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Iron Witch

Iron Witch

Titel: Iron Witch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Mahoney
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nach Hause, ich verspreche es.«
    Die Waldkönigin baute sich vor Donna auf und blockierte ihr die Sicht. »Du weißt, dass es ihm gut geht, und das wird auch so bleiben, solange du mir bringst, was wir brauchen.« Sie verschränkte ihre zweigartigen Finger ineinander. »Verlasst unser Zuhause jetzt auf dem gleichen Weg, auf dem ihr gekommen seid. Mach dir nicht die Mühe, ohne das Elixier zurückzukommen. Erzähl es irgendjemandem und dein Freund stirbt. Der alte Mann könnte nicht so viel Glück haben.« Die Drohung hing in der Luft, vergiftete Worte, die etwas Schlimmeres als den Tod andeuteten.
    Donna schluckte. Sie wollte etwas erwidern, aber es war schon alles gesagt. Sie überlegte, ob die Königin es herausfinden würde, wenn sie den Orden um Hilfe bat. Ohne Zweifel würden die Waldelfen sie überwachen – sie konnten sich wie Schatten bewegen. Das wusste sie bereits.
    Aliette ergriff das Wort. »Du hast Zeit bis zum Morgengrauen.«
    Morgengrauen? Panische Angst packte sie und schnürte ihr die Kehle zu. Es war schon Nachmittag, und somit blieben nur noch zwölf Stunden, um das Unmögliche zu vollbringen.
    »Die Zeit reicht nicht.« Sie hoffte, nicht so kläglich zu klingen, wie sie sich fühlte. Mutig und mit fester Stimme trat sie der Königin entgegen. »Das schaff ich niemals – das ist verrückt!«
    Die Waldkönigin antwortete nicht. Sie wandte sich einfach ab und lief zur anderen Seite der Lichtung. Die umstehenden Waldelfen kamen näher, und es sah aus, als ob sie die Absicht hätten, Donna und Xan von der Lichtung zu vertreiben. Aus ihren knorrigen Kehlen drangen klickende und kratzende Töne, und Donna fragte sich, ob sie, so wie ihre Königin, in der Lage waren, zu sprechen. Sie sah Navin an und Verzweiflung überkam sie, als er von seinen Wächtern weggebracht wurde. Er schaute zurück, um einen letzten Blick auf sie zu erhaschen; lange und tief sahen sie sich in die Augen.
    In diesem einen Moment versuchte sie, ihm all ihre Gedanken und Gefühle zu übermitteln. Ein einziger Blick konnte Bände sprechen, und sie hoffte, dass ihr Freund zumindest einen Bruchteil davon empfangen hatte.
    Xan griff nach ihrer Hand und zog sie in Richtung Tunnel. »Komm schon, Donna, wir müssen hier raus.«
    »Ich kann ihn nicht zurücklassen. Ich kann es einfach nicht.«
    Er zog sie näher zu sich heran. »Du kommst wieder zurück, um ihn zu holen. Du hast es versprochen.«
    »Das hab ich wirklich, nicht wahr?« Donna schniefte und war überrascht, als ihr Tränen in die Augen schossen. »Ich breche niemals ein Versprechen.« Sobald sie es ausgesprochen hatte, fragte sie sich, wie in aller Welt sie dieses Versprechen einhalten sollte. Sie hatte nur zwölf Stunden, um herauszufinden, wo die Alchemisten das Elixier versteckten. Was man von ihr verlangte, war unmöglich und unfair, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass sie es schaffen musste. Sie liefen den schattigen Weg zurück, dann durch das offene Tor und hinaus auf die kleine Lichtung. Als Nächstes krochen sie durch das Dickicht, wo sie eine Schrecksekunde erlebten, als Xan sich nicht mehr sicher war, ob sie in die richtige Richtung liefen. Dann standen sie endlich wieder auf dem Hauptweg durch den Wald.
    Die Schmerzen in Donnas Händen ließen nach, je weiter sie sich von dem magischen Tor entfernten. Ihr Herz jedoch wurde schwerer mit jedem weiteren Schritt, der sie von Navin wegführte. Sie steckte in einer Zwickmühle: Wie sollte sie etwas finden, von dem sie nicht einmal wusste, ob es tatsächlich existierte? Und selbst wenn sie es hätte, würde sie es ohne Weiteres den Feinden der Alchemisten übergeben? Nein, sagte sie sich in Gedanken, überleg nicht so weit im Voraus. Alles zu seiner Zeit.
    Sie würde einen Weg in Quentin Frosts Haus finden und die darin versteckten Geheimnisse lüften – selbst wenn es bedeutete, dass sie heute Nacht, während er und Simon und der Rest des Haushalts schliefen, einbrechen musste.

Sechzehn
    D onna spielte mit dem zierlichen Bettelarmband an ihrem Handgelenk und versuchte dabei, nicht an ihre Mutter zu denken. Sie hätte das Armband, das in seinem kleinen Beutel in ihrer Unterhosenschublade versteckt war, beinahe nicht mitgenommen. Aber irgendetwas brachte sie dazu, es in allerletzter Minute doch noch einzustecken. Mom hatte gewollt, dass sie das Armband bekam, und vielleicht würde es ihr heute Nacht Glück bringen. Xan sollte bald da sein, um sie abzuholen, und sie musste sich aus dem Haus schleichen, ohne

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