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Iron Witch

Iron Witch

Titel: Iron Witch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Mahoney
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dass Tante Paige etwas mitbekam.
    Heute würde sie alles Glück dieser Welt brauchen.
    Erfreulicherweise hatte Donna bereits eine Idee, wo sie mit dieser unmöglichen Suche anfangen sollte. Es war der beste Anhaltspunkt, den sie hatte. Eigentlich war es der einzige . Ihre »Recherchen« hatten eine Menge Querverweise zu Uhren und der Zeit mit dem Elixier des Lebens gebracht, und sie war angenehm überrascht, wie viele Treffer es waren. Sie musste es nicht einmal googeln; ihre eigenen Schulbücher behandelten das Thema. In den Formeln der europäischen Alchemisten zur Herstellung des Elixiers wurde öfter erwähnt, dass man es in einer Uhr aufbewahren sollte. Sinnbildlich sollte das die legendäre Fähigkeit des Elixiers darstellen, die Auswirkungen der Zeit auf jene, die es wagten, davon Gebrauch zu machen, zu verlangsamen. Als sie die Geschichten in ihren Büchern überflog, kam ihr eine ganz spezielle Uhr in den Sinn. Sie erwartete nicht, dass es ganz so einfach sein würde, aber es war ein Anfang.
    Donna holte ihren Mantel aus dem Schrank. Es war eine kalte Novembernacht, und sie war froh, dass der Mantel lang und dick gefüttert war. Die dunkelgraue Farbe war perfekt für eine solche Nacht-und-Nebel-Aktion, und sicherheitshalber zog sie sich noch eine schwarze Wollmütze über den Kopf.
    Sie knipste das Licht aus und öffnete ihre Zimmertür einen Spaltbreit. Sie behielt Tante Paiges Schlafzimmertür im Auge. Der Lichtspalt unter der Tür bedeutete, dass ihre Tante wahrscheinlich beim Lesen im Bett eingeschlafen war. Erleichtert zog sie ihre Tür wieder zu.
    Donna atmete tief durch, und dann tat sie etwas, das sie nicht mehr gemacht hatte, seit sie sich damals mit Navin angefreundet hatte. Am Anfang ihrer Freundschaft waren sie ständig, nachdem sie das Licht ausgemacht hatten und die Erwachsenen dachten, sie schliefen längst, aus ihren Zimmern geschlichen, um sich gegenseitig zu besuchen. Sie stieg aus dem Fenster, hielt sich an dem halb verrotteten Rankengerüst und Abwasserrohr fest und kletterte nach unten. Die magische Kraft in ihren Armen und Händen erleichterte dieses Unterfangen um ein Vielfaches. Sie stieß sich nur zweimal das Schienbein an. Ein gutes Omen; vielleicht war das Glück doch auf ihrer Seite.
    Es war fast Vollmond, und das Licht kam Donna gelegen. Sie war etwas besorgt, dass jemand, der zufällig aus dem Fenster schaute, sie sehen könnte. In Gedanken machte sie sich unsichtbar, spurtete auf die Rückseite des Gartens, kletterte über den Zaun und lief die Gasse zur Hauptstraße hinunter.
    Xan war schon da, wie versprochen, und wartete auf sie. Er lehnte an seinem Auto und hatte sein Handy in der Hand, als würde er ihren Anruf erwarten. Sie hatte ihm erklärt, dass er – wenn sie Probleme haben sollte, ungesehen aus dem Haus zu kommen – vielleicht ein Ablenkungsmanöver starten müsste. Glücklicherweise war das nicht nötig gewesen. Er lächelte erleichtert, als er sie sah.
    Donna erwiderte sein Lächeln und berührte seine Hand. »Danke für all das hier, Xan.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange.
    Er zuckte lässig mit den Schultern, aber seine Augen leuchteten vor Freude. »Aber klar doch.«
    Donna rutschte auf den Beifahrersitz, schnallte sich an und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Sie wusste, dass das hier verrückt war und sie ein großes Risiko eingingen. Sie versuchte, nicht zu weit vorauszudenken, aber es war schon elf Uhr, und ihnen blieben nur ein paar Stunden bis zum Morgengrauen. Hatte sie wirklich vor, etwas so Wertvolles wie das Elixier des Lebens, den Erzfeinden der Alchemisten auszuhändigen? Wie sollte sie das jemals Tante Paige erklären – oder einem anderen Mitglied des Ordens? Sie wäre ein Verräter. Was würde ihr Vater von ihr denken, wenn er noch am Leben wäre? Wütend verbannte sie diese Gedanken aus ihrem Kopf und starrte aus dem Fenster auf die vorbeiziehenden, dunklen Straßen von Ironbridge.
    Sie würde alles tun, um Navin zu retten. Er hatte nicht darum gebeten, zu einem Spielball zwischen den verfeindeten Lagern der Elfen und Sterblichen zu werden. Alle in diesem magischen Zirkus waren doch nur noch verstreute Relikte einer längst vergangenen Zeit, in der die Dinge, verdammt noch mal, viel leichter gewesen waren. Navin war ein unschuldiger Zuschauer, und sie würde nicht zulassen, dass er für etwas büßen musste, das er nie wirklich verstehen würde, ganz gleich, wie sehr er sich bemühte.
    Sie kamen am

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