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Iron Witch

Iron Witch

Titel: Iron Witch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Mahoney
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Frost-Anwesen an und parkten um die Ecke. Von dort war es nur noch ein Katzensprung zum Haupttor. Donna wusste, es könnte schwierig werden hineinzukommen, ohne alle aufzuwecken, vor allem wegen der überall angebrachten Abwehrzauber.
    Xan dachte über dieses Problem nach, während sie an der Mauer auf der südlichen Seite des Anwesens kauerten. »Ich denke, es wird schon gehen. Du bist keine Gefahr für sie – du kommst sowieso ständig zum Unterricht hierher –, deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass du irgendwelche Verteidigungsmaßnahmen auslösen wirst.«
    Donna schaute skeptisch drein. »Und was ist mit dir?«
    Er strich sich die Haare aus den Augen. »Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung. Hätte ich die Macht in mir, die ich eigentlich haben sollte, könnte ich mich für die meisten Abwehrzauber unsichtbar machen. So aber …«
    Donna berührte seinen Arm. »Es ist okay. Wir müssen es einfach riskieren. Vielleicht hast du einen natürlichen Schutz, von dem du gar nichts weißt.«
    »Kann sein. Seit wir das Tor in die Anderswelt geöffnet haben, fühle ich mich irgendwie verändert. Als ob etwas in mir erwacht.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, was es bedeutet – ob es überhaupt irgendwas bedeutet. Aber es könnte ein gutes Zeichen sein.«
    Er drehte sich um und kletterte mit Leichtigkeit auf die Mauer. Wieder einmal fiel Donna auf, wie gelenkig er war; war diese Fähigkeit ein Teil seiner Feenherkunft? Xan hockte auf der Mauer in der Dunkelheit. Für einen Augenblick sah sie nur einen Schatten, umhüllt von einem schwarzen Mantel. Seine strahlend grünen Augen blitzten wie die einer Katze auf sie herunter.
    Dann zog er sie kurzerhand nach oben. Sie suchte Halt, aber die Spitzen ihrer Turnschuhe rutschten auf der glatten Wand ab. Als sie endlich unbeschadet neben Xan landete, musste sie erst mal tief Luft holen.
    Ohne ein weiteres Wort sprangen sie auf das Gelände des Frost-Anwesens.
    Donna schaute hoch zum Herrenhaus. Sie kniff die Augen zusammen und überlegte, was sie als Nächstes tun sollten. Wenn sie nur morgen in der Unterrichtspause nach Hinweisen hätte suchen können … aber dafür war jetzt keine Zeit mehr. Navin – und Maker – hatten nur noch bis zum Morgengrauen. Sie warf Xan einen Blick zu und fragte sich, was er wohl dachte.
    Sie standen vor dem Fenster des Blauen Zimmers. Womit Donna nicht gerechnet hatte, waren die hölzernen Fensterläden vor dem Fenster, die zweifellos von innen verriegelt waren. Sie konnten sie wahrscheinlich aufbrechen, aber was würde das für einen Lärm machen? Und es würde am nächsten Tag sofort auffallen, dass jemand eingebrochen war.
    Sie brachte Xan dazu, sie anzuschauen, und zog fragend die Augenbrauen hoch. »Irgendwelche Vorschläge?«
    »Ich denke, wir sollten es an der Hintertür probieren.«
    Xan schob die Hände in seine Manteltaschen und führte sie ums Haus herum. Dabei vergewisserte er sich, ob wirklich kein Licht mehr, weder auf der Vorderseite noch hinten im Haus, brannte. Beruhigt, dass die Bewohner ganz sicher in ihren Betten lagen (Quentin und Simon waren nicht mehr die Jüngsten, und Donna wusste, dass die beiden sich unter der Woche so gegen zehn Uhr zurückzogen), nahmen sie sich die Hintertür vor.
    »Ich könnte sie einschlagen«, wisperte Donna, »aber ich will niemanden aufwecken.«
    Xan bückte sich und sah sich das Schloss genauer an. »Ich denke, das Schloss kann geknackt werden. Ich bin mir sicher, dass sie alles mit einem Schutzzauber belegt haben, aber Schutzzauber reagieren nur auf die wirklich großen Sicherheitsbedrohungen; niemand erwartet doch heutzutage noch einen altmodischen Einbruch. Eine Kreditkarte und was Spitzes sollten ausreichen.« Er zog eine Geldbörse aus der Innentasche seines Mantels.
    Donna suchte den Boden ab und kramte dann in ihren Taschen nach einer Büroklammer oder etwas anderem Nützlichen. Sie wünschte, sie wäre die Art von Mädchen, die hübsche Haarspangen trugen und könnte Xan eines dieser Dinger geben. Das würde die Sache um einiges erleichtern. Während sie in ihren Taschen herumwühlte, drückte sich in ihrem Handschuh etwas Spitzes an ihr linkes Handgelenk. Halt mal , dachte sie; vielleicht gibt es da etwas, das wir benutzen können.
    Vorsichtig zog sie das Bettelarmband aus. Es hingen nur sechs Anhänger an der silbernen Kette, und jeder einzelne war angelötet. Auf Donnas Gesicht erschien ein Lächeln – einer der Anhänger war die winzige Nachbildung eines

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