festhielt, lächelte sie.
    Dieses Mal brachte er sie bis vor die Haustür.
    Als Donna sich umdrehte, um ins Haus zu gehen, kam sie jedoch nicht weit. Xan hielt sie immer noch fest.
    »Stimmt was nicht?« Besorgt betrachtete sie sein Gesicht.
    Sein Mund zuckte, und sie hatte den Eindruck, als ob er sie aufziehen wollte. »Hast du nicht etwas vergessen?«, fragte er frech.
    Donna runzelte die Stirn. »Ähm, ich glaube nicht?« Sie hatte ihre Antwort nicht als Frage formulieren wollen, aber sein breites Grinsen hatte sie völlig aus der Fassung gebracht. Es war schön, ihn wieder lachen zu sehen, nach all dem Üblen, was sie bei Mildreds miteinander geteilt hatten.
    Er hielt sie immer noch leicht am Handgelenk fest. Sie schaute nach unten, er zog sie zu sich ran, und sie stolperte nach vorne. Mit der freien Hand stützte sie sich an seinem Brustkorb ab. Ihr Herz hämmerte so laut, dass sie das Gefühl hatte, es bis in ihre Zehenspitzen zu spüren. Alles, was sie sehen konnte, waren seine Augen – sie glitzerten unter der Straßenlaterne und waren einfach nicht von dieser Welt.
    Dann küsste er sie. Sie hatte keine Möglichkeit, etwas zu sagen oder ihm zu entkommen. Er nahm ihr Gesicht in seine warmen Hände und führte ihren Mund genau an die Stelle, an der er ihn haben wollte.
    Sie fühlte sich schwach, irgendwie, als wären ihre Knochen aus Pudding, und sie spürte nichts außer Xans Lippen auf ihrem Mund. Sein Kuss war unendlich zärtlich und gleichzeitig fordernd. Sie nahm den Geschmack von Birnen, vermischt mit einem Hauch von Tabak, wahr. Donna hoffte inständig, dass sie alles richtig machte, konnte ihn aber wohl schlecht danach fragen. Ihr war schwindlig, doch es war ein tolles Gefühl – ein Gefühl, das nie aufhören sollte.
    Doch leider hörte es auf. Sachte ließ er sie wieder los, und Donna öffnete die Augen. Er beobachtete sie und lächelte. Es war ein gutes, ein glückliches Lächeln.
    Sie war sich nicht sicher, ob sie nach diesem Kuss noch in der Lage war zu sprechen. Ob sie jemals wieder dazu fähig sein würde, auch nur ein einziges Wort zu sagen.
    »Wow.« Okay, sie konnte noch sprechen – aber sie hatte nicht beabsichtigt, das laut zu sagen.
    Xans Lachen war zittrig und seine übliche Selbstsicherheit wie weggeblasen. »Ja. Das kannst du laut sagen.«
    Donna wünschte sich inständig, er würde sie noch mal küssen. Sie könnte ihn natürlich auch küssen, aber bei dem bloßen Gedanken daran bekam sie vollends weiche Knie. Sie sollte wohl besser ins Haus gehen, solange sie noch in der Lage war, überhaupt einen Fuß vor den anderen zu setzen.
    Sie bemühte sich zu lächeln. »Gute Nacht. Danke für … du weißt schon … fürs Reden.«
    »Dir auch«, antwortete er leise. »Ich ruf dich morgen an.«
    Donna lief ins Haus so schnell sie konnte und fragte sich, wie sie den Rest der Nacht überstehen sollte. Nicht nur wegen Xan, auch der Vorfall mit Simon Gaunt auf dem Frost-Anwesen ließ sie nicht los.
    Alles war so seltsam und verwirrend, und sie wusste überhaupt nicht, was sie davon halten sollte.
    Dann war da noch Navin. Ihre Freundschaft befand sich an einem schwierigen Punkt. Nur weil es den Anschein hatte, dass er sich mit diesem völlig neuen Ausmaß an Irrsinn abfinden könnte, bedeutete das noch lange nicht, dass alles von jetzt an einfach so weiterlaufen würde.
    Als sie endlich einschlief, kehrten die Schatten zurück, bedrohlicher denn je, und quälten sie in ihren Träumen.
    Sie befand sich in einem Zimmer voller Standuhren, die alle gleichzeitig wie ein Trauergeläut zur Mitternacht schlugen – und durch das Glockenläuten hindurch vernahm sie eine Stimme, die laut ihren Namen und um Hilfe schrie. Die Uhren aber waren so laut, dass sie nicht verstehen konnte, wer sie um Hilfe bat, und jedes Mal, wenn sie versuchte, das Zimmer zu verlassen, versperrte ihr irgendeine Uhr den Weg. Sämtliche Ausgänge waren blockiert.
    Entlang der blauen Wände standen Bücherregale – an allen Wänden – und sie quollen über mit so viel Lesestoff, dass es für etliche Leben gelangt hätte. Aber nicht eines dieser Bücher ließ sich bewegen. Egal wie viele sie versuchte aufzuschlagen und wie sehr sie sich auch anstrengte, sie konnte

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