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Iron Witch

Iron Witch

Titel: Iron Witch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Mahoney
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Vorderseite der Uhr, auf eine Reaktion.
    Einen Moment lang tat sich gar nichts, und sie warf Xan einen verwirrten Blick zu.
    Dann mit einem Mal spürte sie einen kalten Luftzug auf ihrem Gesicht. Die Standuhr öffnete sich. Die hölzerne Vordertür schwang unerwartet auf, und Donna sprang zur Seite. Als sie sich die Uhr wieder näher ansah, konnte sie keinen sichtbaren Mechanismus oder Verschluss am glatten Rand der Tür erkennen.
    Ein freudiger Schauer lief ihr über den Rücken. Ungeduldig gab sie Xan ein Zeichen, mit der Taschenlampe in die Uhr zu leuchten. Sie kniff die Augen zusammen und starrte in das komplizierte Innenleben der Uhr. Was sie sah, waren Zahnräder und Antriebswerke aus poliertem Messing, aber nicht, wie sie gehofft hatte, ein Fläschchen Elixier, das einfach nur dastand und auf sie wartete. Am besten noch in schwarze Seide eingepackt wie die Tarotkarten ihrer Tante, um alle Arten von negativer Energie fernzuhalten, die den Inhalt beeinträchtigen könnten.
    Aber da war kein Fläschchen.
    Allerdings war da – unter den mechanischen Teilen und dem Messingpendel der Uhr, auf dem schweren Sockel ganz unten im Gehäuse, unscheinbar und leicht zu übersehen – ein metallener Hebel mit einem hölzernen Griff. Ungeduldig streckte sie ihre Hand danach aus.
    »Warte«, zischte Xan und hielt ihren Arm fest. Einen Moment lang schwirrte der Lichtstrahl der Taschenlampe wild im Zimmer herum.
    »Du weißt doch gar nicht, für was der ist.«
    Donna schaute ihn an und biss sich auf die Lippe. Sie versuchte sich zuversichtlicher zu geben, als sie sich fühlte. »Irgendwas muss hier sein, Xan. Warum sonst kann man die Uhr nicht einfach öffnen; wenn nicht etwas darin versteckt ist? Und schau mal –« Sie zeigte auf das leere Gehäuse. Bis auf die mechanischen Teile, die man in einer Uhr erwarten konnte, befand sich nichts darin. »Sonst gibt es nichts hier drin, also kann er nur das sein, wonach wir suchen. Ich bin mir ganz sicher.«
    Widerwillig ließ er ihren Arm los, und sie griff nach dem Hebel. Ihr Herz klopfte wie wild, und Schweiß lief ihr den Rücken hinunter. Sie nahm den Hebel fest in die Hand und drückte. Dabei fiel ihr auf, wie leicht die Vorrichtung in Position rutschte. Anscheinend wurde sie regelmäßig benutzt und war gut geölt.
    Geräuschlos klappte die gesamte Uhr einfach von der Wand weg. Es waren nur ein paar Zentimeter, aber genug, um einen dahinterliegenden Gang zu erkennen.
    »Aber hallo«, sagte Xan. »Cool.«
    Donna versuchte ruhig zu bleiben. »Komm schon«, flüsterte sie. »Wenn Simon so erpicht darauf ist, diese Geheimtür zu schützen, dann muss das was Gutes bedeuten. Lass uns gehen.«
    Sie zog die Uhr weiter von der Wand weg und schlüpfte schnell durch die Öffnung. Sie wollte vermeiden, dass Xan sich überflüssigerweise anbot, als Erster hineinzugehen. Vergiss es , dachte Donna. Ihnen lief die Zeit davon und nichts würde sie davon abhalten, einen Weg zu finden, um Navin zu retten.
    Die Wände des Gangs waren aus kaltem grauem Stein und lehmartiger Erde. Es wurde kälter, je weiter sie sich vom Eingang entfernten. Der Boden schien sich leicht zu neigen und Donna erkannte, dass sie sich auf dem Weg ins Kellergeschoss befanden. Es gab aber doch keinen Keller unter dem Haus – er musste sich also unter dem Außengelände des Anwesens befinden, zwar innerhalb des Grundstücks, aber dennoch außerhalb der Mauern des Herrenhauses.
    Dank der seltsamen bunten Edelsteine, die man überall in regelmäßigen Abständen in die Tunnelwände gedrückt hatte, waren die Taschenlampe oder das Handy als Lichtquelle mittlerweile überflüssig. Donna hatte so etwas noch nie vorher gesehen. Die Steine warfen genügend natürliches Licht ab, sodass sie und Xan durch den gesamten Gang laufen konnten, ohne übereinander zu stolpern.
    Der Geruch allerdings war ekelerregend.
    Es roch nach faulen Eiern, vermischt mit ranzigem Essig. Donna musste sich ihren Schal vors Gesicht ziehen, um nicht zu würgen. Xan schien es nicht ganz so viel auszumachen, obwohl er zugab, dass es »ziemlich eklig« war. Donna wusste, dass die Alchemisten in ihren Experimenten oft Schwefel benutzten, und ihre Aufregung wuchs bei dem Gedanken, dass sie vielleicht Simon Gaunts geheimes Labor entdeckt hatten.
    Jeder wusste, wo sich Quentins Labor befand – es war kein Geheimnis, dass er morgens gerne darin herumwerkelte. Als Donna noch klein war, hatte sie einmal einen Blick durch die offene Tür werfen können. Das Büro und

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